In Zukunft könnte es keine Smartphones mehr von Sony geben. Kazuo Hirai, CEO des japanischen Konzerns, hat der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt, dass ein Ausstieg des Unternehmens im nächsten Geschäftsjahr aus dem Smartphone- sowie dem TV-Geschäft möglich sei. “Die Strategie ab dem kommenden Geschäftsjahr ist Gewinne generieren und in Wachstum investieren”, sagte Hirai.
Sonys Marktanteile im Handybereich sanken in den vergangenen drei bis fünf Jahren kontinuierlich. Obwohl die zahlreichen neuen Geräte für die westlichen Märkte oft gute Bewertungen erhielten, hat sich das Smartphone-Geschäft der Japaner nicht erholt. Vor allem die starke Konkurrenz durch Anbieter wie Apple und Samsung, die den Markt seit Jahren dominieren, sind der Grund dafür.
Wie Hirai erklärt, stehen in Zukunft profitable Sparten wie der PlayStation-Bereich im Fokus. Auf diese Weise könne Sony den Gewinn in den nächsten drei Jahren um das 25-fache steigern. Für das Geschäftsjahr 2017 strebt Hirai also einen Profit von mehr als 500 Milliarden Yen (rund 4,2 Milliarden Dollar) an.
“Sony positioniert Devices, Games & Network Services, Pictures und Music als die Segmente, die das Gewinnwachstum in den kommenden drei Jahren antreiben”, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens (PDF). “Wir werden Wachstumsmaßnahmen implementieren und aggressiv in diese Bereiche investieren, um das Ziel einer Umsatz- und Gewinnsteigerung zu erreichen.”
Hirai hatte bereits vor drei Jahren zu seinem Amtsantritt als Sony-CEO eine Strategie vorgestellt, die Sonys Profitabilität verbessern sollte. Die Initiative “One Sony” beinhaltete drei Kernbereiche: Digital Imaging, Gaming und Mobile. Heute ist nur noch der Bereich Spiele von Bedeutung. Bei der Vorstellung der neuen Strategie fehlte der Begriff “One Sony”.
Mit Produkten wie dem Musikplayer Walkman, den Fernsehern und natürlich auch Spielekonsolen hat Sony in der Vergangenheit Technologiegeschichte geschrieben. In den Neunziger Jahren und auch noch zu Beginn dieses Jahrzehnts bescherten sie Sony Milliardengewinne. Mit neuen Produkten wie mobilen Geräten und Digitalkameras konnte sich Sony hingegen nicht an der Spitze halten. Auch die 2005 vorgestellte PlayStation 3 bliebt anfänglich hinter den Erwartungen zurück.
Sony erwartet für das laufende Geschäftsjahr – das im März endet – einen operativen Gewinn von 20 Milliarden Yen und einem Nettoverlust von 170 Milliarden Yen. Eine frühere Prognose lag sogar bei 40 Milliarden Yen operativer Verlust und einem Nettofehlbetrag von 230 Milliarden Yen.
Das dritte Quartal hatte Sony mit einem Minus 170 Milliarden Yen abgeschlossen. Als Reaktion auf das schwache Ergebnis der Handysparte kündigte der Konzern weitere Entlassungen in dem Bereich an. Bis März 2016 sollen insgesamt 2100 Jobs gestrichen werden, was 28 Prozent der Beschäftigten von Sony Mobile Communications entspricht. Die verbliebenen 5000 Angestellten könnten nun im Rahmen der neuen Unternehmensstrategie ebenfalls ihren Arbeitsplatz verlieren.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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