Cisco plant abobasiertes Lizenzmodell für Software

In Zukunft bietet Cisco die eigene Software zum Teil als ein abobasiertes Lizenzmodell an und trennt die Anwendungen somit von der Hardware. Das hat der Konzern auf der Cisco-Live-Veranstaltung in Mailand angekündigt.

Bislang konnten Kunden dessen Software nur in Verbindung mit der Hardware beziehen. Zudem konnte sie nicht mit anderen Netzwerkprodukten verwendet werden. Dieses alte Modell wird es parallel auch weiterhin geben, aber Cisco plant künftig, Anwendungen in einem festeren Rhythmus zu aktualisieren, ungeachtet der Hardware.

Das Unternehmen bezeichnete die Bindung der Software an die Hardware als “zu komplex und unflexibel”. Kunden können über das neue Cisco-ONE-Portfolio übertragbare Lizenzen kaufen, die auch für neue Hardware gelten. Somit könnten sie schneller von Innovationen profitieren.

Ciscos altes und neues Software-Vertriebsmodell im Vergleich (Bild: Cisco)

“Cisco ist immer als Hardwarehersteller gesehen worden, doch es ist auch das fünftgrößte Softwareunternehmen weltweit und der drittgrößte SaaS-Anbieter”, sagte Gordon Thomson, Managing Director für Enterprise Networks bei Cisco. Heute wolle man sowohl als Hardware- als auch als Softwarehersteller angesehen werden. “Was neu ist, ist die Art, wie Kunden künftig die Software konsumieren werden.”

Dan Lohmeyer, ehemaliger Microsoft-Manager und jetzt leitender Produktmanager für Cisco ONE Software, ergänzte, dass Cisco seinen alten Arbeitgeber in gewisser Weise nachahme. Dafür biete es in Zukunft Suites an, die mit Enterprise-Lizenzvereinbarungen, unbefristeten Lizenzen und Abonnements verkauft werden.

Darüber hinaus will der Konzern einen systematischen Release-Zeitplan einführen. Dieser variiere je nach Hardware. Updates für Server seien zum Beispiel einfacher dauerhaft auszuliefern als für Router oder Switches. “Kunden werden die Wahl haben, Updates dann auszurollen, wenn sie es wünschen”, sagte Lohmeyer.

Bereits im Oktober hatte der Netzwerkanbieter die Cisco-ONE-Strategie präsentiert und beginnt nun mit der Umsetzung. Die Suites umfassen Enterprise Clouds, konvergierte Rechenzentren, Mobility, Infrastruktur- und Netzwerkautomatisierung, intelligentes Wide Area Networking (WAN) und Unified Access. Dabei bilden Rechenzentrum (Networking, Compute), WAN und Access (Switching, Wireless) die drei Hauptsäulen des Portfolios. Kunden können für jeden Bereich unterschiedliche Arten Software für ihre Ausrüstung beziehen. Neben Basislösungen gibt es weitergehende Anwendungen wie Enterprise Cloud Suite oder WAN Collaboration und fortschrittliche Sicherheitslösungen.

ONE Enterprise Cloud Suite zur Verwaltung von Hybrid-Clouds

In Mailand gab das Unternehmen auch die sofortige Verfügbarkeit seiner Cisco ONE Enterprise Cloud Suite bekannt, die der Verwaltung hybrider Cloud-Umgebungen dient. Cisco selbst bezeichnet diese als “Interclouds“. Die Suite erlaubt Administratoren oder auch App-Entwicklern, sowohl Cloud- als auch On-Premise-Workloads zu managen. Eine Kernfunktion sind enthaltene Templates für verschiedene Enterprise-Anwendungen unter Windows und Linux.

“Wir vereinen in dieser Suite alle Funktionen, die sie für eine Private und für eine Public Cloud benötigen”, sagte Thomson. “Wir machen Hybrid-Clouds simpel. Wir automatisieren Dinge, die bisher manuelle Prozesse waren.”

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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