Immer mehr Schüler und Schülerinnen können sich vorstellen in Zukunft, in technischen Berufen zu arbeiten. Das hat eine repräsentative Befragung im Auftrag des Bitkom herausgefunden. Demnach zeigt jeder vierte Schüler (25 Prozent) Interessen an IT-Berufen. Der Unterschied zwischen Jungen (27 Prozent) und Mädchen (23 Prozent) fällt dabei nur unwesentlich größer aus. Zum Vergleich: Bei einer ähnlichen Umfrage im Jahr 2010 hatten 23 Prozent aller Schüler angegeben, sich eine Karriere in der IT vorstellen zu können.
“IT spielt in immer mehr Bereichen unserer Volkswirtschaft eine wichtigere Rolle. Es muss uns gelingen, deutlich mehr IT-Spezialisten auszubilden, wenn wir international wettbewerbsfähig bleiben wollen”, so Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Er nutzte die Vorstellung der Umfrageergebnisse zudem, um eine alte Forderung des Verbandes noch einmal aufzugreifen: “Ein Pflichtfach Informatik würde sicherlich dabei helfen, die Vielfalt entsprechender Aufgaben und Berufsbilder deutlich zu machen und für größeres Interesse an IT-Berufen sorgen.“
Das Interesse an IT-Berufen schwankt teilweise deutlich zwischen den Schulformen. So können sich nur 12 Prozent der Hauptschüler vorstellen, im IT-Bereich zu arbeiten. Bei Realschülern liegt der Anteil bei 16 Prozent, bei Gesamtschülern bei 21 Prozent und bei Gymnasiasten bei 32 Prozent.
Neben IT-Berufen interessieren sich Schüler auch vermehrt für Stellen im naturwissenschaftlichen Bereich (34 Prozent). 2010 waren es nur 29 Prozent. Auch hier fällt der Unterschied zwischen Jungen (35 Prozent) und Mädchen (33 Prozent) gering aus.
Am Beliebtesten bei Schülern sind Ingenieurberufe. 43 Prozent der Befragten 14- bis 19-Jährigen können sich vorstellen solch einen Beruf zu ergreifen. Allerdings interessieren sich hier Jungen (48 Prozent) deutlich mehr dafür als Mädchen (38 Prozent). 36 Prozent der Teilnehmer lehnen einen technischen Beruf ab.
In Übereinstimmung mit der – wenn auch langsam – zunehmenden Beliebtheit unter Schulpflichtigen – nimmt auch an den Hochschulen das Interesse am Informatik-Studium zu. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes kletterte im Wintersemester 2014/15 die Zahl der Studienanfänger im Fach Informatik um 2,6 Prozent auf 34.300. Einen leichten Rückgang verzeichneten Maschinenbau und Elektrotechnik. Und während die Zahl der männlichen Studierenden um 1,8 Prozent zulegte, immatrikulierten sich 5,6 Prozent mehr Frauen als im Vorjahr. Die aktuell knapp 7700 Frauen im ersten Hochschulsemester repräsentieren damit knapp 22,5 Prozent aller Erstsemester.
Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Aris durchgeführt hat. Dabei wurden telefonisch 512 Schüler im Alter von 14 bis 19 Jahren befragt. Mehrfachnennungen waren möglich.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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