Whistleblower Edward Snowden hat ernste Sicherheitsbedenken über Apples iPhone geäußert. Wie sein Rechtsanwalt mitteilt, sei er davon überzeugt, dass auf dem Smartphone eine “Spezialsoftware” zu Spionagezwecken installiert ist. Das berichtet AppleInsider. Behörden könnten diese aus der Ferne aktivieren.
“Edward benutzt niemals ein iPhone, er hat ein einfaches Telefon”, zitiert AppleInsider aus einem Interview des Anwalts mit dem russischen Magazin Sputnik. “Das iPhone hat eine spezielle Software, die sich selbst aktivieren und Informationen über einen Nutzer sammeln kann, ohne dass der auf einen Knopf drücken muss. Deshalb lehnt er es aus Sicherheitsgründen ab, dieses Telefon zu nutzen.”
Einzelheiten zu der Spezialsoftware nannte der Anwalt allerdings nicht. AppleInsider zufolge ist nicht klar, ob Snowden ein normales Diagnose-Tool meint, oder ein von US-Geheimdiensten eingeschleustes Programm.
Der Internetaktivist und Journalist Jacob Appelbaum hatte bereits Ende 2013 berichtet, aus Snowdens Unterlagen gehe hervor, dass die NSA eine Spionagesoftware namens DROPOUTJEEP für iPhones entwickelt habe. Apple bestritt umgehend den Vorwurf, es habe für die NSA eine Hintertür in iOS eingebaut.
Jedoch erwähnten die ersten Berichte der Washington Post und des Guardian bereits im Juni 2013 Apples Namen im Zusammenhang mit dem NSA-Überwachungsprogramm PRISM. Es gehörte zu einem von insgesamt neun Unternehmen, deren Kundendatenbanken angeblich von der NSA durchsucht werden können. Damals teilte Apple mit, dass es noch nie von PRISM gehört habe. Außerdem gewähre der Konzern keiner Behörde einen direkten Zugang zu den eigenen Servern. Auch Google, Facebook, Microsoft und die anderen betroffen Firmen haben stets jegliche Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst dementiert.
Kürzlich veröffentlichte Dokumente zeigen außerdem, dass der britische Geheimdienst GCHQ iPhones per UDID trackte. Stand November 2010 konnte er zudem beliebige Daten bei einer Synchronisierung mit einem kompromittierten Computer entwenden. Das UDID-System hat Apple mittlerweile aufgegeben.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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