SAPs neue Software-Generation: SAP S/4 HANA

Walldorfer SAP-Zentrale. (Bild: SAP)

Mit der SAP Business Suite 4 SAP HANA schwenkt SAP vollständig auf die neue Plattform um. Die Unternehmenslösung basiert vollständig auf der In-Memory-Plattform. Dadurch eröffnen sich Anwendern neue Möglichkeiten für die Entscheidungsfindung.

SAP hebt die Unternehmenslösung Business Suite 4 SAP HANA vollständig auf die In-Memory-Plattform SAP HANA. Die Gesamte Lösung basiert auf der HANA-Plattform. Als Benutzeroberfläche verwendet SAP Fiori, was die Anwendung durchgängig auch auf mobilen Geräten verwendbar macht.

Zum ersten Mal sind mit SAP S/4HANA “Innovationen und vereinfachte Prozesse” möglich, so heißt es von SAP, die bislang technisch nicht umsetzbar waren. SAP S/4HANA mache Innovationen auf Basis vereinfacht ablaufender Prozesse möglich.

Mitarbeiter, Endgeräte und Geschäftsnetzwerke lassen sich damit in Echtzeit miteinander verknüpfen. Das beschleunige die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Auch ein schnellerer Zugriff auf das Internet der Dinge und auf Big Data werde so möglich. Gleichzeitig profitieren Anwender auch von einem vereinfachten Datenmodell.

Jim Hagemann Snabe stellt die "Revolution" der Business Suite auf der In-Memroy-Technologie HANA in Frankfurt vor. Quelle: SAP
Anfang 2013 stellte noch Jim Hagemann Snabe stellt die “Revolution” der Business Suite auf der In-Memroy-Technologie HANA in Frankfurt vor. Nun hat SAP die Flaggschifflösung nicht nur mit der In-Memory-Technologie verbunden, sondern die gesamte Lösung unter dem Namen S/4HANA noch einmal neu auf der HANA-Plattform ausgerollt.(Quelle: SAP)

Die neue Suite mache zahlreiche technischen Neuerungen möglich und hebe Beschränkungen traditioneller Anwendungen auf. Anwender von SAP S/4HANA würden damit einen unmittelbaren Mehrwert für alle Geschäftsbereiche und Branchen bekommen.

Für eine vereinfachte Implementierung sorgt ein gesteuerter Konfigurationsprozess. Darüber hat SAP nun unternehmensweit eine moderne Benutzeroberfläche auf nahezu allen Gerätetypen und für nahezu alle Anwenderprofile umgesetzt. Das vereinfachte Datenmodell liefert Erkenntnisse in höchster Granularität, verspricht der Anbieter.

Bevor SAP aber die große Business Suite auf HANA migrierte, setzte das Walldorfer Software-Unternehmen zunächst die Lösung SAP Simple Finance um, die der Anbieter im Sommer 2014 vorgestellt hatte. Mit dieser Lösung sind über Echtzeitinformationen ebenfalls Innovationen in Finanzabteilungen möglich.

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Eine Nutzeroberfläche für alle Fälle: Fiori bildet auch die Schnittstelle zu S/4HANA. (Bild: SAP)

Investitionsschutz

Zudem werde SAP mit S/4HANA auch das Cloud-Portfolio wie Ariba, Fieldglass oder SuccessFactors erweitern. SAP sorge zudem über ein flexibles Angebot für Investitionsschutz bei den Anwendern. So kann SAP S/4HANA in der Cloud, lokal (On Premise) oder in einer hybriden Umgebung betrieben werden.

“Aus Sicht der DSAG ist die Tatsache erfreulich, dass Kunden grundsätzlich ein schrittweiser Übergang aus der bestehenden ERP-Welt in SAP S/4HANA ermöglicht wird. Wir erwarten in diesem Zusammenhang, dass die Kunden beim notwendigen Transformationsprozess von SAP begleitet werden. Auch hier, wie in anderen Bereichen, ist es wichtig, dass SAP den Business-Mehrwert von SAP S/4HANA anschaulich darstellt”, kommentiert Gerhard Göttert, Vorstand Anwendungsportfolio bei der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG). “Wir erwarten, dass der Funktionsumfang von SAP S/4HANA für alle Betriebsmodelle identisch ist. Sollten jedoch Einschränkungen, auch im Vergleich zur existierenden SAP Business Suite, bestehen, müssen diese von SAP klar kommuniziert werden.”

Partner

SAP-Partner wie Accenture, Capgemini, Deloitte Consulting LLP, EY oder PwC bieten bereits entsprechenden Services für S/4HANA. Vordefinierte Migrations- und Implementierungspakete sollen zudem für Anwender den Umstieg erleichtern.

“Deloitte arbeitet bereits eng mit Kunden bei der Einführung von SAP Simple Finance zusammen. Als In-Memory-Technologie entfernt SAP HANA Wartezeiten bei der Entscheidungsfindung und stellt die Weichen für die Zukunft des Echtzeit-Geschäfts”, kommentiert Jan Waals, Global SAP Practice Leader bei Deloitte Consulting LLP. Walls ist auch überzeugt, dass die neue Versionden ERP-Markt grundsätzlich verändern” werde und Anwendern neue Perspektiven bieten wird.

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“SAP definiert das Konzept des Enterprise Resource Planning für das 21. Jahrhundert neu”, so Vorstandsvorsitzender der SAP SE, Bill McDermott. “Als Hasso Plattner SAP HANA entwickelt hat, wussten wir, dass die SAP Business Suite eines Tages für das digitale Zeitalter rundum erneuert werden muss. Weltweit müssen Unternehmen heute neue Märkte erschließen und mit ihren Kunden über eine Vielzahl an Kanälen in Kontakt stehen.”

Einer der ersten Pilotanwender der neuen Suite ist die US-Versicherung New York Life. “Die Innovationen von SAP HANA werden für den Versicherer New York Life eine zentrale Rolle spielen, um die eigenen Finanzprozesse zu optimieren. SAP HANA bietet uns eine einheitliche Sicht auf Finanzinformationen. Damit ist Konsistenz im ganzen Unternehmen gewährleistet, und wir sind in der Lage, selbst sehr komplexe Finanzaufgaben in Angriff zu nehmen und zu vereinfachen”, so Randy Gonzalez, Vice President und Head of Finance Transformation bei New York Life. “Mit einer integrierten Lösung auf Basis der In-Memory-Plattform SAP HANA möchte New York Life neue Möglichkeiten erschließen, wie mit Hilfe von Daten – sowohl intern als auch extern – Entscheidungen getroffen werden können, die letzten Endes für uns und unsere Kunden sämtliche Prozesse einfacher gestalten.”

Realität

Etwas nüchterner sieht das Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG): “SAP S/4HANA ist die Evolution der bisherigen SAP Business Suite. Das Produkt eignet sich für visionäre Unternehmen beziehungsweise Vorreiter, für die innovativ abgebildete Geschäftsprozesse einen großen Wettbewerbsvorteil darstellen. Für den Großteil der Unternehmen dürfte das Produkt noch Zukunft bleiben. Ihre Prioritäten liegen eher auf klassischen Projekten rund um das ERP-System.”

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