Apple hat einen Patch für eine Sicherheitslücke im Administrator-Framework von OS X veröffentlicht. Allerdings nur für die aktuelle Version OS X 10.10 Yosemite. Das hat der schwedische Sicherheitsforscher Emil Kvarnhammar von TrueSec mitgeteilt. Demnach lässt sich die Schwachstelle ausnutzen, um sich Root-Rechte und damit uneingeschränkten Zugriff auf ein System zu verschaffen.
“Apple hat angedeutet, dass das Problem erhebliche Änderungen erfordert und dass sich der Fix nicht auf OS X 10.9.x und früher portieren lässt”, schreibt Kvarnhammar in einem Blog. “Unsere Empfehlung an alle OS-X-Nutzer lautet: Steigen sie auf 10.10.3 oder später um.”
Die Grundlage für den Fehler namens Rootpipe bildet ein API-Aufruf. Kvarnhammer zufolge wird dieser möglicherweise für das Einstellungsmenü von OS X und den Befehl “Systemsetup” benötigt. Allerdings fehlt dabei eine Überprüfung der Rechte. Aus diesem Grund können alle Anwender diesen nutzen. “Das ist ein logische Rechteausweitung, die lokal oder in Kombination mit einem Exploit, der eine Remotecodeausführung erlaubt, benutzt werden kann”, ergänzte Kvarnhammar.
Bereits Anfang Oktober hat der Sicherheitsforscher Apple über die Sicherheitslücke informiert. Mit Apple habe er sich darauf geeinigt, erst dann Details zu der Anfälligkeit zu veröffentlichen, wenn Apple den Aufwand für einen Fix ermittelt habe. Seit Mittwochabend steht dieser mit OS X 10.10.3 zur Verfügung.
Nutzer die nicht auf OS X 10.10 wechseln wollen oder können, sollten für die tägliche Arbeit kein Administrator-Konto verwenden. Für diesen Zweck können sie ein zweites Administrator-Konto anlegen. Anschließend müssen sie dem täglich genutzten Konto die uneingeschränkten Rechte entziehen. Darüber hinaus lassen sich mit der Verschlüsselungsfunktion FileVault die Auswirkungen eines Angriffs minimieren.
Generell stellt Apple Sicherheitsupdates nicht nur für OS X 10.10 Yosemite, sondern auch für OS X 10.9 Mavericks und 10.8 Mountain Lion zur Verfügung. Laut Net Applications lief im März Yosemite auf 54 Prozent aller Macs. 29 Prozent der Macs griffen mit Mavericks oder Mountain Lion auf das Internet zu, also einer noch unterstützten OS-X-Version, die jedoch keinen Rootpipe-Fix erhält. Alle älteren OS-X-Versionen zusammen, in denen eine Vielzahl weiterer Anfälligkeiten steckt, hatten einen Anteil von 17 Prozent.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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