Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie startet auf der Hannover Messe offiziell die Plattform Industrie 4.0. Mit dieser erweiterten Plattform will die Bundesregierung gemeinsam mit den Partnern und Akteuren der Plattform die Chancen der Digitalisierung der Wirtschaft aktiv nutzen und vor allem die richtigen Rahmenbedingungen für die Industrie zu schaffen. Gleichzeitig will die Bundesregierung auf diese Weise versuchen, dass Deutschland bei dem wichtigen Zukunftsthema Industrie 4.0 nicht den Anschluss an die Konkurrenz in der USA verliert.
Mit der Plattform Industrie 4.0 soll auch unter Mitwirkung der Verbände BITKOM, VDMA und ZVEI das Thema einer breiteren politischen und gesellschaftlichen Basis zugeführt werden. Wie es in einer Mitteilung des BMWi heißt, werde im Rahmen der Plattform Industrie 4.0 diese vierte industrielle Revolution sowohl thematisch als auch strukturell neu ausgerichtet werden.
In interdisziplinären Arbeitsgruppen werde nun an den Zukunftsthemen Standardisierung, Forschung und Sicherheit gearbeitet. Auch Themen wie Recht, Arbeit sowie Aus- und Weiterbildung sollen im Rahmen der Plattform Industrie 4.0 untersucht werden. Die Arbeitsgruppen sollen ihre Ergebnisse auf dem IT-Gipfel im November 2015 vorstellen.
Beim offiziellen Start der Initiative wurden auch die Ergebnisse übergeben, die bereits in der Verbändeplattform Industrie 4.0 erarbeitet wurden und die jetzt als Umsetzungsstrategien weiter fort geführt werden. Darin werden zusätzlich zur derzeit bereits verfolgten Forschungsagenda Kernbausteine von Industrie 4.0 benannt.
Damit soll ein Rahmen geschaffen werden, der über Referenzarchitekturen die Digitalisierung und die umfassende Vernetzung in der Produktion für Anwenderunternehmen erleichtern soll.
“Die Verbändeplattform Industrie 4.0 hat mit hohem Engagement das Thema Industrie 4.0 interdisziplinär bearbeitet und das Thema in die Wahrnehmung von Industrie, Politik und Öffentlichkeit gebracht”, erklärt Siegfried Dais, Sprecher des Vorstandes und des Lenkungskreises der Verbändeplattform Industrie 4.0 und Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG.
Bosch ist darüber hinaus auch stark in dem US-Amerikanischen Konterpart engagiert: dem Industrial Internet Consortium (ICC). Neben Bosch sind hier Siemens, SAP, Fraunhofer oder die Technischen Universität Darmstadt und weitere deutsche Unternehmen wie Wittenstein vertreten. Dieses US-Konsortium verfolgt seit einiger Zeit ähnliche Ziele wie die frisch gestartete Initiative der Bundesregierung.
Neben Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und der Bundesforschungsministerin Johanna Wanka werden auch Vertreter der Industrie und der Industrieverbände sowie der Industriegewerkschaft Metall und der Fraunhofer-Gesellschaft diese neue Plattform leiten.
“Die Frage, wie wir in Deutschland künftig leben, arbeiten und produzieren, wird maßgeblich vom Prozess der Digitalisierung geprägt. Heute werden wichtige Grundlagen für den Wettlauf um die Produkte und die Märkte von morgen gelegt. Deshalb müssen wir gerade beim Thema Industrie 4.0 an unsere vorhandenen Stärken in Deutschland anknüpfen und die herausgehobene Stellung unserer Industrie weiter ausbauen. Das ist unser gemeinsames Ziel im Schulterschluss mit der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Arbeitnehmervertretern in der Plattform Industrie 4.0 ‘Made in Germany'”, erklärte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel.
“Industrie 4.0 muss jetzt den Weg in die Praxis finden. Dazu ist eine verstärkte Koordinierung aller Beteiligten notwendig, aber auch konkrete Beispiele aus der Praxis für die Praxis. Das BMBF treibt daher den Transfer aus der Forschung in die Werkshallen gezielt voran”, ergänzt Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka.
Dem Leitungsgremium gehören folgende Vertreter an:
Die verschiedenen Arbeitsgruppen unterstehen Fachleuten aus der Industrie. Unterstützt werden die Arbeitsgruppen durch eine beim Bundeswirtschaftsministerium angesiedelte Geschäftsstelle. Mitglieder der Expertengruppen sind neben den Industrievertretern Vertreter von Politik, Wirtschaft, Verbänden, Wissenschaft und Gewerkschaft. Auch die Verbände VDMA, ZVEI und BITKOM werden künftig in den Gremien vertreten sein.
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Was soll denn bei diesem Bürokratiemonster herauskommen? Das sind doch alles nur Bürokraten und manager - so ein Thema gehört in die Hände von Praktikern.