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IBM der wichtigste Cloud-Hoster der Zukunft?

Welcher Cloud-Anbieter kann in Zukunft bei wichtigen Projekten bei den Anwendern punkten? Diese Frage wollte Microsoft in einer Cloud-Studie beantworten, die das Marktforschungsinstitut 451 Research durchgeführt hat. Das Ergebnis scheint dennoch unabhängig zu sein: Denn Microsoft schneidet zwar gut ab, fällt aber dennoch hinter IBM auf den zweiten Platz. Die vollständige Studie kann hier kostenlos eingesehen werden.

Demnach gilt IBM als das Unternehmen, das am ehesten wichtige Cloud-Aufträge ergattern kann. 18 Prozen der rund 1800 befragten IT-Verantwortlichen sind dieser Ansicht. 11 Prozent sehen bei Microsoft am meisten Potential und lediglich 6 Prozent glauben, dass Amazon Web Services künftig für Ihr Unternehme die maßgebliche Rolle spielen wird.

Das allerdings ist lediglich das Ergebnis der Frage nach dem Value Added Reseller. Bei der Frage nach dem wichtigsten Independent Software Vendor liegen IBM und Microsoft mit jeweils 13 Prozent gleichauf. HP und Google erreichen in dieser Kategorie jeweils 6 Prozent, Amazon 4 und Dell 3 Prozent.

Bei der Frage, welcher System Integrator am wahrscheinlichsten das Rennen macht, glauben 25 Prozent dabei an IBM, 13 Prozent an Microsoft und jeweils 3 Prozent an Google, Oracle und Cisco.

Bei der Frage, nach dem Künftigen Marktführer als Cloud Provider sehen die IT-Verantwortlichen dagegen Microsoft mit 32 Prozent an erster Stelle. IBM und Softlayer erreichen hier 23 Prozent und Google 21 Prozent. Amazon kann jedoch lediglich einen Wert von 17 Prozent erreichen.

Die Deutsche Telekom gilt als Hosting-Provider im weltweiten Vergleich unter den Telekommunikationsanbietern immerhin für 4 Prozent der Befragten als wichtigster Cloud-Hosting Anbieter der Zukunft. (Bild: 451 Research)

Welche Punkte werden bei der Bewertung des künftigen Cloud-Providers besonders beachtet? Die wichtigsten Punkte sind Kosten sowie Produkte und Services. Ebenfalls ein wichtiger Punkt ist, ob ein Anwender bereits zuvor mit einem Anbieter in einer Geschäftsbeziehung stand. Tatsächlich aber wird wohl in den meisten Fällen die Entscheidung für den Umstieg in die Cloud vom CIO (52 Prozent) oder vom CEO (44 Prozent) maßgeblich vorangetrieben.

Diese Zahlen kommen allerdings relativ überraschend. Denn erst vor wenigen Tagen hatte ebenfalls 451 Research aktuelle Zahlen für den IaaS-Markt vorgelegt. Laut der Befragung von 1500 IT-Verantwortlichen weltweit (PDF), bei der rund 1000 Anbieter evaluiert wurden ergab sich, dass derzeit 57 Prozent der Befragten die AWS Cloud-Infrastruktur nutzen. 35 Prozent der IaaS-Kunden nannten AWS dabei auch als wichtigsten Anbieter. 42 Prozent setzen Microsoft Azure einsetzen und 20 Prozent sehen die Microsoft-Infrastruktur als wichtigstes IaaS-Angebot.
Über alle 16 Bewertungskriterien hinweg hat Amazon die besten Noten bekommen. Dies schloss Punkte wie “technische Innovationen”, aber auch “Preis-Leistungsverhältnis” ein. Als Qualitätsmarktführer hat die Studie hingegen Rackspace ausgemacht, das von seinen Kunden die besten Noten aller Anbieter mit garantierten Service-Level-Vereinbarungen (SLA) bekam und mit Amazon auf einer Höhe liegt, was die Erfüllung der Kundenanforderungen betrifft.

