In Zukunft sollen auch Android- und iOS-Nutzer Microsofts Sprachassistenten Cortana verwenden können. Das geht aus einem Bericht von Reuters hervor. Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf ein Interview mit Eric Horvitz, Managing Director bei Microsoft Research, und nicht näher genannte Quellen. Zunächst will der Softwarekonzern aber ein Update für Cortana veröffentlichen.
Der Sprachassistent erhält Horvitz zufolge eine Technologie aus einem Artificial-Intelligence-Projekt mit dem Codenamen Einstein. Sie spiele eine wichtige Rolle bei der “kommenden Version von Cortana, an der wir jetzt für eine Veröffentlichung im Herbst arbeiten”. Die Standalone-App käme zu einem späteren Zeitpunkt, schreibt Reuters.
Nicht überraschend ist der Veröffentlichungstermin des Cortana-Updates im Herbst. Damit folgt Microsoft dem Zeitplan für den Marktstart von Windows 10. Der digitale Assistent kommt nicht nur im nächsten Betriebssystem zum Einsatz, sondern auch im neuen Browser Spartan, der mit der nächsten Preview-Version des OS erstmals der Allgemeinheit zur Verfügung stehen soll.
Apple und Google bieten bereits eigene Sprachassistenten an. Der iPhone-Hersteller hat Siri im Angebot. Der Dienst kann Fragen beantworten und per Sprachbefehl Termine vereinbaren, Notizen aufnehmen sowie E-Mails und Textnachrichten verschicken. Der Konzern hat keine Pläne, die Lösung auch für andere Plattformen anzubieten.
Android-Nutzer können auf Google Now zugreifen. Die Lösung antwortet auf gesprochene Fragen und bietet in Form der Google-Now-Karten Informationen an, bevor eine Frage gestellt wurde. Der Dienst bezieht die Informationen auch aus Daten der anderen Google-Dienste, die der Nutzer verwendet – wie Suchverlauf, Gmail und Google Kalender. Unter iOS ist Google Now auch ein Bestandteil von Googles Such-App. Google hat den Assistenten aber auch in Chrome integriert.
Mit der Aktualisierung im Herbst soll Cortana ähnliche Aufgaben erledigen können wie Google Now. Dabei soll der Assistent aber nicht von bestimmten eigenen Diensten abhängen. Dem Bericht zufolge soll die Einstein-Technologie Cortana in die Lage versetzten, E-Mails zu lesen und zu verstehen. Auf diese Weise könne Cortana die Nutzer informieren, wann sie zum Flughafen fahren müssen, nachdem es eine E-Mail mit Flugdaten gelesen habe. Dafür prüfe die Lösung selbstständig die aktuellen Abflugdaten, den Standort und die Verkehrslage, so Reuters weiter.
Bereits im Juni 2014 kamen Gerüchte auf, dass Microsoft über die Möglichkeit nachdenke, Cortana auch für Android und iOS anzubieten. Ein Problem ist aber, dass der Softwarekonzern den Assistenten unter fremden Betriebssystemen nicht so nahtlos einfügen könnte wie unter Windows Phone.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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