SAP SE stellt auf der TechEd && d-code in Berlin neue SAP-Lösungen für das Internet der Dinge vor. Die Lösungen SAP Predictive Maintenance and Service, SAP Connected Logistics und SAP Manufacturing Execution werden künftig die SAP HANA Cloud Platform nutzen. Über diese Plattform werden dann die Anwendungsservices sowie erweiterte Funktionen wie In-Memory-Datenverarbeitung, vorausschauende Analysen und die Verarbeitung von komplexen Ereignissen den Anwendern zur Verfügung gestellt.
Mit der In-Memory-Plattform ist es darüber hinaus möglich, Geo- und Telematikdaten, vorausschauende Analysen sowie die Verarbeitung komplexer Ereignisse in Echtzeit zu verarbeiten. Über offene APIs können auch Branchenspezialisten auf die In-Memory-Technologie zugreifen.
Mit SAP Predictive Maintenance and Service lassen sich detaillierte und einheitliche Informationen bereitstellen. Die Plattform integriert betriebliche Abläufe und Analysen auf einer Plattform und führt damit auch betriebswirtschaftliche und technische Daten sowie von Daten aus unstrukturierten Dokumenten zusammen. Auch die Auswertung historischer Informationen und Sensordaten werde unterstützt. Auf diese Weise können beispielsweise Störungen oder Verschleiße vorhergesagt werden.
Ein weiteres Beispiel für den Einsatz dieser Lösung ist die Einbindung der mobilen Anwendung SAP AR Service Technician über die Techniker im Außendienst Arbeitsaufträge mit Hilfe einer eine Datenbrille erledigen können.
Mit SAP Connected Logistics liefert SAP etwa Betreibern von Logistikzentren, den Verkehr innerhalb und in Richtung des Zentrums zu überwachen. Zudem wird die Kommunikation zwischen allen direkt und indirekt beteiligten Geschäftspartnern ermöglicht. Darüber hinaus ist die Software dafür ausgelegt, Transportmanagementsysteme aus dem Backend zu integrieren. Sie enthält zusätzlich Versandfunktionen für Logistikdienstleister, die selbst nicht über technisch ausgereifte Backendsysteme verfügen. Auch hier gibt es mit AR Warehouse Picker eine entsprechende Anwendung, die Mitarbeiter beispielsweise über intelligente Datenbrillen mit Informationen oder Datendiensten versorgt. Über die Brille werden damit Scanner überflüssig und die Mitarbeiter haben damit beide Hände frei.
Mit der Version 15.0 von SAP Manufacturing Execution will SAP eine Industrie 4.0-Lösung für die Fertigungsindustrie anbieten. Die Anwendung integriert Fertigungsdaten mit Echtzeit-Feeds auf der Plattform SAP HANA. Unternehmen können damit die Cloud für die standortübergreifende Abstimmung und Optimierung globaler Fertigungsaktivitäten nutzen.
Auch hier sorgt eine Predictive Analytic-Komponente für neue Einsparungspotenziale und eine verbesserte Anlagenauslastung. Mit der neuen Version integriert SAP HANA und weitet Usability und mobile Funktionen aus. Zudem ist Manufacturing Execution jetzt durchgängig an Unternehmenssysteme angebunden, wodurch die Fertigung transparenter wird. SAP lässt allerdings offen, um welche Unternehmenssysteme es sich dabei handelt.
“Das Internet der Dinge wird die wesentliche Grundlage für branchenspezifische Szenarien und Innovationen in der digitalen Wirtschaft sein”, resümiert Bernd Leukert, Vorstandsmitglied der SAP SE für den Bereich Produkte und Innovationen. “Es verbindet die digitale mit der physischen Welt und ermöglicht dadurch neuartige Produkte und Dienstleistungen und sogar neue Geschäftsmodelle. Das Internet der Dinge hat das Potenzial, die Reaktionsfähigkeit von Unternehmen deutlich zu erhöhen, das Kundenerlebnis zu revolutionieren und neue Geschäftsfelder und -modelle zu erschließen.” Leukert erklärt auch, dass SAP-Kunden, die bereits IoT-Lösungen implementiert positive Effekte in verschiedenen Bereichen erzielen konnten.
Um Innovationen für das Internet der Dinge konsequent voranzutreiben, will die SAP schrittweise weitere 500 Softwareentwickler einsetzen, die gezielt an den verschiedenen Initiativen in diesem Bereich arbeiten sollen. Auch IBM will sich mit entsprechenden Services im jungen Markt für Industrie 4.0 positionieren. Dennoch scheinen Begriffe wie Industrie 4.0 und Internet der Dinge bei vielen Unternehmen noch nicht angekommen zu sein, wie vor einigen Monaten eine Studie von IDC zeigte.
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