Google schließt Schritt für Schritt den Projekt-Hosting-Service Google Code. Neue Projekte lassen sich ab sofort nicht mehr Einstellen, teilte Chris DiBona, für Open Source zuständiger Direktor bei Google, in einem Blog mit. Nutzer können ab dem 24. August 2015 Quellcodes, Problembeschreibungen und Wikis nur noch aufrufen, Ergänzungen sind dann nicht mehr möglich. Das endgültige Aus ist für den 25. Januar 2016 geplant. Bis Ende nächsten Jahres haben allerdings Nutzer noch die Möglichkeit Tarball-Archive aller Inhalte herunterzuladen.
Der Internetkonzern startete Google Code 2006 als Kollaborationsplattform für Entwickler. Dort können sie, ähnlich wie bei GitHub, Open-Source-Projekte, Wiki-Seiten und Repositories hosten sowie auf weitere Sharing- und Management-Funktionen zugreifen.
Aus dem Blog geht hervor, dass Google eine höhere Nutzung durch die Community erwartet hatte. Darüber hinaus wuchsen Konkurrenzdienste wie GitHub und Bitbucket deutlich schneller als Google Code. DiBona räumte sogar ein, dass das Google-Code-Team selbst fast 1000 seiner eigenen Open-Source-Projekte auf GitHub umgezogen habe.
Die Probleme dauerten aber offenbar weiter an. Zumindest spricht DiBona davon, dass “ein wachsender Anteil der verbleibenden Projekte Spam oder unsachgemäß” sei. “Zuletzt bestand der administrative Arbeitsaufwand fast ausschließlich aus der Bearbeitung von Missbrauchsfällen”, so Googles Open-Source-Direktor. “Nach Betrachtung der nicht missbräuchlichen Aktivitäten auf Google Code ist uns klar geworden, dass der Service einfach nicht mehr benötigt wird.”
Google rät verbliebenen Nutzern, ihre Google-Code-Projekte auf GitHub umzuziehen. Dafür stellt es auch ein Exportwerkzeug zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es eigenständige Tools für die Migration auf GitHub und Bitbucket sowie einen Google Code Importer von SourceForge.
Das Hosting von Git und Gerrit will Google für bestimmte Projekte in Zusammenhang mit Android und Chrome weiterhin übernehmen. Außerdem erhält es die Mirrorserver für Projekte wie Eclipse oder kernel.org aufrecht.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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