Die ehemalige CEO von HP, Carly Fiorina, will 2016 Präsidentin der USA werden. Wie das Wall Street Journal berichtet, gibt sie am 4. Mai ihre Kandidatur für die Republikaner bekannt. Damit tritt sie parteiintern in den Wettbewerb unter anderem mit Scott Walker, Rand Paul und Jeb Bush.
Fiorina sei eine Gegnerin der Netzneutralität und kritisiere die von der Federal Communications Comission vorgelegten neuen Regeln, schreibt Recode. Dabei zeige sie, dass sie die Vorschriften nicht verstanden habe.
Auch zur Wasserknappheit in Kalifornien habe Fiorina keine gute Figur abgegeben, so die Washington Post. Sie gab die Schuld an der Dürre den “eifrigen liberalen Umweltschützern, die das Leben und die Lebensgrundlage der kalifornischen Bewohner abwerten, um ihre eigene Agenda durchzusetzen. Am Ende bleibt die Frage: Was ist für uns wichtiger, Familien oder Fische?” Kalifornien hat aufgrund ausbleibender Regenfälle und wenig Schnee im Winter die Bewohner aufgerufen, Wasser zu sparen.
Sie ist darüber hinaus gegen Abtreibungen und gleichgeschlechtliche Ehen. 2008 stimmt sie dafür, dass nur noch heterosexuelle Ehen in Kalifornien staatliche anerkannt werden dürfen. Die sogenannte Proposition 8 setze sich durch. Allerdings erklärte ein Bundesgericht die Volksabstimmung 2010 für ungültig.
Die Kandidatur zur US-Präsidentin ist nicht der erste Versuch von Fiorina, in die Politik einzusteigen. Bereits 2010 trat sie gegen die Demokratin Barbara Boxer im Kampf um einen Platz im US-Senat an. Allerdings scheiterte sie. Bereits 2003 gehörte sie eine Gruppe an, die den ehemaligen kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger bei der Zusammenstellung seiner Regierung beriet. 2008 unterstützte sie die Präsidentschaftskandidatur von John McCain.
Von 1999 bis 2005 leitete Fiorina HP in einer turbulenten Phase des Unternehmens. Unter ihrer Führung fusioniert der Konzern mit Compaq und kämpfte mit dem Zusammenbruch der Dot-com-Blase. 2005 trat sie wegen Differenzen mit anderen Vorstandsmitgliedern zurück. Unterschiedliche Auffassungen über die strategische Ausrichtung wurden als Grund für den Rücktritt genannt.
Sie galt bei Hewlett-Packard als umstritten, obwohl sie den Umsatz steigern und das Unternehmen finanziell konsolidieren konnte. Beobachter warfen ihr unter anderem mangelnde Branchenkenntnis sowie weitreichende Entlassungen vorgeworfen. Das US-Wirtschaftsmagazin Fortune wählte Fiorina von 2000 bis 2005 jeweils zur mächtigsten Frau in der Wirtschaft.
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