Categories: Cybersicherheit

Windows: Ungepatchte Sicherheitslücke veröffentlicht

Ein Google-Forscher hat eine Schwachstelle in Windows veröffentlicht. Sie betrifft die jüngste Version von Microsofts Betriebssystem. Mit der Sicherheitslücke können Angreifer unter Windows 8.1 ihre Rechte erhöhen. Sie befindet sich in der internen Funktion AhcVerifyAdminContext. Öffentliche Informationen gibt es zu ihr offenbar nicht. Dem Entdecker zufolge ist sie nicht Teil der eigentlichen Benutzerkontensteuerung (UAC).

Das Leck hat der Google-Mitarbeiter mit dem Handle “forshaw” – also offenbar James Forshaw von Project Zero – nur auf einem System mit Windows 8.1 inklusive aller Patches untersucht. Zudem präsentierte er einen Proof-of-Concept-Code. Unklar ist noch, ob er sich auch unter früheren Windows-Versionen verwenden lässt.

Beispielcode für eine Windows-Schwachstelle verschafft dem Taschenrechner Administratorrechte (Screenshot: Google).
Beispielcode für eine Windows-Schwachstelle verschafft dem Taschenrechner Administratorrechte (Screenshot: Google).

Microsoft hat bereits erklärt, dass es an einem Patch arbeite. “Wichtig ist der Hinweis, dass ein potenzieller Angreifer, um sie auszunutzen, schon über gültige Zugangsdaten verfügen und sich lokal einloggen müsste.” Als Schutz empfiehlt es eine aktuelle Antivirensoftware, Installation aller Sicherheitsupdates und Aktivierung der Firewall.

Wie Google mitteilt, hat es den Softwarekonzern aus Redmond bereits am 30. September 2014 über den Fehler informiert. Forshaw hatte seinen Befund an diesem Tag über eine interne Google-Liste kommuniziert. Grundsätzlich veröffentlicht Project Zero Details nach drei Monaten. Man überprüfe jedoch regelmäßig, ob eine Anpassung des Zeitlimits sinnvoll sei. Die Zero Day Initiative von HP TippingPoint beispielsweise sieht vier Monate Frist vor.

Die Basis von Forshaws Beispielcode ist an sich nicht sehr bedrohlich, auch wenn er sich für üblere Zwecke anpassen lässt. Er macht den Windows-Taschenrechner zum Administrator. Bei einem Versuch von ZDNet.com stufte die laufende Antivirensoftware Norton Security beide Dateien des Proof-of-Concept als Schadsoftware ein.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Galeria will Einkaufserlebnis in der Filiale und Online steigern

Warenhauskette setzt auf die KI-gesteuerten Fähigkeiten zur Bedarfsplanung und Nachversorgung von Blue Yonder.

12 Stunden ago

Cyber Gangsta’s Paradise: Musikvideo macht auf den Cyber Resilience Act aufmerksam

Technische Hochschule Augsburg (THA) will Hersteller auf die neue EU-Verordnung hinweisen, die Cybersicherheit für vernetzte…

12 Stunden ago

IT-Chaos sicher reduzieren

Mit der steigenden Anzahl von Endpunkten, wächst die Komplexität, die mit dem Unternehmensnetzwerken verbundenen Geräte…

14 Stunden ago

Sandboxing: Von der Prävention zur forensischen Analyse

Die Kombination aus Blockieren und fundierter Analyse bietet eine resiliente Sicherheitsarchitektur, sagt Andrea Napoli von…

4 Tagen ago

Telemedizinische Beratung für Pflegekräfte

Projekt: Per Tablet ärztliche Expertise hinzuzuziehen, wenn sich der Gesundheitszustand von Pflegepersonen plötzlich verschlechtert.

4 Tagen ago

Malware-Ranking April: FakeUpdates bleibt die dominante Malware in Deutschland

Sicherheitsforscher von Check Point enthüllen mehrstufige Malware-Kampagnen, die legitime Prozesse zur Tarnung nutzen.

4 Tagen ago