Microsoft stellt auf der CeBIT eine aktuelle Befragung von mittelständischen und größeren Unternehmen vor. Die von IDC durchgeführte Studie zeigt auf, dass die meisten deutschen Mittelständler ihre IT derzeit noch dafür nutzen, bestehende Abläufe zu optimieren. Innovationen stehen nicht auf dem obersten Punkt der Prioritätenliste.
Dennoch gehen die meisten Unternehmer davon aus, dass Themen wie Mobile, Cloud, Big Data oder das Internet der Dinge die Wirtschaft in den nächsten Jahren revolutionieren. Laut der IDC-Zahlen glauben immerhin 80 Prozent der Befragten, dass Informationstechnologie einen größeren Einfluss auf das Geschäftsmodell einnimmt.
Etwa gleich viele Unternehmen erklären auch, dass die so genannte digitale Transformation für die Unternehmen mittlere oder sogar hohe Relevanz hat. Dennoch glauben nur 48 Prozent der Befragten, dass diese Transformation eine Veränderung des eigenen Geschäftsmodells nötig macht. Werden derzeit also neue Technologien eingeführt, tut das nicht für innovative Prozesse, sondern um bestehende Prozesse zu optimieren.
Wie auch in vergleichbaren Studien zeigt sich auch hier das Bild, dass vor allem Lösungen für mobiles Arbeiten bei den Unternehmen groß geschrieben werden. So geben 84 Prozent an, dass sie sich derzeit mit Lösungen für mobiles Arbeiten beschäftigen.
Prozessoptimierung, Effizienzsteigerung oder Kostensenkung sind aber nach wie vor bei den meisten dieser Unternehmen die wichtigsten Punkte. Die Entwicklung neuer Produkte und Services und die Beschleunigung von Innovationen spielen bisher kaum eine Rolle.
Weiter zeigt die Studie, dass 20 Prozent der Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern die Ansicht vertritt, dass moderne IT überhaupt innovative Produkte ermöglicht. Dabei haben laut BMWi Monitoring-Report Digitale Wirtschaft in den vergangenen zwei Jahren 36 Prozent der deutschen Industrieunternehmen IT-basierte Innovationen eingeführt. Und nach Prognosen von Analysten werden schon 2017 die Mehrheit aller neuen Geschäftsmodelle auf Computer-Algorithmen basieren.
Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern stehen offenbar neuen Technologien besonders reserviert gegenüber. Nur 24 Prozent nutzen Cloud Computing oder planen die Einführung – im gehobenen Mittelstand und in Großunternehmen hingegen sind es 60 Prozent und mehr.
Hauptgrund für die Zurückhaltung knapp jedes zweiten deutschen Unternehmens sind Sicherheitsbedenken (47 Prozent). Viele Klein-Unternehmer haben aber auch schlicht “keine Zeit” – so IDC – , um sich mit modernen IT-Lösungen auseinander zu setzen.
Dabei können gerade kleinere Unternehmen stark von der Digitalisierung profitieren. “Kleinere Unternehmen können sich in der Cloud heute IT-Kapazitäten leisten, die bisher Konzernen vorbehalten waren und technologisch in einer Liga mit großen Playern spielen, ohne gefährliche finanzielle Risiken einzugehen”, erklärt Floris van Heijst, verantwortlich für das Mittelstands- und Partnergeschäft bei Microsoft Deutschland.
Außerdem ermöglicht die Cloud neue Formen der vernetzten, orts- und zeitunabhängigen Zusammenarbeit, durch die auch kleinere Unternehmen deutlich innovativer und produktiver werden. Immerhin beschäftigen sich laut IDC-Studie aktuell 84 Prozent aller befragten Unternehmen und sogar 63 Prozent der Firmen mit weniger als 50 Mitarbeitern mit Lösungen für mobiles Arbeiten.
“Die Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt, handeln jedoch noch nicht immer entsprechend“, sagt van Heijst. Insbesondere der Mittelstand setzt vielfach noch auf traditionelle Konzepte. Eine Gefahr durch neue Akteure sehen die Befragten nicht. So fühlen sich nur ein Drittel der 251 Befragten aus den Bereichen IT und Management durch branchenfremde Unternehmen oder Start-ups bedroht.
“Viele Firmen investieren in moderne Lösungen”, kommentiert Lynn-Kristin Thorenz, Director Research & Consulting bei IDC Central Europe, “aber in kleineren Unternehmen fehlt häufig noch ein übergreifender strategischer Ansatz mit Blick auf innovative Geschäftsmodelle.”
Dabei ermöglicht die Digitalisierung nicht nur Produktivitätsgewinne. “In Zukunft entsteht eine vernetzte, hoch flexible Produktion, mit der Unternehmen kurzfristig auf Marktentwicklungen reagieren, Kapazitäten besser auslasten und Kundenwünsche individueller bedienen können”, so Microsoft-Manager van Heijst. Auch im Internet der Dinge sieht der Microsoft-Manager gerade für den Mittelstand “enorm viel Innovationspotential”.
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