OpenStack gilt schon heute für 58 Prozent der Cloud-Anwender als eine viable Alternative für etablierte und oder kommerziellen IaaS-Managementlösungen. Und immerhin 29 Prozent der Cloud-Anwender setzen sich derzeit aktiv mit dem Management-Framework auseinander. Das geht aus der Studie “OpenStack im Unternehmenseinsatz” von Crisp Research hervor, für die 716 IT-Entscheider aus verschiedenen Branchen und Unternehmensgrößen befragt wurden. Finanziert wurde die Untersuchung von HP.
“Weder Cloud-Anbieter noch Verbände und Standardisierungsgremien waren in den letzten Jahren in der Lage, einen verbindlichen und praktikablen Cloud-Standard zu schaffen”, kommentiert René Büst, Senior Analyst und Cloud Practice Lead bei Crisp Research. Mit OpenStack habe man aber offenbar einen gemeinsamen Nenner gefunden. “Man kann mit gutem Gewissen sagen, dass OpenStack als Standard gesetzt ist”, so Büst vor Journalisten in München bei der Vorstellung der Studie.
Warum aber erfährt OpenStack derzeit so viel Interesse von Herstellern und Anwendern? Carlo Velten, CEO von Crisp: “Die Unternehmen haben begonnen echte und große Cloud-Projekte umzusetzen. Und dabei haben viele CIOs, CTOs und Rechenzentrums-Manager feststellen müssen, dass es um die Integration über Cloud-Anbieter-Grenzen hinweg noch nicht so gut bestellt ist.” So seien für Multi-Cloud-Umgebungen mehr Standardiserungen nötig, als kommerzielle Anbieter derzeit anbieten könnten.
Allerdings sind sich die von Crisp befragten Anwender nicht so sicher. Lediglich 14,4 Prozent der Anwender sehen in OpenStack den neuen de-facto-Standard. Immerhin werten mehr als 58 Prozent OpenStack als praktikable Alternative zu bestehenden Cloud-Mangement-Lösungen. 17,3 bewerten es schlicht als das was es ist: Ein Open-Source-basiertes IaaS-Management-Tool.
Aber was spricht für den Einsatz von OpenStack? Der wichtigste Grund für (potentielle) Anwender: Quelloffene und offene Technologie. Dieser Punkt wurde von 56,5 Prozent der Befragten angegeben. Dabei scheintdas Thema Vendor-Lock-In in diesem Zusammenhang eher eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Nur knapp 9 Prozent (Mehrfachnennungen möglich) gaben an, mit dem Einsatz von OpenStack die Bindung an einen Hersteller verhindern zu wollen. Büst spricht aufgrund der Datenlage bereits von einem Mythos des Vendor-Lock-Ins. Zumal die Mehrzahl der Anwender, sofern es sich dabei nicht um Universitäten oder Forschungsinstitute handelt, sich bei OpenStack wiederum auf die Distribution oder zumindest die Unterstützung eines etablierten Herstellers oder Partners verlassen wollen (HP, Red Hat, Suse, Mirantis, IBM, B1 Systems). So nutzen 24,5 Prozent die originale Code-Basis und 75,5 Prozent verwenden eine Herstellerdistribution. Damit verlasse sich die Mehrzahl der Nutzer wiederum auf einen Partner.
Velten führt diese vergleichsweise hohe Bereitschaft unter anderem auch auf die hohe Komplexität einer OpenStack-Installation zurück. “Das macht man mal nicht so eben”, so Velten salopp. Ein weiterer Punkt sei häufig auch ein Mangel von entsprechenden Kenntnissen in den Unternehmen und derzeit sei auch der Markt für externe Experten praktisch leer gefegt.
Aber welche Workloads laufen eigentlich auf OpenStack in den Unternehmen? Datenbanken und Virtal Desktops sind für knapp 45 Prozent die wichtigsten Anwendungsszenarien derzeit. Aber auch Web Services, Storage/Backup, Ecommerce oder Mobile Applications werden häufig genannt. Daneben gibt es auch Analytics, Hadoop, Batchprocessing oder Enterprise-Applications auf Basis von OpenStack. Für Crisp ist das ein klares Zeichen, dass die Workloads sehr heterogen sind.
Den interessantesten Teil der Studie aber liefert die Frage, wie viele OpenStack Implementierungen in Deutschland derzeit produktiv genutzt werden. Von allen Cloud-Anwendern in der Studie setzen sich rund ein Drittel aller Nutzer mit dem Thema auseinander. 14,4 Prozent Evaluieren derzeit die Technologie. 4,1 Prozent sind derzeit aktiv mit der Implementierung beschäftigt, 9,2 informieren sich derzeit und immerhin 2,1 Prozent haben diese Technologie produktiv im Einsatz. Für Velten ist das gemessen am Alter der Technologie, ein guter Wert. Velten: “Bei MySQL hat es damals deutlich länger gedauert, bis es sich im Unternehmen etablieren konnte.”
Die Crisp-Analysten sehen aber nicht nur eine neue Cloud-Technologie, sondern erwarten, eine Welle an neuen Open Source-Technologien wie Docker, Salt oder die Cluster-Verwaltung Mesos. “Wir gehen davon aus, dass sich auf Grundlage von OpenStack vielfältige Cloud-Ökosysteme bilden werden, organisiert von lokalen oder internationalen Broker-Plattformen”, kommentiert Klaus Berle, Direktor Cloud Computing bei HP Deutschland. “Für die Anwender erhöht das die Vielfalt der interoperablen Cloud-Angebote. Und auf der Anbieterseite werden sich dadurch neue Cloud-Geschäftsmodelle herausbilden.”
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