Mit Contributor von Google können Internetnutzer in Zukunft werbefrei auf Websites zugreifen. Der Dienst sieht ein Spendenmodell vor. Dabei zahlt der Anwender einen monatlichen Geldbetrag auf ein virtuelles Konto ein. Der Dienst ist bereits gestartet und kann von einigen Nutzern bereits getestet werden.
Der Internetkonzern will auf diese Weise neue Möglichkeiten herausfinden, mit denen sich kostenlose Online-Angebote refinanzieren lassen. Zum Start von Contributor hat Google das Technikportal Mashable, die Satire-Site The Onion, Urban Dictionary, Science Daily, WikiHow und der Bilderdienst Imgur als Partner vorgestellt.
Nutzer können bei Googles Spendenmodell bestimmen wie viel ihnen das werbefreie Surfen wert ist. Dabei besteht die Möglichkeit, monatlich zwischen 1 und 3 Dollar zu zahlen. Besucht ein Anwender eine Partner-Website, erhält der Betreiber ein Teil des Geldes.
Contributor zeigt dem zahlenden Besucher keine Google-AdSense-Anzeigen mehr an. Stattdessen sieht er ein Pixelmuster oder eine Dankesbotschaft. Der Dienst ist nicht nur auf dem Desktop, sondern auch auf Mobilgeräten nutzbar.
Unklar ist bislang, ob die Zahlung pro Partnerseite erfolgt oder unter allen teilnehmenden Sites aufgeteilt wird. Aus Googles Beschreibung geht dies nicht hervor. Ebenfalls unbekannt ist, ob sich der Internetkonzern eine Provision einbehält und wie hoch diese ausfällt.
Um an dem Dienst teilnehmen zu können, benötigen Nutzer momentan noch eine Einladung. Auf der Website von Contributor können sich Interessierte mit ihrer E-Mail-Adresse auf eine Warteliste eintragen.
Pirate-Bay-Mitgründer Peter Sunde hat bereits 2010 einen ähnlichen Dienst vorgestellt. Mit dem sozialen Bezahldienst Flattr wollte er Anbieter von kostenlosen Angeboten im Netz eine Möglichkeit bieten, sich zu refinanzieren.
Nutzer legen bei Sundes Dienst ebenfalls einen monatlichen Betrag fest. Anwender können diesen für Online-Inhalte ausgeben, wenn ihnen das Angebot gefallen hat. Dafür können sie auf einen speziell integrierten Button klicken. Diesen binden die Flattr-Partner auf ihrer Website ein.
Die Betreiber erhalten keinen bestimmten Betrag, sondern einen Anteil des gesamten Spendenaufkommens. Hat ein Nutzer zum Beispiel einen Monatsbeitrag von 10 Euro bestimmt und klickt fünfmal auf den Flattr-Button, werden jeweils 2 Euro zum Ende des Monats ausgezahlt. Davon behält Flattr einen Teil als Provision ein.
Sowohl Flattr als auch Contributor zielen darauf ab, Website-Betreibern eine neue Einnahmequelle abseits von Werbeanzeigen zu bieten. Denn Inhalteanbieter kämpfen schon länger mit dem Problem, dass Nutzer verstärkt Adblocker einsetzen, die praktisch jegliche Werbung auf einer Webseite ausblenden. Abomodelle auf Basis einer Paywall waren bisher ebenfalls nur mäßig erfolgreich.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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