Atos gibt die Übernahme von Xerox IT Outsourcing (ITO) bekannt. Rund eine Milliarde Dollar (840 Millionen Euro plus 40 Millionen Dollar Finanzreseveren) lässt sich das französische Unternehme diesen Bereich kosten. Damit wechseln rund 9800 Mitarbeiter in 45 Ländern zu dem ohnehin umfangreichen Outsourcing-Bereich von Atos. Es wird für die Sparte Xerox ITO für das Jahr 2014 ein Umsatz in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar bei einer Marge von etwa 8 Prozent erwartet. Wie Atos mitteilt, verdreifache sich dadurch die Präsenz in den USA.
Der Kauf soll im zweiten Quartal 2015 abgeschlossen werden und werde dann auch die Bilanzsumme von Atos mit 10 Prozent belasten. Nachdem die beiden Boards bereits der Transaktion zugestimmt haben, müssen der Merger nun noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden.
Durch die Übernahme wird Atos auch der IT-Service-Provider für Xerox – bislang bedient Xerox rund 300 größere Unternehmen mit diesem Bereich vor allem in den Branchen Retail und Healthcare. Darüber hinaus werden die Bereiche Business Process Outsourcing (BPO) und Document Outsouring künftig über Atos ausgeliefert werden.
Um hier gemeinsam operieren zu können, haben die beiden Unternehmen auch eine neue Governance-Struktur aufgesetzt, die von Thierry Breton und Ursula Burns geleitet wird. Hier sind vierteljährliche Steuerungskomitees geplant.
Darüber hinaus erhoffe sich das Unternehmen Vorteile durch Cross Selling – Atos erwartet eine Umsatzsteierung von rund 100 Millionen Dollar -und schnelleres Wachstum durch die Kooperation mit Xerox und vor allem Kosteneinsparungen durch eine schlankere Verwaltung. Bei einer Due Diligence habe man Einsparungspotentiale in Höhe von rund 28 Millionen Euro durch die Einführung von Atos Geschäftsmodell ausgemacht.
“Die Stärkung unserer Position in den USA ist ein wichtiger Schritt, um unseren Dreijahresplan abzuschließen und um die Nachfrage seitens international aufgestellter Anwender besser nachkommen zu können”, kommentiert Thierry Breton, Chairman und CEO von Atos. Breton will damit vor allem den US-Bereich des IT-Unternehmens stärken. Neben bestehenden Anwendern bekommt Atos damit auch erfahrene Fachkräfte für die eigenen IT-Service-Angebote. Atos will mit dem vergrößerten Team dann auch verstärkt größere Unternehmen mit Services beliefern und steigt damit in den Kreis der fünf größten IT-Service-Anbieter auf.
Xerox, eigentlich als Druckerhersteller bekannt, unterhält zwar eine erfolgreiche Outsourcing-Abeitulung, doch ist diese im internationalen Vergleich etwas zu klein dimensioniert. Xerox wurde 2010 mit der 6,4 Milliarden schweren Übernahme von Affiliated Computer Systems im Markt für Business Outsourcing zu einer signifikanten Größe. Darüber hinaus hatte Xerox erst in diesem Jahr ‘kleinere’ Übernahmen etwa die ISG Holdings für 225 Millionen Dollar gewagt.
Die neue Strategie von Ursula Burns scheint Früchte zu tragen. Der Kurs des Druck-Spezialisten stieg 2014 um rund 14 Prozent. Damit ist Xerox derzeit etwa 15 Milliarden Dollar an der Börse wert. Xerox will im nächsten Jahr für eine Milliarde Dollar Aktien zurückkaufen und plane noch einmal 900 Millionen Dollar für Übernahmen
Atos, das im Mai bereits den HPC-Spezialisten Bull übernommen hatte, und seit 2010 Besitzer der Siemens Information Services ist, tut sich derzeit eher etwas schwer. Der Kurs ging im Jahresmittel etwa um 9 Prozent zurück, dadurch ist der IT-Service-Anbieter etwa 6 Milliarden Dollar wert.
Rund 90 Prozent des Umsatzes von Xerox ITO stammt aus dem US-Markt. Atos kann damit den Umsatz von 0,6 Milliarden auf 1,7 Milliarden Euro (auf Basis des Geschäftsjahres von 2013) nahezu verdreifachen. Damit erhöht sich auch der Anteil der US-Umsätze an den weltweiten Werten von 6 Prozent auf 17 Prozent.
Atos kann sich damit auch ein Stück weit aus der Abhängigkeit vom europäischen Markt befreien. Nun sind es fünf Regionen in denen Atos jährlich mehr als 1,5 Milliarden Euro umsetzt: Deutschland, Großbritannien, Nordamerika, Benelux und natürlich Frankreich. Die technologischen Schwerpunkte setzt Atos künftig bei Cloud, Big Data, Sicherheit und seit der Bull-Übernahme auch High Performance Computing.
Durch die Zusammenlegung der beiden Geschäftsbereiche werde sich etwa folgende Struktur erben.: 4500 Mitarbeiter werden in den US, in Indien, Philippinen und Mexico etwa 3800 und in Deutschland und Großbritannien werden etwa 570 Mitarbeiter in Gemeinsamen Projekten beschäftigt sein.
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