Auf dem Mobile World Congress in Barcelona hat Silent Circle das Blackphone 2 angekündigt. Im zweiten Halbjahr 2015 soll es in den Handel kommen. Das Unternehmen entwickelt außerdem ein Tablet mit dem auf Sicherheit ausgelegten Android-Fork PrivatOS.
Im Vergleich zum Vorgänger sollen mit dem Blackphone 2 vor allem Firmenkunden angesprochen werden. Das Smartphone soll sich in verbreitete Mobilgeräteverwaltungen integrieren lassen, etwa die von Citrix. Auch in Sachen Hardware legt der Hersteller zu und verspricht einen schnelleren Prozessor, mehr Arbeitsspeicher, mehr Akkukapazität sowie ein größeres Display.
Das erste Blackphone bietet ein 4,7-Zoll-Display mit HD-Auflösung und eine Tegra-4i-CPU von Nvidia mit 2,3 GHz. Neben 1 GByte RAM verfügt es über 16 GByte interner Speicher. Das Blackphone 2 soll nun einen 64-Bit-Prozessor mit acht Kernen, 3 GByte RAM und einen 5,5 Zoll großen Bildschirm erhalten. Der nicht wechselbare Akku soll 3060 mAh liefern. Der Preis von 629 Euro ändert sich Silent Circle zufolge nicht.
Das geplante PrivatOS-Tablet trägt zumindest vorläufig den Namen Blackphone+. Es soll noch 2015 auf den Markt kommen und einen 7-Zoll-Screen aufweisen.
Der Hersteller hat auch Verbesserungen von PrivatOS angekündigt. Dazu zählt unter anderem das Virtualisierungs- und Verwaltungssystem auf OS-Ebene “Spaces”, das private und Arbeitsdaten voneinander isoliert – ähnlich Blackberry Balance oder Samsung Knox. Damit wendet sich Silent Circle an Unternehmenskunden. Firmenadministratoren können die von ihnen verwalteten Spaces auf Mitarbeitergeräten – aber natürlich nur diese – im Notfall auch sperren oder löschen.
Das Blackphone hatte Silent Circle gemeinsam mit dem spanischen Unternehmen Geeksphone entwickelt. Dafür ging es ein Joint Venture mit dem Namen SGP Technologies mit Sitz in der Schweiz ein. Vergangene Woche hat es aber Geeksphone abgefunden und ist nun alleiniger Blackphone-Hersteller. Darüber hinaus konnte es 50 Millionen Dollar Anschubförderung einbringen, die es für weiteres Wachstum nutzen will.
Einer der Gründer von Silent Circle, Phil Zimmermann, sagte auf dem MWC: “Unternehmenssicherheit ist ähnlich der Sicherheit für Privatanwender. Die gleiche Technik kann beide schützen.” Der auch als Programmierer der Verschlüsselungssoftware PGP bekannte Manager verwies auf den Einbruch von Hackern beim Filmstudio Sony Pictures im vergangenen Jahr: “Der Fall Sony zeigt, dass Firmen eine Verantwortung haben, ihre Mitarbeiter und Partner zu schützen.” Die Sony-Hacker hatten unter anderem peinliche Privat-Mails von Sony-Spitzenmanagern veröffentlicht.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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