Google will ins Mobilfunkgeschäft einsteigen

Google plant einen eigenen Mobilfunkdienst. Das hat Sundar Pichai, Senior Vice President des Bereichs Produkte bei Google, hat auf dem Mobile World Congress in Barcelona bestätigt. Demnach befinde sich der Konzern in Verhandlungen mit Mobilfunkbetreibern.

In den nächsten Monaten will Google weitere Einzelheiten nennen. Bereits zuvor gab es Spekulationen, wonach der Internetkonzern gemeinsam mit Providern an einen Hybrid-Service arbeitet, der Mobilfunk und WLAN verbindet. Ein Firmensprecher präzisierte später Pichais Aussage. Ein Dienst starte in naher Zukunft noch nicht. Stattdessen sei in diesem Zeitraum eine Ankündigung geplant.

Panchai wolle an einen eigenen Mobilfunkdienst genauso herangehen wie an das Nexus-Programm. Dieses stelle keine Konkurrenz zu Googles Partnern dar, sondern vielmehr eine Möglichkeit, Innovationen für Software und Hardware voranzutreiben.

“Wir haben nicht vor, ein großer Mobilfunkbetreiber zu werden”, sagte Pichai bei seiner Rede auf dem MWC. “Wir arbeiten mit Mobilfunkpartnern. Unsere Antwort sehen sie in den nächsten Monaten. Unser Ziel ist es, bestimmte Innovationen voranzubringen, die wir für wichtig erachten, wie bei den Nexus-Geräten aber in einem kleineren Umfang, damit die Leute sehen, was wir machen.”

Google verbreitet mit den Nexus-Smartphones und -Tablets das Erlebnis eines “reinen” Android. Die zusammen mit Geräteherstellern wie Asus, HTC, Motorola, LG und Samsung entwickelten Geräte kommen mit der Standard-Android-Oberfläche und nur mit den vorinstallierten Google-Apps. Normalerweise nutzen Hersteller bei den eigenen Geräten auf eigene Oberflächen und eigene vorinstallierte Anwendungen. Damit versuchen sie sich voneinander abzusetzen, was allerdings zu einem inkonsistenten Nutzererlebnis führt.

Sundar Pichai auf der SXSW 2014 (Bild: Daniel Terdiman / CNET).

Wahrscheinlich beschränkt Google das eigene Mobilfunkangebot auf die USA. Ähnlich wie Googles Projekt Fiber hat es aber das Potential, den Markt vollständig umzukrempeln. Das superschnelle Breitbandinternet, das Google Kunden in bestimmten Regionen anbietet, hat die traditionellen Telekommunikations- und Kabelanbieter bereits gezwungen, Bandbreiten zu erhöhen und die Preise zu senken. Google Fiber wiederum entspricht der Mission des Unternehmens, mehr Menschen mit dem Internet zu verbinden – und damit auch mehr Nutzer zu finden, die sich beispielsweise Suchwerbung anschauen.

Angeblich führt Google Gespräche mit Sprint und T-Mobile USA. Zudem sollen lokale WLAN-Netzwerke helfen, die Abdeckung zu erhöhen. Andere Reseller in den USA wie Republic Wireless verfolgen bereits einen ähnlichen Ansatz, allerdings verfügen sie nur über eine beschränkte Geräteauswahl – der Dienst von Republic Wireless kann nur mit Android-Smartphones genutzt werden.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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