silicon.de: IBM wird 1,2 Milliarden Dollar in die SoftLayer-Infrastruktur investieren. Was sind die Ziele?
Steven Canele: Als SoftLayer von IBM übernommen wurde, haben wir 13 Rechenzentren betrieben. IBM hat beschlossen diese Infrastruktur um möglichst viele Cloud-Rechenzentren rund um die Erde zu ergänzen, hierfür stehen 1,2 Milliarden Dollar bereit. Auf diese Weise möchten wir die Computer so nah wie möglich zu unseren Kunden und Partner bringen.
silicon.de: Sie fokussieren auf einen neuen, möglichen Milliarden-Markt, auf Start-ups und Developer. Welche Erfahrungen haben Sie auf diesem Gebiet bereits gesammelt?
Steven Canele: Viele unserer Kunden sind Start-ups. Das sind aus unserem Verständnis Unternehmen, die erst durch das Internet entstehen und erfolgreich werden konnten. SoftLayer war für sie attraktiv, weil sie sich keine eigene Hardware leisten konnten. Und weil sie auch nicht die Mittel hatten, die Systeme zu skalieren, als sie schließlich erfolgreich wurden.
Wir haben ihnen die Computerleistung für ihre Angebote bereitgestellt und damit die Möglichkeit ihre Services online anzubieten. Aus unserer Sicht wächst der Markt mit diesen Start-ups und Developern rasant. WhatsApp war als Start-up zu uns gekommen. Bis zur Übernahme von Facebook sind sie schnell gewachsen und beziehen bis heute Leistungen aus unserem Rechenzentrum, inzwischen im Wert von rund einer Million Dollar im Monat.
silicon.de: IBM ist sicherlich einer der größten Betreiber von Rechenzentren überhaupt. Wie passt es ins Bild, dass das gleiche Unternehmen mehr als eine Milliarde Dollar investiert, um eine völlig neue Infrastruktur für Rechenzentren aufzubauen?
Steven Canele: IBM hat selbstverständlich überall auf der Welt große Rechenzentren. Als wir uns nach der Übernahme die IBM-Rechenzentren angeschaut haben, stellten wir fest, dass wir die Technologie dort aus verschiedenen Gründen nicht um die SoftLayer-Standards erweitern können.
Ein zweiter Grund ist, dass wir bei der Übernahme vor allem ein Hardware-Unternehmen waren – Computer, Switches, Router. Wir hatten keine Middleware, keine eigenen Cloud-Services. Jetzt kombinieren wir unsere Hardware mit der IBM-Software.
Ein gutes Beispiel ist Watson. Wir installieren Watson auf unserer Infrastruktur und machen die Software so für alle IBM-Kunden rund um den Globus gleichermaßen verfügbar. Dabei bleiben wir unserem alten Geschäftsmodell treu. Wir betreiben Watson nicht selber, wir schicken dem Kunden keine Antwort auf seine Fragen. Richtig ist, dass wir im Rechenzentrum Watson für unsere Kunden betreiben. Watson ist aus meiner Sicht ein gutes Beispiel, wie wir in einem sensiblen Umfeld – etwa im Gesundheitswesen – hochsichere Cloud-Services anbieten können.
silicon.de: Herr Canele, wir danken für das Gespräch.
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