Canonical, das Unternehmen hinter der Linux-Distribution Ubuntu kündigt in einem Blog an, dass Amazon und Microsoft Programmierschnittstellen (APIs) fürs Internet der Dinge auf Ubuntu Core veröffentlichen werden. Der Beitrag nennt auch die Deutsche Telekom als neuen Telefoniepartner.
“Snappy” Ubuntu Core ist ein schlankes Cloud-Linux mit Container-Support. Laut Canonical richtet es sich nicht nur an Cloud-Rechenzentren, sondern lasse sich auch für Embedded Devices verwenden. Gründer Mark Shuttleworth sagt: “Snappy ist viel besser für robuste, verteilte Geräte, als wenn man von Packages abhängig ist.” Die Wichtigsten Unterschiede zu “traditionellen” Linux-Distributionen sind, dass es sich aufgrund der schlanken Architektur für Anwnendungen mit hohem Datendurchsatz eignet und dass Aktualisierungen vorgenommen werden, in dem ältere Versionen von Core mit einer neueren überschrieben werden.
Mit solchen Systemen sollen sich insbesondere Industriesysteme und sonstige vernetzte Geräte schnell, automatisch, zuverlässig und vor allem sicher aktualisieren lassen. “Kritische Infrasturuktur-Systeme sind jetzt ein Angriffsvektor für Spionage und Störmanöver. Canonical und Partner arbeiten daran, zertifizierte Ubuntu-Core-Geräte auszuliefern, die automatisch aktualisiert werden, um Schwachstellen schnell zu adressieren. Ubuntu Core stellt zugleich die beste verfügbare Applikationsisolierung auf Basis von Kernel-Containern bereit, was die Auswirkungen von Fehlern und Schwachstellen in Drittanbieter-Anwendungen minimiert.”
Neben Amazon und Microsoft im Bereich Cloud sowie der Deutschen Telekom für Telefonie ist Cavium nun Partner für Switch- und Router-Lösungen. Für Industriekontrollsysteme und ihr Management hat Canonical zudem Real-Time Innovations, Texas Instruments und das Industrial Internet Consortium als Partner gewonnen.
Für Microsoft kommentierte Technical Fellow John Shewchuck: “Smarte Industriesysteme erfordern sichere Cloud-Back-Ends für die Speicherung und Analyse von Daten. Microsoft und Canonical werden gemeinsam APIs bereitstellen, die Ubuntu Core zu einer Option für Entwickler machen. Diese Partnerschaft erleichtert die Entwicklung Cloud-unterstützter Geräte.”
Zusätzlich hat Canonical ein Zertifizierungsprogramm für Hersteller von Mainboards und Halbleitern angekündigt. Geräte auf Basis zertifizierter Plattformen erhalten für den Hersteller kostenfrei laufende Sicherheitsupdates, was für Chancengleichheit im Markt sorgt. Zusätzlich lassen sich einzelne Geräte eines Herstellers zertifizieren.
Insbesondere wird Canonical zunächst eine Reihe Plattformen auf Basis der Architekturen ARM, Power und x86 zertifizieren, darunter die ARM-Server-Prozessoren der Reihe Thunder von Partner Cavium, Texas Instruments’ günstige ARM-SoCs der Reihe Sitara und Intels x86-64-Bit-Server-Architektur.
Canonicals Director of Connected Devices Maarten Ectors erwartet laut einem Kommentar, dass Ubuntu Core “tausende fragmentierte Kernel mit äußerst hohen Wartungskosten durch eine Niedrigkosten-Referenzplattform ersetzt, auf einer gewaltigen Zahl von Geräten, die regelmäßig aktualisiert werden, um neu entdeckte Probleme zu beheben. Wir zielen darauf ab, die Kosten für höchst vertrauenswürdige Geräte zu senken und die Messlatte für proaktive Infrastruktur-Verteidigung sowohl in Regierungs- wie auch Unternehmensumgebungen zu erhöhen.”
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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