Google veröffentlicht weitere Windows-Lücken

Googles Project Zero hat drei weitere Windows-Lücken veröffentlicht. Einem Bericht von Computerworld zufolge entwickelt Microsoft keine Patches. Die Anfälligkeiten erfüllen nach Ansicht des Softwarekonzerns nicht die Anforderungen für ein Security Bulletin, das zeigt ein Eintrag in Googles Bug Tracker.

Google hatte Microsoft Ende Oktober sowie Anfang November über die Schwachstellen informiert. Laut dem Konzern führen die Lücken zur Preisgabe von Informationen oder einer nicht autorisierten Ausweitung von Nutzerrechten. Wie Computerworld weiter berichtet, bewerte Microsoft solche Anfälligkeiten in der Regel nicht höher als “wichtig”.

“Die öffentlich gemachten Fehler haben keine ernsten Auswirkungen auf die Sicherheit”, zitiert Computerworld aus einer E-Mail eines Microsoft-Sprechers. “Wir haben nicht vor, ein Sicherheitsupdate dafür herauszubringen.”

Betroffen sind die 32- und 64-Bit-Versionen von Windows 8.1. Wahrscheinlich gilt das auch für ältere Versionen des Betriebssystems. Google hat nur eine der Schwachstellen auch unter Windows 7 getestet. Wie ein Nutzer mitteilt, konnte er einen der Bugs mithilfe des von Google bereitgestellten Beispielcodes auch in der Preview von Windows 10 nachvollziehen.

James Forshaw hat sämtliche von Google veröffentlichten Windows-Lücken entdeckt. Seit August 2014 arbeitet er für Project Zero. Forshaw gilt dem Bericht zufolge als anerkannter Experte für Windows-Sicherheitslücken. Von Microsoft erhielt er eine Belohnung von 100.000 Dollar für die Beschreibung, wie sich Sicherheitstechniken von Windows umgehen lassen.

2013 hatte er eine Schwachstelle in Internet Explorer 11 entdeckt und 9400 Dollar von Microsoft dafür erhalten. Forshaw beteiligte sich 2013 außerdem erfolgreich am Hackerwettbewerb Pwn2Own. Die Präsentation einer Schwachstelle in Oracle Java brachte ihm ein Preisgeld von 20.000 Dollar ein.

Googles Veröffentlichungen von Windows-Lücken hatten vor kurzem zu einem Streit mit Microsoft geführt. Auslöser war die Offenlegung eines Rechteausweitungsproblems zwei Tage vor Microsofts Patchday, zumal Microsoft Google über den bevorstehenden Patch informiert und gebeten hatte, die Veröffentlichung von Details zu verschieben. Google vertritt jedoch die Ansicht, dass die vorgegebene Frist von 90 Tagen ein “optimaler Ansatz ist”. Der Anbieter habe genug Zeit, eine Lücke zu schließen, und der Nutzer erhalte die Möglichkeit, zeitnah auf Schwachstellen zu reagieren.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

3 Tagen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

3 Tagen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

5 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

6 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

1 Woche ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

1 Woche ago