Anbieterunternehmen sind demnach stärker als sonst gefragt, neue und innovative Geschäftsmodelle zu etablieren. Vor allem SAP scheint mit dieser aktuellen Transoformation gut zu recht zu kommen, wie die Autoren der Studie feststellen. Das Walldorfer Unternehmen rangiert damit bereits auf Rang drei des weltweiten Vergleichs und verbessert sich damit um einen Rang im Vergleich zu 2013. Auch die Deutsche Telekom kann sich derzeit gut behaupten.
Trotz aller Transformationen können die wichtigsten 50 Unternehmen insgesamt die Umsätze steigern. Um 2 Prozent klettern diese Marke und damit beläuft sich der Umsatz auf 2,22 Billionen US-Dollar. Im Schnitt erreichen die Unternehemen eine Marge von 15,5 Prozent.
Unverändert bleibt dabei die Gruppe der zehn erfolgreichsten Unternehmen, allerdings kommt es innerhalb dieser Liste zu Verschiebungen. So bleibt IBM auf der Nummer ein, gefolgt von Microsoft (2013: Platz 3), SAP (2013: Platz 4), Oracle (2013: Platz 2) und Cisco (2013: Platz 5).
Cloud ist offenbar inzwischen als Umsatzmotor angesprungen. Laut Studie können die Vertreter dieser Branche die Umsätze um 11 Prozent auf 284 Milliarden US-Dollar steigern. Die Margen sacken jedoch ab von 25 Prozent auf 22,5 Prozent. Das könnte daran liegen, dass der steigende Absatz mit cloudbasierten Abo-Diensten weniger profitabel als das klassische Geschäftsmodell ist, Lizenzen für Softwareprodukte zu verkaufen.
Auch Adobe befindet sich gegenwärtig in eben diesem Transformationsprozess vom Lizenz- zum Abonnementgeschäft und rutscht wohl auch deswegen aus der Liste der weltweiten Top-Unternehmen. Nach Abschluss der Umstrukturierung erwarten die Studienautoren aber eine Rückkehr Adobes in die Top-50.
Der Erfolg von SAP lässt sich auch auf den hohen Umsatzanteil zurückführen, den das Unternehmen mittlerweile mit Cloudservices erwirtschaftet. So wird erwartet, dass bei SAP der Anteil von Cloud am Softwareverkauf (ohne Wartung) bis 2017 auf mehr als ein Drittel ansteigt. Analog wird auch ein Anstieg der Gewinnmarge in den kommenden vier Jahren auf von heute 26,6 Prozent auf dann 37 Prozent sowie ein jährliches Umsatzwachstum von 6 Prozent angestrebt.
“Die Cloud hat sich in den vergangenen Jahren von einem Zukunftsthema zu einem knallharten Wettbewerbsfaktor entwickelt. Unternehmen aus dem IKT-Sektor stehen vor der Herausforderung, ihre Dienstleistungen cloud-fähig zu gestalten. Und diesen Druck spüren die Firmen deutlich – sowohl in der Entwicklung der Wachstumsmargen als auch im operativen Ergebnis”, sagt Dr. Germar Schröder, Partner und Mitglied der globalen Digital Business & Technology Practice von Strategy&.
Zum dritten Mal analysiert die Studie die finanzielle Performance, die Stärke des Unternehmensportfolios, die Innovationskraft sowie die internationale Vertriebsstruktur öffentlich gehandelter Unternehmen aus der IKT-Branche sowohl nach qualitativen als auch nach quantitativen Maßstäben. Dabei unterscheidet die Management-Beratung vier Branchen: Telekommunikation, Hardware und Infrastruktur, IT-Dienstleister sowie Software und Internet.
Aber auch Hardwarehersteller können den Umsatz um 3 Prozent auf nunmehr 858 Milliarden US-Dollar steigern. Dell, das nicht mehr an der Börse notiert ist wird in den Global ICT 50 nicht mehr gelistet. Blackberry dagegen verliert den Platz unter den Top-50 aufgrund starker Umsatzeinbrüche.
Der Verteilungskampf in der Telekommunikationsindustrie scheint im vollen Gange. Umstrukturierungen aber sorgen für 3 Prozent höhere Marge von 18 Prozent. Damit lassen sich auch leicht sinkende Umsätze kompensieren.
So fallen Sechs regionale IT-Dienstleister dem hohen Wettbewerbsdruck zum Opfer und damit aus der Liste der Top-50 Unternehmen. Deren Plätze nehmen aber wiederum fünf Konkurrenzunternehmen aus der gleichen Branche ein.
Neben den etablierten Playern werden laut Florian Gröne, Koautor und Principal von Strategy&, neue wachstumsstarke Unternehmen einige Ränge in der Liste der Top-50 IKT-Unternehmen einnehmen. “Unter den Aspiranten auf einen Top-Platz in 2015 findet sich neben Adobe und dem Cloudcomputing-Anbieter Salesforce vor allem die chinesische Konkurrenz, insbesondere Ausrüster für Netztechnologie und Telekommunikationsdienstleister. Wir erwarten in den nächsten zwölf Monaten einen harten Kampf um die knappen Plätze in den ICT 50.”
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