Die Umfrage von 451 Research erfasste auch den Markt für gehostete Private-Cloud-Lösungen, in dem 34 Prozent der befragten Firmen aktiv sind. Rackspace ist hier mit nur 20 Prozent Anteil führend, was an einer starken Fragmentierung liegt: Eine Vielzahl an Anbietern mit jeweils unter 3 Prozent Einzelanteil deckt zusammen 52 Prozent der Nachfrage ab. Häufig genannt wurden auch Verizon, CenturyLink, AT&T und VMware vCloud Air.

In der neu vorgelegten, in die Zukunft blickende Untersuchung hatte sich auch gezeigt, dass rund 50 Prozent der Unternehmen, die derzeit Public Cloud Umgebungen nutzen, planen Workloads in die Private Cloud zu migrieren. Vor allem Zugewinn an Sicherheit und Kontrolle sprechen für diesen Schritt.

Synergy Research hat vor Kurzem weltweit den Bereich Private/Hybrid Cloud nach Marktanteilen beurteilt und sieht hier ebenfalls IBM als Vorreiter. Demnach ergibt sich in diesem Bereich folgendes Bild:

Companies 1Q 2014 2Q 2014 3Q 2014  4Q 2014
IBM 13.06%   13.15%  12.57%   12.93%
Amazon   3.91%     3.91%    4.63%     6.50%
Rackspace   4.37%     4.50%    4.53%     4.57%
Redaktion

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  • Der "Cloud" Markt im Allgemeinen (die Definitionen, vor allem Abgrenzungen des Begriffes "Cloud" sind ja bis heute oft irreführend und unscharf) wird künftig wohl weiter divergieren und sich entsprechend spezifizieren.

    IBM setzt hierbei auf Produkte von Drittanbietern (wie zB VMare), welche nur bedingt für den Betrieb von besonders großen Cloudstrukturen geeignet sind und vergleichsweise ineffizient performieren, während zb Amazon stark optimierte, hochflexible Software verwendet (wie zB Paravirtualisierung per XEN), welche zwar höhere Ansprüche an die angestellten Administratoren stellt, dafür aber wesentlich höhere Performanz, Effizienz und Flexibilität bzgl. der Anpassung an neue Geschäftsmodelle/-prozesse realisiert. Auch wenn IBM einen potentiellen "Heimvorteil" durch eigene Hardwwareproduktion hat - spätestens beim Energieverbrauch zieht IBM den kürzeren und da Energie einen Großteil der Betriebskosten von Cloudinstrastrukturen ausmacht, wird IBM ein vergeichsweise teurer (weil ineffizienter) Anbieter bleiben, dessen Vorteile primär darin liegen, das die eingesetzte Technologie keinerlei Anpassungen an die von Kunden eingesetzte Systemsoftware erfordert - ein Vorteil, der sich
    letztlich nur bei kleineren und mittleren Unternehmen ökonomisch auswirken kann - maximal noch bei größeren Unternehmen, denen Kosteneffizienz in der IT mindestens temporär sekundär sein darf/kann/ist.

    Tatsächlich besteht IBMs Cloudgeschäft bisher primär aus strategisch zusammengekauften "Partnern", deren Integration durch maximale Abstraktion hergestellt werden soll/wird, ein Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist und noch einige Fallstricke offenbaren dürfte.

    Als Kunde tut man auch weiterhin gut daran, sich bei verschiedensten Anbietern zu informieren - bei Bedarf Berater beizuziehen - und nicht nur "nach Marke" einzukaufen, wenn es in die Cloud gehen soll. Und lange nicht immer macht eine Migration in die Cloud ökonomisch/technologisch Sinn - entgegen so manch aktueller behypter Vorstellung, denn auch das Prinzip "Cloud" ist keine eierlegende Wollmichsau...

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