IBM dementiert massenweise Entlassungen

IBM (Grafik: IBM)

Mehr als 110.000 Mitarbeiter, so ein Forbes-Bericht, solle IBM enlassen wollen. Das entbehre jeder Grundlage, heißt es jetzt von IBM. Ganz ohne Job-Streichungen wird IBM dennoch nicht auskommen.

IBM weist einen Bericht über die Entlassung von rund einem Viertel der Belegschaft zurück. IBM nennt einen entsprechenden Bericht von Forbes “substanzlos” und “lächerlich”. In einem Bericht vom Wochenende hatte Robert X. Cringely berichtet, dass IBM bereits in den nächsten Wochen im erheblichen Umfang Mitarbeiter entlassen werde. Im Zuge von Projekt Chrome sollten demnach 26 Prozent der gesamten weltweiten Belegschaft entlassen werden.

Gegenüber der Nachrichtenagentur AP hatte IBM nun gleichlautende Pläne dementiert. IBM hatte bereits im Vorfeld des Berichtes Entlassungen angekündigt, allerdings sollen diese lediglich einige Tausend Mitarbeiter betreffen und damit lediglich einen Bruchteil dessen ausmachen, was der Forbes-Journalist prognostiziert hatte.

Tatsächlich meldete Arbeitnehmervertretung Alliance@IBM bereits einen deutlichen Anstieg bei den Kündigungen. Von der Gewerkschaft heißt es zu den Zahlen: “Die Alliance hat keine Informationen, dass das wahr sein könnte. Aber wie alle wissen, kann bei IBM viel passieren und dies ist die Jahreszeit für Job-Streichungen.”

Laut Berichten auf Alliance@IBM hätte offenbar auch Lance Crosby, CEO und Gründer von SoftLayer das Unternehmen verlassen. Zu dieser Meldung gibt es von IBM bislang noch keine Aussage.

(Grafik: IBM)
IBM erfindet sich gerade neue und baut massiv die Cloud-Infrastruktur aus. (Grafik: IBM)

Noch bei der Vorstellung der Quartalszahlen hatte der IBM CFO Martin Schroeter vergangene Woche erklärt, dass die Restrukturierungsmaßnahmen 2015 nicht den Umfang von 2014 haben werden. So hatte IBM 2014 rund 10.000 Mitarbeiter entlassen. Ende 2013 waren 431212 Menschen bei IBM angestellt.

Allerdings scheinen die Anleger an den Börsen von IBM signifikante Änderungen einzufordern. Daher schien auch der Bericht nicht völlig aus der Luft gegriffen. Zudem wäre es nicht die erste große Reorganisation des Technologiekonzerns. Dennoch: Nach dem Bekanntwerden des Dementi kletterte der Kurs des IBM-Papiers an der Börse um vier Prozent nach oben auf den Spitzenwert von knapp 160 Dollar.

IBM durchläuft derzeit, wie andere vergleichbare Unternehmen auch, eine tiefgreifende Transformation. Das zeigt sich nicht zuletzt an der Tatsache, dass das Unternehmen seit elf Geschäftsquartalen in Folge sinkende Gewinne und Umsätze meldet. Die neuen Bereiche Data Analytics, künstliche Intelligenz und natürlich Cloud-Computing können jedoch nicht so schnell die Umsatzeinbrüche in den traditionellen Bereichen kompensieren. Diese Transformation wird sich aber wohl auch in Entlassungen zeigen. Es sei geplant, in einigen Bereichen Mitarbeiter zu entlassen und in anderen wieder bis zu 15000 wieder neu einzustellen.

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