De-Cix: Telekom will mehr deutsches Internet

Die Entwicklung des Datendurchsatzes am De-Cix, dem weltweit größten Internet-Knoten, in den zurückliegenden fünf Jahren. Das Jahr 2015 hat der Knoten am 4. Januar mit knapp 3,7 Terbit pro Sekunde mit einem neuen Rekord begonnen. Quelle: De-Cix[/caption]

Der Frankfurter Internetknoten De-Cix des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft Eco soll künftig mehr Unterstützung durch die Deutsche Telekom bekommen. Wie die Wirtschaftwoche berichtet, soll bereits vergangene Woche ein entsprechender Vertrag unterzeichnet worden sein.

Damit, so der Bericht, sollen die Internet-Daten vermehrt über kurze innerdeutsche Wege geleitet werden. Bislang wird der Datenverkehr hauptsächlich über die günstigsten Routen geleitet, was oft bedeutet, dass auch innerdeutscher Internet-Verkehr häufig über US-Provider oder eine Transatlantik-Route geführt wird. Damit haben aber ausländische Geheimdienste wie etwa die National Security Agency (NSA) oder britische Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ) automatisch auch Zugriff auf diese Daten. Aber auch für den deutschen Geheimdienst ergibt sich damit eine rechtlich gesicherte Möglichkeit des Zugriffs auf innerdeutsche Kommunikation, weil die Daten dadurch sich im Ausland befinden.

Nun sollen möglichst vielen Daten auf direktem Weg mit deutschen Internetprovidern ausgetauscht werden. Durch den Einzug der Telekom in den Internet-Knoten könne nun die Telekom das Datenvolumen über den  Knoten um den Faktor 20 erhöhen. Dabei, so der Telekom-Vorstand Thomas Kremer gegenüber der WiWo gehe es um “mehr Sicherheit für Internet-Nutzer”. Das schließe auch ein, dass die Daten möglichst kurze Wege zwischen Sender und Empfänger zurücklegen. Nun hofft die Telekom, dass sich über den Knoten möglichst viele Anbieter mit der Telekom zusammenschalten

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Auch für den Betreiber von De-Cix ist der Schritt der Telekom ein wichtiges Signal. Der Knoten werde dadurch aufgewertet, so Harald Summa, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft Eco, der den mit inzwischen 3692,84 Gigabit pro Sekunde weltgrößten Internetknoten vor Amsterdam und London betreibt. Im Geschäftsjahr 2014 hat De-Cix in Frankfurt 112 neue Netzwerke als Kunden hinzugewonnen.

Vergangene Woche hatte Oliver Süme, Direktor für Politik und Gesetzt bei eco von der Bundesregierung gefordert, Datenschutzregeln auf europäischer Ebene weiter zu festigen. Davon würden nicht nur die Verbraucher profitieren, sondern auch Unternehmen: “Unternehmen können durch die Harmonisierung von Datenschutzstandards mehr Rechtssicherheit bekommen und können zugleich sehr viel Zeit und Ressourcen einsparen, die heute nötig sind, um die verschiedenen Datenschutzstandards der einzelnen Mitgliedsländer umzusetzen.” Auch gelte es, auf diese Weise verlorengegangenes Vertrauen der Nutzer wieder herzustellen.

Redaktion

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  • Das Argument, das damit "weniger Spionage" stattfände bzw statfinden könne, ist völliger Unsinn, denn einerseits ist der DE-CIX selbst der wohl größte Horchposten alliierter Dienste und die Zeit, in der es für viele Anbieter billiger war, Traffic über das Ausland zu leiten (woran nicht zuletzt das eh. Telekom-Monopol schuld war) sind seit 5-10 Jahren auch längst vorbei. Vor allem aber haben wir auch in DE Spionage des Staates gegenüber den eigenen Bürgern - sei es über Umwege über alliierte Dienste, wo noch juristische Grundlagen fehlen oder bereits über eigene Möglichkeiten, die Gesetzgeber auch in Europa und DE längst geschaffen haben oder bis heute existieren (zB das Recht ehem. alliierter Dienste, auf deutschem Boden frei und uneinegschränkt Spionagetätigkeiten ausüben zu können, weshalb schon die Idee des "sicheren deutschen Bodens" irre ist - tatsächlich dürfte allein schon (potentiell wohlgemert) der AMS-IX "sicherer" sein, da NICHT deutschem Recht unterliegend).

    Technisch sind direkte Links und Peerings zwischen Netzbetreibern, die NICHT über namhafte/große Exchanges wie den DE-CIX laufen, wesentlich schwieriger staatlich zu kontrollieren / zu überwachen. Es sieht daher so aus, als habe bei dieer Argumentation vor allem die Marketingabteilung der Beteiligten Pate gestanden.

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