NSA-Skandal: Österreichs Post wirbt für den guten alten Brief
Eine virale Marketing-Aktion für das Schreiben physischer Briefe reitet auf der Welle des Überwachungsskandals.
Die Österreichische Post AG nimmt die NSA auf die Schippe. In einer viralen Marketing-Aktion soll aber auch darauf hingewiesen werden, dass man es den Auslandsspionen mit dem Brief deutlich erschweren kann, an Informationen heran zu kommen.
Die Aktion besteht aus einem launigen Youtube-Video und der flankierenden Web-Seite “Better-No-Letter”. Auch Facebook und Twitter sind in die Aktion mit einbezogen. Parallel dazu informiert die Post auch auf der Webseite schreib-weise.at seriös über Themen wie Briefgeheimnis, Datenschutz und Überwachung.
Der Tenor des Videos: Das Internet ist toll für Geheimdienste, weil die Überwachung elektronisch so viel einfacher ist. Daher warnen die United Secrect Services Agencies (U.S.S.A): “Briefe sind eine Gefahr für unsere Sicherheit!”.
Die Post wolle damit – ohne erhobenen Zeigefinger – nicht die E-Mail schlecht reden, sondern vielmehr einen Denkprozess anstoßen, wann man Daten per Mail und wann lieber via Post senden sollte.
In Österreich dürfen Briefe nur vom Sender und Empfänger gelesen werden. Ausnahmen gibt es laut Österreichischer Post lediglich bei Untersuchungshäftlingen.
Auch in Deutschland gilt das Briefgeheimnis, zumindest für Polizei und Staatsanwaltschaft. Geheimdienste wie der Bundesnachrichtendienst, der Verfassungsschutz oder Militärische Abschirmdienst dürfen hingegen das Postgeheimnis auch ohne Richterbeschluss umgehen. Dafür sorgt seit 1968 das so genannte Artikel-10-Gesetz. Geheimdienste dürfen bei konkreten Anhaltspunkten für Planung oder Begehung einer Katalogstrafe Brief öffnen.
In den USA werden Briefe von den Sortierungsstationen nicht nur sortiert, sondern auch abfotografiert. Damit werden Sender und Empfänger automatisch gespeichert. Auch die Deutsche Post arbeitet mit vergleichbaren Sortieranlagen und übermittelt laut einem Bericht der Welt auch Sendungsdaten an die USA.
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