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In Deutschland fallen fast 2 Millionen Tonnen Elektroschrott an

Weltweit fielen im vergangenen Jahr insgesamt 41,8 Millionen Tonnen Elektroschrott an. Das hat die Studie “Global E-Waste Monitor 2014” (PDF) der United Nations University ergeben. Demnach verursachte allein Deutschland knapp 1,8 Millionen Tonnen. Das entspricht etwa 21,6 Kilogramm pro Einwohner.

Die USA zählen mit 7,1 Millionen zum größten Verursacher von Elektroschrott, gemessen am Gesamtvolumen. Gemeinsam mit China – 6 Millionen Tonnen – sind sie für fast ein Drittel des weltweiten Aufkommens verantwortlich.

Allerdings führen nicht die US-Amerikaner oder Chinesen die Liste des Pro-Kopf-Aufkommens an, sondern die reichen Industrienationen Nord- und Westeuropas. Die USA liegen mit 22,1 Kilogramm unter anderem hinter den Briten mit 23,5 Kilogramm pro Einwohner. Den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch ermittelte die Studie für Norwegen mit 28,3 Kilogramm, gefolgt von der Schweiz mit 26,3 Kilogramm und Island mit 26 Kilogramm.

Auch nach Regionen aufgeschlüsselt, fiel der meiste Elektroschrott pro Kopf in Europa (15,6 Kilogramm pro Einwohner) an. Ozeanien folgt mit 15,2 Kilogramm pro Einwohner. Allerdings hat es mit etwa 600.000 Tonnen am wenigsten Elektroschrott produziert. Nord-, Mittel- und Südamerika kamen zusammen auf 12,2 Kilogramm pro Einwohner, Asien auf 3,7 Kilogramm und Afrika lediglich auf 1,7 Kilogramm.

7 Prozent ITK-Geräte

Der im Jahr 2014 angefallene Elektroschrott bestand zum Großteil – 60 Prozent – aus entsorgten Küchen- und Waschmaschinen sowie Badezimmerausstattung. Nur 7 Prozent des weltweiten Aufkommens waren der Untersuchung zufolge ITK-Geräte wie Computer, Mobiltelefone oder Drucker.


Elektroschrott-Aufkommen in ausgewählten Ländern 2014. (Grafik: Statista)

12,8 Millionen Tonnen machten Kleingeräte wie Staubsauger, Mikrowellen, Toaster, Elektrorasierer und Videokameras aus. Großgeräten wie Waschmaschinen, Wäschetrocknern, Geschirrspülern, Elektroherden und Photovoltaik-Panelen verursachten 11,8 Millionen Tonnen. Weitere 7 Millionen Tonnen entfielen auf Kühlgeräte, 6,3 Millionen Tonnen Bildschirme, 3 Millionen Tonnen kleine ITK-Ausrüstung und 1 Million Tonnen Leuchten.

Ressourcen im Wert von 52 Milliarden Dollar

Die 41,8 Millionen Tonnen Schrott enthielten der United Nations University (UNU) zufolge wiederverwertbare Ressourcen im Wert von 52 Milliarden Dollar. Davon sei aber nur ein geringer Anteil zur Wiederverwertung gesammelt oder auch nur auf umweltverträgliche Art entsorgt worden. Weniger als ein Sechstel sei vernünftig recycelt oder zur Wiederverwendung verfügbar gemacht, so die Schätzungen.

Der 2014 angefallene Elektroschrott enthielt nach Berechnungen der UNU rund 16.500 Kilotonnen Eisen, 1900 Kilotonnen Kupfer, 300 Tonnen Gold sowie signifikante Anteile an Silber, Aluminium, Palladium und anderen potentiell wiederverwertbaren Ressourcen. Darüber hinaus finden sich in solchen Abfällen aber auch beträchtliche Anteile an gesundheitsgefährdenden Giften wie Quecksilber, Kadmium, Chrom sowie die Ozonschicht schädigende Fluorkohlenwasserstoffe.

Nach Angaben der UNU wurden nur 6,5 Millionen Tonnen Elektroschrott im vergangenen Jahr im Rahmen nationaler Rücknahmesysteme offiziell entsorgt. Dabei gebe es in den einzelnen Staaten nationale Elektroschrott-Gesetze, die für rund 4 Milliarden Menschen gelten. Allerdings deckten diese nicht die volle Bandbreite von Elektroschrott ab oder würden einfach nicht konsequent durchgesetzt. Die UNU geht davon aus, dass das weltweite Elektroschrott-Volumen bis 2018 um 21 Prozent auf rund 50 Millionen Tonnen steigen wird.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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