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Apple Watch: Verbraucherschützer befürchten Missbrauch der Gesundheitsdaten

Die Sensoren in der Apple Watch zur Sammlung von Gesundheitsdaten stoßen bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz auf Kritik. Apple habe kein Modell der Smartwatch ohne Sensoren im Angebot. Nach Ansicht der Verbraucherschützer sind die Informationen nicht nur hilfreich für den Nutzer, sondern auch für Unternehmen, die sie zum Nachteil von Verbrauchern einsetzen können.

In Kombination mit dem iPhone ermögliche die Apple Watch eine umfassende Kontrolle aller körperlichen Aktivitäten. “Werden die höchst sensiblen Daten personenbezogen weitergegeben und ausgewertet, können sie Schaden anrichten”, erklrät Christian Gollner, Datenschutzexperte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, in einer Pressemitteilung. “Unternehmen könnten ihre Werbung, Angebote und Preise anhand des Gesundheitsprofils zum Nachteil der Verbraucher anpassen oder ihnen wegen des Gesundheitszustands bestimmte Leistungen verweigern.”

Nutzer der Smartwatch sollten der Verbraucherzentrale zufolge unbedingt darauf achten, welche Berechtigungen zur Datenerhebung und -verwertung eine App bei der Installation verlangt. Zudem sei es ratsam, genau zu prüfen, welche Datenschutzeinstellungen vorausgewählt seien. Änderungen der Nutzungsbedingungen könnten sich außerdem zu jeder Zeit negativ auf den Datenschutz auswirken. Die Warnung gilt natürlich auch für alle anderen Wearables mit entsprechenden Sensoren.

Apple Watch

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Apple Watch Modelle
Apple hat auf dem "Spring Forward"-Event Anfang März weitere Details zur Apple Watch veröffentlicht. Sie kommt am 24. April in den Handel und kostet zwischen 399 Euro und 11.000 Euro. (Bild: Apple)

“Der beste Datenschutz besteht, wenn Daten gar nicht erst erhoben werden können”, heißt es weiter in der Presseerklärung. Die Verbraucherzentrale will bei der Reform des EU-Datenschutzrechts für die Prinzipien “Privacy by Design” und “Privacy by Default” stark machen. Sie sehen vor, dass Geräte ab Werk nur die Daten erheben, die für die Nutzung tatsächlich erforderlich sind.

3000 Apps zum Start

In den USA hat Apple bereits mit der Auslieferung der Vorbestellungen für die Apple Watch begonnen. Seit gestern haben die meisten Kunden MacRumors zufolge Zugang zu einer Trackingnummer. Die Smartwatch sollte bei ihnen noch heute eintreffen.

In den Apple Stores ist die Smartwatch des iPhone-Herstellers aber weiterhin nicht erhältlich. Den geplanten Verkaufsstart hatte das Unternehmen kürzlich auf Juni verschoben. Allerdings kann die Apple Watch ab heute in ausgewählten Modeboutiquen gekauft werden. Hierzulande soll beispielsweise Corner in Berlin Uhren vorrätig haben, wahrscheinlich jedoch nur eine begrenzte Stückzahl und nicht alle Varianten.

Zum Start der Apple Watch liegen 3000 kompatible Anwendungen vor – deutlich mehr als jene 1000, die CEO Tim Cook Anfang des Monats genannt hatte. Der Marktforschungsdienst AppFigures erwartet nun, dass die Zahl innerhalb eines Jahres auf rund 100.000 steigt.

Gesundheits-Apps und Datenschutz

Das Polit-Magazin Panorama hat zum Thema Gesundheits-Apps und Datenschutz einen interessanten Beitrag gesendet, der inzwischen auch bei YouTube verfügbar ist. Der Bericht weist unter anderem auf die Datenschutzbestimmungen von Apps hin. Häufig nehmen die Hersteller der Anwendungen sich das Recht heraus, die Daten der Nutzer weiterzuverarbeiten. Dadurch würden Versicherungen und Arbeitgeber umfassende Informationen über den Gesundheitszustand ihrer Versicherten oder ihrer Mitarbeiter erhalten und seien damit die Hauptprofiteure der Apps.

Soziologe Harald Welzer sieht durch die Gesundheits-Apps die Gefahr, dass durch deren Verbreitung Verhalten standardisiert und damit eine Norm geschaffen werde, die die Überwachung der Menschen als Normalität erscheinen lasse. Wer sich nicht kontrollieren lasse, gelte als “verdächtig”. Welzer beurteilt datensammelnde Gesundheits-Apps als eine Entwicklung, die die Gesellschaft so radikal verändere wie keine andere in der Nachkriegszeit.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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