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Keine Hintertüren in SAP-Produkten

Behörden haben keinen Zugriff auf Kundendaten von SAP. Außerdem gebe es keine Hintertüren in der Software des Konzerns, die dies möglich machen. Das erklärte CEO Bill McDermott in einer Stellungnahme zu Berichten über eine angebliche Zusammenarbeit mit dem US-Auslandsgeheimdienst NSA. Er geht davon aus, dass “einige Medien” einen “Zusammenhang zwischen SAP und der NSA konstruiert” hätten.

Zugleich bestätigte McDermott, dass Software von SAP in zahlreichen Behörden und Sicherheitsorganen weltweit zum Einsatz kommt. Namen nannte er dabei nicht. Für genau diesen Zweck habe der Konzern unter anderem in den USA unabhängige Tochterunternehmen gegründet. Sie sollen in den jeweiligen Ländern mit den Behörden entsprechend den dort geltenden Rahmenbedingungen zusammenarbeiten.

“Natürlich wollen wir öffentliche Institutionen dabei unterstützen, durch Innovation ihre Effizienz zu erhöhen”, heißt es in der Erklärung des SAP-Chefs weiter. “Technologie ist ein entscheidendes Mittel, um Sicherheit und Schutz der Bürger zu gewährleisten. Unsere technischen Innovationen tragen zu einer freien und offenen Gesellschaft bei. Davon sind wir überzeugt. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir darüber hinaus grundsätzlich keine Informationen über unsere Kundenbeziehungen veröffentlichen.”

SAP-CEO Bill McDermott dementiert Hintertüren in den eigenen Produkten sowie eine Zusammenarbeit mit Geheimdiensten. (Bild: SAP)

Bei SAPs Lösungen handle es sich um Standardsoftware, betonte McDermott. Organisationen könnten sie nach eigenem Ermessen verwenden. “Es ergäbe keinen Sinn im freien Markt, jemandem Software zu verkaufen und ihm dann vorzuschreiben zu versuchen, was er damit tun kann oder nicht”, erklärte er außerdem Recode während einer SAP-Veranstaltung auf der CeBIT. “Die Geschichten waren falsch. Aber wegen all der Sensibilitäten in Deutschland haben wir uns zu einer starken Antwort entschieden. Ich schätze, Sie könnten sagen, wir haben einen Vorschlaghammer auf dem Kopf einer Ameise benutzt.”

In-Memory-Technologie HANA interessant für Geheimdienste

Ein Bericht des ARD-Magazins FAKT brachte die Debatte um SAP und NSA ins Rollen. Demnach verwenden die US-Geheimdienste NSA und CIA Technologien auf Basis der SAP-Datenbanksoftware HANA. Zudem sollen SAP-Spezialisten den Amerikanern geholfen haben, gewaltige Datenmengen durchsuch- und auswertbar zu machen. SAP verfolge bereits seit Jahren die Strategie, in den Markt für Überwachungssoftware einzudringen, so Linus Neumann, dem Sprecher des Chaos Computer Clubs. “Wir reden hier nicht von Fähigkeiten, die man zur gezielten Überwachung braucht, sondern von Fähigkeiten, die man zur Massenüberwachung braucht”, sagte er.

SAP ist für Geheimdienste vor allem wegen seiner In-Memory-Technologie HANA interessant. Sie bietet die momentan wohl am leistungsfähigste Analyse-Performance. Aus dem gleichen Grund habe auch der Bundesnachrichtendienst (BND) Interesse an ihrer Nutzung.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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