Nun steigt als auch Amazon in den E-Mail-Markt ein. Ein mutiger Schritt in Umfeld, das sich die drei bisherigen Platzhirschen Microsoft, Google und IBM bisher aufgeteilt haben.
Nach IBM – die gerade in Orlando ihr jährliches Treffen mit ihrem neuen Produkt “Verse” hatten, Googles neuer Inbox mit vielen neuen Assistenten im Hintergrund und Microsoft, die vor kurzem sich zwei Anbieter mit mobilen Mail Apps einverleibt haben, nun also noch ein Unternehmen, das viel Geld in eine Commodity Technologie investiert.
Mit einiger Verwunderung muss man feststellen, dass die “alte” E-Mail das Kommunikationswerkzeug Nummer #1 war, ist und vor allem bleiben wird. Es gab viele Abgesänge in den letzten Jahren auf die Mail. Trotz vieler Unkenrufe hat sie im Vergleich zur Konkurrenz viele Vorteile: Mehr Platz für Texte und Anhänge wie WhatsApp, keine Grenzen wie bei den Social Collaboration Tools, verfügbar auf jedem Gerät mit einem Bildschirm, für viele die persönliche Dateiablage und sie ist immer mit dabei. Es ist das Werkezug, das am Morgen im Unternehmen als erstes geöffnet wird und oftmals offen bleibt.
Aber es gibt auch viele Nachteile, wie zum Beispiel die ineffiziente Ablage, das Arbeiten in einer Insel, die eingeschränkte Kommunikationsfähigkeiten in der Gruppe und die aufwendige Suche nach sowie die Bereitstellung von Informationen. An diesen Stelle setzen die Hersteller mit ihren Neuentwicklungen an und wollen mit einer neuen User Experience, Assistenten und viel intelligenter, analytischer Rechenpower im Hintergrund den Anwendern das Leben bei der Nutzung ihres Lieblingswerkzeuges helfen.
Amazon Workmail bietet alle notwendigen Funktionen an, um den Service für Unternehmen attraktiv zu machen: Outlook Kompatibilität, Integration in das eigene Active Directory, hohe Sicherheitsstandards, Unterstützung mobiler Geräte, viel Speicherplatz und die Unterstützung bei der Migration. Beim Browserinterface darf man gespannt sein, in wie weit Amazon den Anwendern ein neues Bedienkonzept zumutet.
Oder ob sie den großen, und für viele Anwender sehr großen Schritt wagen und eine komplett neue User Experience anbieten – so wie es Google und IBM vorgemacht haben.
Oder kennen sie ein Unternehmen ohne existierende E-Mail Infrastruktur? Die Preisunterschiede in der Cloud sind minimal und nahezu beliebig anpassbar. Werden Google und IBM mit ihren neuen Bedienkonzepten Erfolg haben, oder ist das bereits zu viel Veränderung für die Anwender? Gleichzeitig bedeutet zu wenig Innovation, dass es keinen Grund zum Wechsel für Unternehmen gibt! Stabil laufen sie alle. Wie wird Microsoft seine Neuerwerbungen in ihr Portfolio integrieren, um Marktführer zu bleiben?
Das Rennen ist (wieder) eröffnet!
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