Gestensteuerung mit dem Ringfinger
Über einen Ring am Finger sollen Nutzer von Unternehmensanwendungen eine neue präzise Gestensteuerung bekommen. Fujitsu ergänzt den Ring mit einem NFC-Scanner.
Die Fujitsu Laboratories haben ein neues Eingabegerät vorgestellt. Die Gestensteuerung wird als Ring am Finger getragen. Nutzer können damit Wörter in die Luft schreiben. Zudem bietet der Ring Support für Near-Field Communication (NFC).
Per Hand- und Fingerbewegung lassen sich auch Menüoptionen auszuwählen. Als Einsatzbeispiel schlägt Fujitsu vor, unterwegs Anmerkungen zu gerade aufgenommenen Fotos zu machen. Das Forschungslabor hat im Rahmen des Projekts auch eine Software zur Erkennung solchermaßen in die Luft geschriebener Buchstaben veröffentlicht. Auch chinesische Zeichen und arabische Ziffern unterstützt die Software.
Der eingebaute NFC-Leser ermöglicht Benutzern des Rings außerdem, Objekte zu spezifizieren. Dazu tippen sie auf den NFC-Tag des Objekt. Dies erleichtert die Computernutzung in Situationen, wo beide Hände gebraucht werden und ein Touch-Mobilgerät also nicht in Frage kommt.
Der Ring wiegt laut Fujitsu unter 10 Gramm. Dennoch fällt das Gerät auf, und stört möglicherweise beim Greifen von Gegenständen. Einem Einsatz in Krankenhäusern beispielsweise steht das Problem entgegen, dass er nur schwer in einen Einmalhandschuh passen wird. Am ehesten dürfte er als Ergänzung von Virtual-Reality-Headsets geeignet sein, um Handgesten und Interaktion mit Objekten in die virtuelle Welt zu übersetzen. Für diesen Zweck nutzt etwa auch schon das Start-up Pinć Fingerringe, wie The Verge anmerkt.
Vor einem knappen Jahr hatten die Fujitsu Laboratories einen ähnlich gearteten Handschuh für Gestensteuerung gezeigt, der ebenfalls NFC-Tagging unterstützte. Der Ring scheint eine Weiterentwicklung dieser Idee. Damals wie jetzt hieß es, das Unternehmen wolle im Finanzjahr 2015 ein in der Praxis einsatzfähiges Endprodukt auf den Markt bringen.
Gestensteuerung gilt neben Spracheingabe als wichtige Ergänzung zu Wearable Computing, verfügen Wearables doch bestenfalls über kleine Touchscreens. Die Bedeutung der Forschung lässt sich unter anderem daran ablesen, dass sowohl Apple als auch Samsung in den letzten Jahren Patente rund um Gestensteuerung zugesprochen bekommen haben.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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