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Tango: Google führt 3D-Tablet als reguläres Projekt weiter

Das mit 3D-Sensoren ausgestattete Tablet-Projekt Tango verlässt nach zwei Jahren Entwicklung Googles Advanced Technology and Projects Group (ATAP) und wird als reguläres Projekt innerhalb des Konzerns fortgeführt. Das teilte das Forschungslabor auf Google+ mit.

Das bedeutet für das Projekt sowie sämtliche Interessenten nur Gutes, denn normalerweise haben die Projekte von ATAP eine beschränkte Laufzeit. Kann das Team nach Ablauf kein überzeugendes Produkt zusammenstellen, stoppt Google die Entwicklung. Andernfalls führt es der Konzern selbst fort.

Die Entscheidung war absehbar. Denn Google hatte bereits auf der Entwicklerkonferenz I/O im Sommer 2014 ein Endgerät für 2015 angekündigt. Bislang existiert lediglich ein Entwicklergerät, das Besucher der Google I/O für 1024 Dollar kaufen konnten. Das 7-Zoll-Gerät kann dreidimensionale Bilder seiner Umgebung erfassen, was sich für Anwendungen und Spiele nutzen lässt.

Eine zweite Ankündigung zu Project Tango betrifft ausschließlich Entwickler. Sie bittet Google, sich für einen neu eingerichteten Newsletter zu registrieren, um keine wichtigen Änderungen zu verpassen.

Project-Tango-Tablet (Screenshot: Richard Nieva/CNET)

Die Fertigung von Tango soll LG übernehmen. Welche Hardware verwendet wird, ist noch nicht bekannt. Wahrscheinlich kommt als Prozessor Nvidias Tegra K1 zum Einsatz. Das Entwicklermodell nutzt diesen bereits. Darüber hinaus verfügt es über 4 GByte Arbeitsspeicher und 128 GByte internen Speicher. Zur 3D-Umgebungserfassung besitzt das Entwicklergerät unter anderem eine Motion-Tracking-Kamera und einen eingebauten Tiefensensor. Als Kommunikationsoptionen sind WLAN, Bluetooth LE und LTE an Bord.

Auch 3D-Smartphones in Entwicklung

Google will mit Project Tango die 3D-Kartierung durch Smartphones und Tablets beschleunigen. Das Ziel besteht darin, “Mobilgeräten ein für Menschen typisches Verständnis von Raum und Bewegung zu geben”. Einige hundert Entwickler haben bereits das Project-Tango-Smartphone erhalten. Diese arbeiten an der Kartierung und Navigation innerhalb von Gebäuden. Ein weiteres mögliches Einsatzgebiet sind wie erwähnt Spiele, die den umgebenden Raum nutzen.

Darüber hinaus könnten die Geräte vor der Einrichtung einer Wohnung oder eines Hauses eingesetzt werden, um die Raummaße zu erfassen. Sehbehinderte könnten sich mithilfe von Project Tango in ihnen unbekannten Umgebungen orientieren, indem die Software die Räumlichkeiten beschreibt und während des Laufens vor Hindernissen warnt. Ähnlich ließen sich Kunden eines Geschäfts zu den von ihnen gesuchten Produkten lotsen.

Die Forschungsabteilung ATAP hat Google einst mit Motorola gekauft, später aber nicht mit diesem Unternehmen an Lenovo weiterverkauft. Von ihr stammt auch das modulare Smartphone Project Ara, das zur Jahresmitte 2015 mit 20 bis 30 Modulen an den Start gehen soll.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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