IBM startet Rechenzentrum in Frankfurt
Elf Cloud-Zentren eröffnet IBM gerade an weltweit verteilten Standorten. Damit umfasst die Rechenzentrumsinfrastruktur von IBM jetzt 40 Datenzentren. Acht weitere kann IBM im Rahmen einer Kooperation bereit.
IBM gibt ein weiteres Rechenzentrum in Frankfurt bekannt, das noch Ende Dezember den Betrieb aufnehmen soll. Daneben weiht IBM noch 10 weitere Datacenter unter anderem in Mexiko-Stadt und Tokio ein. Über eine Partnerschaft mit dem Betreiber Equinix kann IBM darüber hinaus acht weitere Zentren in Australien, Frankreich, Japan, Singapur, den Niederlanden und den USA bereit stellen. Mit Equinix Cloud Exchange wird für die Anwender der direkt Zugriff auf das gesamte Portfolio der SoftLayer Cloud-Services ermöglicht. So kann IBM den steigenden Bedarf an hybriden Clouds abdecken.
IBM hat laut eigenen Angaben im Bereich Cloud im vergangenen Jahr rund 4,4 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Wachstumsraten in diesem Bereich liegen bei etwa 70 Prozent, teilt das Unternehmen mit.
Einer der jüngsten Neuzugänge ist die deutsche Airline Lufthansa. Aber auch moovel oder Thomson Reuters, der niederländischen Bank ABN AMRO, das britische Medienunternehmen WPP sowie das Elektronikunternehmen Woox Innovations in Hongkong beziehen inzwischen im großen Stil Cloud-Servivces von IBM.
Die IBM Cloud-Center in Frankfurt, Mexiko-Stadt und Tokio sind Teil der 1,2 Milliarden US-Dollar hohen Investition, über die IBM derzeit den globalen Ausbau der Cloud-Infrastruktur finanziert. IBM versucht damit, die lokalen Bedrüfnisse der Anwender in Puncto Leistung, Sicherheit und Datenschutz besser zu adressieren.
IBM muss aber natürlich auch auf die wachsende Konkurrenz reagieren. So hat der Cloud-Marktführer Amazon Web Services ein Rechenzentrum im Raum Frankfurt eröffnet. IBM muss also hier mit einer lokalen Präsenz nachziehen. Für diese lokale Präsenz sprechen noch weitere Punkte, wie IBM-Cloudarchitekt Michael J. Fork in einem Blog: “Warum das passiert? Ganz einfach: Geschwindigkeit und Datenhoheit.” Immer mehr Nationen reagieren mit entsprechenden Gesetzen auf Spionage und schreiben vor, dass Daten innerhalb eines Landes gespeichert werden müssen. “Um diesen Gesetzen zu entsprechen, ist es in vielen Fällen nötig, vor Ort präsent zu sein.”
IBM versucht derzeit auch über andere Projekte und Partnerschaften den Markt für Cloud-Services weiter für die eigenen Dienste zu gewinnen. Neben der Partnerschaft mit Equinix kooperiert IBM auch mit Herstellen wie SAP über die HANA-Enterprise Cloud, Microsoft oder chinesischen Tencent Cloud. Neben OpenStack und Cloud Foundry hat IBM zusammen mit dem Bremer Open Source Spezialisten Univention die Open Cloud Alliance gegründet.
“Cloud verändert grundlegend, wie Unternehmen agieren und sich den Marktbedingungen anpassen”, sagt Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsführung IBM Deutschland GmbH und General Manager DACH. “Wer schnell auf neue Marktbedingungen und neue Kundenanforderungen reagieren und flexibel handeln will, setzt heute auf modernste Cloud-Technologie.”
Tipp: Wie gut kennen Sie IBM? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de