Weshalb Sony 1981 kein neues Logo bekam
Zum 35. Firmenjubiläum plante Sony, das Firmenlogo zu modernisieren. Statt eine Werbeagentur zu beauftrage, versuchte sich der Konzern im Crowdsourcing. Es rief Fans, Kunden und Hobby-Designer auf, ihre Entwürfe einzureichen. Doch offenbar konnte sich die Unternehmensführung nicht entscheiden.
1981 jährte sich die Gründung von Sony zum 35. Mal. Aus diesem Grund kam in der Chefetage die Idee auf, ein neues Firmenlogo zu gestalten. Dabei setzten die Japan aber nicht auf professionelle Werbeagenturen, sondern forderte Hobby-Designer, Fans und Kunden auf, ihre Ideen für ein frisches Sony-Logo vorzustellen.
Zu diesem Zweck startete das Unternehmen den “Sony International Logotype Design Contest”. Dieser stieß auf reges Interesse. Fast 30.000 Einsendungen aus aller Welt landeten auf Sonys Schreibtischen.
Ein speziell gegründetes Komitee sichtete sämtliche Ideen und reduzierte die Logo-Liste auf 59 Entwürfe. Diese landete anschließend beim Verwaltungsrat, führenden Angestellten, Designern und Verkaufsmitarbeitern. Offenbar bemerkten die Verantwortlichen nun, dass sie nicht öffentlich nach einem neuen Logo hätten suchen sollen.
Das Sony-Logo bleibt wie es ist
Die Arbeit an einem Firmenlogo ist aufwendig und äußerst schwierig. Unter anderem muss es natürlich zum Unternehmen passen und die gewünschte Botschaft übermitteln. Es in die Hände von Externen zu geben, ohne weitere Anweisungen, stellt ein Risiko dar.
Normalerweise läuft solch eine Suche unter Ausschluss der Öffentlichkeit, denn oft bemerken die Verantwortlichen während des Prozesses, dass das alte Design doch am besten war. Da Sony aber auf Kunden und Fans gesetzt hat, wäre es eigentlich genötigt gewesen das Logo zu ändern. Immerhin hatte man öffentlich dazu aufgerufen und jeder erwartete ein neues Design.
Dass es nicht dazu gekommen ist, lag an Mitgründer Masaru Ibuka. Wie es in Sonys offizieller Firmengeschichte heißt, habe Ibuka “entschieden, dass keines der Designs besser war als das Original”. Der Konzern berief dennoch eine Jury um den Wettbewerb zu Ende zu führen. Am Ende standen drei Finalisten fest. Allerdings konnte sich die Jury nicht entscheiden, welches Design Platz eins verdient hat. Also hat man das Preisgeld einfach durch drei geteilt.
Die wiederentdeckte Anzeige
In einer Anzeigen im Time Magazine hat Sony die Entscheidung bekanntgegeben und allen Teilnehmern gedankt. Weiter heißt es dort: “Bis die Zeit gekommen ist, dass wir uns entscheiden eine Veränderungen vorzunehmen, bleibt das bisherige Sony-Logo bestehen.”
Damit kam der Wettbewerb zu seinem Ende und die Welt hat ihn bis heute vergessen. Hätte nicht der Designer Greg Prichard die Anzeige wiederentdeckt. Wie The Verge berichtet, stieß er darauf als er eine alte Ausgabe der Time von 1981 durchblätterte. Dort konnte er die drei Logos bewundern, die es ins Finale geschafft hatten und gegen das heutige Logo aus dem Jahre 1973 verloren. Ob es eine gute Entscheidung, bleibt jedem selbst überlassen.