Schwachstelle gefährdet VLC Media Player

Auf Full Disclosure hat der Sicherheitsforscher Vetsel Hayas zwei Schwachstellen des VLC Media Player veröffentlicht. Betroffen sind offenbar nur einige Versionen der Software. Sie ermöglichen Speicherkorruption und die potenzielle Ausführung von beliebigen Codes. Dabei handelt es sich zum einen um eine Zugriffsverletzungs-Schwachstelle der Datenausführungsverhinderung (DEP) und zum anderen um einen Fehler bei Schreibzugriffen.

Bereits Ende November entdeckte Hayas die als schwer eingestuften Schwachstellen und meldete sie Ende Dezember dem VideoLAN-Project. Sie betreffen VLC Media Player 2.1.5 unter Windows XP SP3. Obwohl Microsoft dieses Betriebssystem nicht mehr unterstützt, ist es noch weit verbreitet. Da die Fehler im Player stecken, könnten auch andere Windows-Versionen und theoretisch sogar andere Betriebssysteme betroffen sein. 2.1.5 ist die aktuelle Version für Desktops.

Der VLC Media Player läuft auch unter Linux. (Bild: VideoLAN)

Angreifer können die erste Schwachstelle mit einer präparierte FLV-Datei (Flash) ausnutzen. Für die zweite benötigen sie eine M2V-Datei (MPEG V2), um in den Speicher zu schreiben und Code auszuführen. Als Beleg hat Hayas einen Beispielcode bereitgestellt.

Das nicht kommerzielle VideoLAN-Project hat den VLC Media Player entwickelt. Er steht für eine Reihe von Plattformen zur Verfügung und unterstützt zahlreiche Formate, kann aber auch DVDs, Audio-CDs, VCDs und unterschiedliche Streaming-Protokolle verarbeiten.

2014 war für den VLC Media Player äußerst erfolgreich. Auf Kickstarter konnte genügend Geld gesammelt werden, um einen Ableger für die Kacheloberfläche von Windows 8 zu entwickeln. Im September erklärte das Projekt die Android-Version für Final. Zwar verschwand die Anwendung aus unbekannten Gründen im Herbst aus Apples App Store – vermutlich ging es um strittige Lizenzen – kehrte aber Anfang 2015 wieder zurück.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

16 Stunden ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

21 Stunden ago

KI steigert Nachfrage nach hybriden Workplace-Umgebungen

Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…

22 Stunden ago

Hagebau erreicht E-Mail-Sicherheit mit der NoSpamProxy Cloud

Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…

2 Tagen ago

Rechenzentrumsnetzwerke als Schlüssel für Desaster Recovery

Huawei Connect Paris: Innovationen rund um Data Center, Storage und IT-Sicherheit.

2 Tagen ago

Cybersecurity mit KI: Strategischer Vorteil oder Sicherheitsrisiko?

Mit KI optimieren Hacker ihre Angriffsversuche. Ist CIAM eine Lösung, mit der sich Unternehmen vor…

2 Tagen ago