Categories: Innovation

Eiger Nordwand als ‘Street-View’

Mit dem #project360 liefert der Schweizer Sportartikelhersteller Mammut eine neue Sichtweise auf zwei Alpen-Klassiker. Derzeit gibt es zwei Kletterrouten als Virtual Reality am Rechner, im Smartphone oder mit einer VR-Brille zu bestaunen.

Besser schwindelfrei: Die VR-App #projekt 360 zeigt beeindruckend lebensecht die Durchsteigung der Eiger Nordwand durch zwei Mammut-Profis. (Bild: Mammut)

Mit einer speziellen Kamera im Rucksack haben Kletter-Teams die Routen durch die Eiger Nordwand und auf das Matterhorn in einer Rundumsicht festgehalten. Der Betrachter befindet sich damit direkt in der Wand. Der Schweizer Bergsportspezialist Mammut empfiehlt daher #project360 nur Menschen, die einigermaßen schwindelfrei sind.

Die Profi-Kletterer haben die Kamera-Rucksäcke über den Hörnligrat am Matterhorn und durch die legendäre Heckmair-Route in der Eiger Nordwand getragen. Insgesamt sechs Kameras zeichnen den jeweiligen Standort auf. Im Ergebnis kann man sich jetzt durch die Wände klicken oder den Blick in die Ferne oder nach unten schweifen lassen. Die einzelnen Routenabschnitte werden in der App zudem mit Informationen und Anmerkungen ergänzt.

Die Bilder macht ein eigens entwickelter Rucksack mit sechs GoPro-Kameras. Die Profi-Alpinisten Dani Arnold und Stephan Siegrist (im Bild) waren jeweils mit einem solchen System ausgerüstet und durchstiegen die Heckmair-Route in der Eiger Nordwand und den Hörnligrat des Matterhorns. Die App liefert eine 360°-Rundumsicht, zu sehen unter www.project360.mammut.ch. (Bild: PHOTOPRESS/MAMMUT/Daniel Bartsch)

Mit einem Head-Mounted Device wie zum Beispiel Google Cardboard, Zeiss VR One oder Homido werden die Bilder zur “virtuellen Realität” und der Nutzer ist noch näher am Geschehen. Mit dem Smartphone lässt sich die App nur mit den Bewegungen des Gerätes steuern.

Nach langen und intensiven Vorbereitungen hatten sich die beiden Mammut-Profis Daniel Arnold und Stephan Siegrist, die die Eiger-Nordwand von vielen Klettereinsetzen sehr genau kennen, mit dem Rucksack in die für eisige Temperaturen berüchtigte Wand gewagt.

Für die sechs Kameras hatte sich das Team nach verschiedenen Versuchen für GoPro entschieden, weil diese nicht nur den extremen Bedingungen trotzten, sondern auch eine automatische Auslösung boten. Damit konnten auch in Schlüsselstellen Aufnahmen entstehen.

Das Ergebnis ist unter www.mammut.ch/project360 und über Google Play sowie demnächst unter iTunes unter dem Namen Mammut #project360 verfügbar.

Redaktion

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  • Und es geht weiter. Nach dem Eiger sind nun auch Matterhorn, El Capitan, Elbrus und Rübezahl in 360° auf der Seite zu bestaunen.

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