IBM setzt auf externe Experten gegen Aktionärs-Forderungen

IBM soll sich einem Bericht zufolge externe Berater ins Haus geholt haben, um aufgebrachte institutionelle Anleger wieder zu beruhigen. Laut Reuters sollen Großaktionäre einen Umbau des Unternehmens fordern. Allerdings sollen die beiden Investmentbanken Pershing Square und ValueAct Capital diese wieder milde gestimmt haben.

Laut Reuters-Bericht, der sich auf anonyme Quellen beruft, arbeite das Unternehmen gemeinsam mit diesen Banken an einer Verteidigungsstrategie gegen mögliche Forderungen der Anleger.

Seit 11 aufeinanderfolgenden Quartalen muss IBM Rückgang bei den Umsätzen melden. So belief sich der Umsatz 2014 auf 93 Milliarden Dollar. 2011 lag er noch bei 107 Milliarden.

Seit 2012 steht Ginni Rometty an der Spitze des Unternehmens, das derzeit etwa 157 Milliarden Dollar wert ist. Rometty hat schon bei mehreren Anlässen die Anwender darauf eingeschworen, dass die Transformation des Unternehmens einige Zeit in Anspruch nehmen werde.

Ähnlich liest sich auch die Antwort des mehr als 100 Jahre alten Unternehmens zu dem Reuters-Bericht: “IBM verfolgt die Strategie weiter, in Wachstumsbereiche wie Analytics und Cloud zu investieren, unsere Kernbereiche neu zu erfinden und den Anteilseignern Kapital zurückzugeben. Wir verfolgen dabei ein langfristiges Management.”

Statt Server und Mainframes sollen Cloud, Sicherheit, Analytics und Big Data künftig die Umsätze bringen. (Bild: IBM)

Damit gerät auch der Aktienkurs des Unternehmens unter Druck, daran kann auch eine Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms und eine erhöhte Dividende nichts ändern.

Wie Reuters berichtet sollen Anleger nun versuchen, Stimmung gegen die aktuelle Strategie zu machen, um so schneller höhere Gewinne zu realisieren. Ein weiteres Argument der Anleger sei, dass IBMs strukturelle Probleme derzeit nicht einfach zu lösen sein.

Die Banken Pershing Square und ValueAct Capital sollen die IBM-Strategie geprüft haben. Beide sollen jedoch keine Maßnahmen empfohlen haben. Auch gebe Rometty wenig Anlass, sie als überforderten CEO wahrzunehmen, was in solchen Fällen gerne als Argument genutzt werde. Offizielle Aussagen der Institute liegen jedoch nicht vor.

Doch gebe es derzeit – wie die Reuters-Quellen berichten – keine Verhandlungen der Anleger mit dem Board. Die beiden Institute würden lediglich die Mitglieder dieses Gremiums beraten, wie sie mit Forderungen eines Anlegers umgehen sollten und wie sich eventuell strategische Alternativen ausloten lassen.

IBM erklärte, dass 2014 insgesamt 25 Milliarden Dollar mit den neuen Wachstumsfeldern umgesetzt worden seien, was einem Wachstum von 16 Prozent entspreche. Bis 2018 sollen Big Data, Sicherheit, Cloud und Mobile schon 40 Millionen Dollar Jahresumsatz beisteuern.

Forderungen von Großanlegern sind gerade bei Technologieunternehmen verbreitet. Carl Icahn und Apple geben ein prominentes Beispiel. So soll etwa die geplante Abspaltung des Bezahldienstes PayPal unter anderem auf eine Initiative des umtriebigen Investors zurückgehen.

Redaktion

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