“Die überwiegende Nutzung von Mobile Devices ist der Zugang zum Internet”, sagt Martina Koederitz, General Manager, IBM DACH. “Das befeuert immer neue Ideen und Geschäftsmodelle. Wir sehen, wie sich in den Unternehmen komplette Arbeitsstrukturen verändern oder sogar auflösen. Deshalb werden wir uns in Zukunft hier besser positionieren.”
Und die grundsätzliche Infrastruktur für mobile Geräte ist nach IBM-Logik ein weltweites Cloud-System. Dies besteht aus Rechenzentren, die über den Globus verteilt und per Glasfaser miteinander verbunden sind. Diese – eine – gigantische Cloud nimmt über Hubs die Daten der Anwender entgegen, befördert sie innerhalb eines abgeschotteten Netzwerks und verarbeitet sie in einer stetig wachsenden Zahl von Data Centern.
Eine Idee, die hinter dem Angebot steckt sei es, IT-Ressourcen für alle verfügbar zu machen. Koederitz beschreibt die Cloud als eine “Demokratisierung der IT-Ressourcen”. Denn hiermit habe jedes Unternehmen die Chancen an Services aus den Rechenzentren zu partizipieren. “Die IT-Leistung eines Unternehmens ist in Zukunft nicht mehr von dessen Größe abhängig. Das heißt, dass auch kleine Teams mit großen Ideen ihre Visionen weltweit verwirklichen können.”
Offensichtlich folgt IBM der Strategie vieler anderer IT-Hersteller – alle suchen den engen Kontakt mit Start-ups. So durchforsten die Experten der IT-Giganten das Angebot der IT-Minimalisten. Denn hier hoffen sie neue Geschäftsmodelle und neue Marktsegmente zu finden.
Die können oder wollen die Business-Development-Strategen der etablierten IT-Hersteller offensichtlich nicht selber entwickeln.
Stattdessen bieten sie die “Cloud als einen Enabler für neue Geschäftsmodelle” an – und wiederholen damit das branchenübliche Lieblingsmantra, das in jeder Marketingbroschüre und in jeder Powerpoint-Präsentation zum Pflichtprogramm gehört.
“85 Prozent aller Anwendungen, die ab heute entwickelt werden, werden für die Cloud entwickelt”, unterstreicht Koederitz weiter. “Es ist also ein riesiger Markt zu erwarten, den wir mit unserer IBM-Cloud-Plattform adressieren wollen. Damit gehen wir auch in einen völlig neuen Kunden- und Partnerkreis: Die Developer.”
Doch um die weltweite IBM-Infrastruktur für die Cloudangebote fit zu machen, kaufte der IT-Gigant zunächst Technologien und Rechenzentren von SoftLayer hinzu. Und dann mussten die IBM-Verantwortlichen offensichtlich erkennen, dass sie mit ihrem eigenen IT-Angebot der Zeit hinterher liefen.
“Als wir uns nach der Übernahme die IBM-Rechenzentren angeschaut haben, stellten wir fest, dass wir die Technologie dort aus verschiedenen Gründen nicht um die SoftLayer-Standards erweitern können“, sagt Steven Canele, VP und Mitbegründer von SoftLayer im Gespräch mit silicon.de.
Die Folge – IBM investiert 1,2 Milliarden Dollar, um komplett neue Data Center aufzubauen, die rund um die Erde als identische SoftLayer-Clone errichtet und vernetzt werden. Das Ziel: IBM wolle seinen Kunden nicht nur bestmögliche Cloud-Angebote bieten, sondern auch 100-prozentige Verfügbarkeit garantieren.
Und natürlich wird IBM nicht nur die Software seiner Kunden und Partner in den Rechenzentren hosten. Seit vielen Jahren ist die Watson-Software eines der hauseigenen Lieblingsbabys, über das zwar alle IBM-Mitarbeiter begeistert reden, das aber nur wenige Externe je zu Gesicht bekommen haben.
Laut IBM könnten die Watson-Anwendungen gespeicherte oder angefragte Daten und Informationen in verschiedenste Kontexte stellen. Über Scoring- und Ranking-Funktionen erstelle die Software Hypothesen darüber, was die richtige Antwort auf eine bestimmte Fragestellung sein könnte.
Was nach den umstrittenen Facebook- und Google-Algorithmen für Consumer klingt, wird von IBM standesgemäß im Highendbereich positioniert: Eine mögliche Zielgruppe sind Ärzte, die sich bei der Medikation von Patienten oder bei der Analyse der Krankenakten unterstützen lassen möchten.
“Ich denke, wir werden in den nächsten Monaten immer mehr Funktionen von Watson sehen. Watson ist nicht mehr nur ein Entwicklungs- und Forschungsprojekt. Wir bringen immer mehr Funktionen zu unseren Anwendern”, bekräftigt Koederitz.
Und die Grundlage für die Watson-Funktionen wird die weltweite SoftLayer-Infrastruktur sein. Über die Rechenzentren und Netzwerke eines eigenen “Watson-Internets” soll die Software ihr Wissen mit den IBM-Kunden rund um die Erde teilen; beispielsweise als Cloud-Service oder als Knowledge-as-a-Service-Modell.
“Wir bieten verschiedene Optionen, wie unsere Kunden Watson in ihr Geschäftsmodell integrieren können”, verspricht Koederitz, “und unsere Kunden kaufen keine Software, sondern eine Funktionalität, die ihnen mögliche Antworten für ihre Probleme vorschlägt.”
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