Die aktualisierte Datenverwendungsrichtlinie von Facebook verschiebt sich auf den 30. Januar. Sie sollte eigentlich schon ab dem Jahreswechsel gelten. Die Nutzer des Sozialen Netzwerks sollen mehr Zeit haben, um sich genauer mit den neuen Regeln auseinanderzusetzen.
Möglicherweise hängt die Verschiebung auch mit der Beschwerde der niederländischen Datenschutzbehörde College Berscherming Persoonsgegevens (CBP) zusammen. Diese will untersuchen, wie sich die neuen Regeln auf die Privatsphäre niederländischer Facebook-Nutzer auswirkt. Vor allem steht im Zentrum, wie der Konzern seine Mitglieder um Erlaubnis fragt, um deren persönliche Daten zu nutzen. Da das Soziale Netzwerk eine Niederlassung in den Niederlanden unterhält und die Daten niederländischer Bürger verarbeitet, kann die Behörde gegen Facebook ermitteln.
Mit der Neufassung können Nutzer weiterhin nicht bestimmen wie ihre persönlichen Daten für Werbung benutzt werden, wie die New York zu diesem Zeitpunkt erklärte. Vielmehr räume sich Facebook das Recht ein, sämtliche Informationen eines Nutzers für die Platzierung von Anzeigen innerhalb und außerhalb des Social Network zu benutzen. Die “Gefällt mir”-Angaben setze es beispielsweise in erster Linie für zielgerichtete Werbung ein.
Bereits seit Monaten verwendet Facebook in den USA Daten über das Surfverhalten seiner Nutzer außerhalb des eigenen Netzwerks. Nun soll dies auch in anderen Ländern eingeführt werden. Durch das einloggen nach dem 30. Januar, stimmen Nutzer automatisch den neuen Bedingungen zu. Allerdings kann die personalisierte Werbung auch deaktiviert werden.
Bisher sei es schwierig gewesen, die eingeblendete Werbung auf unterschiedlichen Geräten zu steuern. “Wenn Sie sich auf ihrem Laptop gegen eine bestimmte Art von Anzeigen entschieden haben, wurde Ihre Auswahl möglicherweise nicht für Anzeigen auf ihrem Mobiltelefon übernommen”, räumt Facebook in seiner Pressemitteilung ein. “Wir wissen, dass viele Leute mehr als ein Telefon, Tablet oder Browser nutzen, um auf Facebook zuzugreifen. Es sollte also einfach für Sie sein, eine Auswahl zu treffen, die für alle ihre Geräte gilt.”
Tipp der Redaktion: Max Schrems war vor drei Jahren Jurastudent in Wien – einer von vielen. Das änderte sich, nachdem er durch seine Klage gegen Facebook bekannt geworden war. Er warf dem Konzern vor, zu emsig Daten zu sammeln. Mit “ Kämpf um deine Daten” hat er jetzt inzwischen sein erstes Buch vorgelegt – ein Weckruf für alle Internet-Nutzer.
[mit Material von Kai Schmerer, ZDNet.de]
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