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Volkswagen, SAP und Shell vernetzen Fahrzeuge

Zu Jahresanfang hatte SAP bereits mit dem Münchner Autohersteller BMW kooperiert, um für den Fahrer über mobile Services Informationen zusammen zufassen. Quelle: SAP/BMW

SAP SE gibt die gemeinsame Arbeit mit Shell und der Volkswagen AG bekannt. In dieser auf der SAP TechEd && d-code in Berlin angekündigten Kooperation soll die Frage im Mittelpunkt stehen, wie vernetzte Fahrzeuge mit der Umwelt interagieren können. Auf diese Weise wollen die Unternehmen verschiedene Services ermöglichen, das Autofahren leichter machen sollen. Ein Beispiel für eine solchen Service wäre das mobile Bezahlen an einer Tankstelle.

Nun arbeiten SAP, Shell und Volkswagen erstmals an einer Pilotversion einer durchgängigen, und vor allem auch skalierbaren Lösung. Autofahrer sollen eine cloudbasierte Hosting-Lösung bekommen, über die Zeit gespart werden kann. Daneben sollen die Fahrer aber auch wichtige Informationen und Angebote über die Cloud-Infrastruktur bereitgestellt bekommen.

Offenbar scheinen sich die Unternehmen ehrgeizige Ziele gesetzt zu haben. Wie SAP mitteilt, wäre ein einzelnes Unternehmen nicht in der Lage, die geplanten umfassenden Services anzubieten. Doch mit dem Pilotprogramm soll nicht nur die technologische Grundlagen geschaffen werden: Dieser Zusammenschluss der drei Unternehmen könnte darüber hinaus auch weitere Gespräche mit anderen Unternehmen im Bereich Connected Cars ermöglichen.

Bernd Leukert, SAP-Vorstand für den Bereich Products & Innovation, erklärt: “Wir glauben, dass es der Kombination von Einfachheit, Funktionalität und Innovation bedarf, um ein nahtloses Kundenerlebnis zu schaffen. Ein Unternehmen allein ist nicht in der Lage, ein so durchgängiges Erlebnis für den Kunden zu bieten.” Die Zusammenarbeit mit Volkswagen und Shell sei nun ein gutes Beispiel für das Potenzial gemeinsamer Innovation in einer vernetzten Wirtschaft. SAP werde vor allem in Form der SAP-HANA-Cloud-Plattform einen technologischen Beitrag leisten.
Aber auch bei Shell sieht man die Vorteile einer Kooperation: “Wir sehen vernetzte Fahrzeuge als eine wichtige Neuerung, die uns die Möglichkeit bietet, das Kundenerlebnis an Shell-Tankstellen noch interessanter zu gestalten. Connected Cars helfen uns, ganz besonderen Kundenservice zu bieten”, so Rene Honig, Vice President des Bereichs Strategy bei Shell.

“Das Feedback unserer Kunden zu diesem Pilotprojekt ist uns sehr wichtig. Es hilft uns, Entscheidungen über den weiteren Ausbau der Mobilitätskonzepte zu treffen”, erklärt Dr. Volkmar Tanneberger, Leiter Elektrik- und Elektronikentwicklung bei der Volkswagen AG. Für VW biete diese Kooperation die Möglichkeit Potenziale von künftigen Mobilitätskonzepten aufzuzeigen. “Gleichzeitig demonstriert es den Nutzen und den Komfort für unsere Kunden.”

Im Januar hatte SAP zusammen mit BMW den Prototypen einer flexiblen Infrastruktur für Mobilitätsdienste in Fahrzeugen vorgestellt. SAP und BMW Forschung und Technik damals den Prototypen einer HANA-baiserten Plattform vorgestellt, die in Echtzeit Informationen aus Diensten, die von externen Partnern angeboten werden, orts- und routenbezogen aggregiert. Der Fahrer bekommt im Auto dann die aufbereiteten Informationen auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten. Die experimentelle Cloud-Plattform übernimmt dabei die Rolle eines Mittlers zwischen externen Angeboten und BMW. Die Informationen werden in einem virtuellen Marktplatz gebündelt. Auch bei diesem Projekt geht es SAP und BMW darum, den Fahrern künftig individuelle Angebote im Fahrzeug bereitstellen.

Redaktion

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  • Also, wenn es nach mir ginge, könnten diese Projekte sofort wieder eingestellt werden, wenn es darum geht auf mein Kaufverhalten Einfluss zu nehmen.
    Einer Vernetzung meines Autos würde ich nur zustimmen, wenn es um sicherheitsrelevante Dinge geht.
    Sollte ich dem nicht widersprechen können, werde ich ein solches Auto niemals erwerben.
    D.h. die Autohersteller würden sich mit dieser Verknüpfung ins eigene Fleisch schneiden.

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