Debian 8 steht zum Download bereit
Die Linux-Distribution nutzt systemd als Standard-Init-System. Auf diese Weise soll Debian 8 die Systemstartzeiten verkürzen. Zudem haben die Entwickler die UEFI-Unterstützung auf 32-Bit-Systeme ausgeweitet.
Das Debian-Projekt hat die finale Version 8.0 der gleichnamigen Linux-Distribution veröffentlicht. Es setzt nun auf systemd als Standard-Init-System, so wie die jüngste Ubuntu-Version 15.04. Die Entwickler haben auch die UEFI-Unterstützung überarbeitet.
Durch das neue Initialisierungssystem systemd sollen den Debian-Entwicklern zufolge kürzere Systemstartzeiten und Cgroups für Dienste möglich sein. Zudem lassen sich Dienste teilweise isolieren. Als Alternative bleibt das klassische SysVInit in Debian 8 erhalten.
Die überarbeitete UEFI-Unterstützung (Unified Extensible Firmware Interface) bringt Anpassungen an bekannte Firmware-Fehler sowie Support von 32-Bit-Systemen und für 64-Bit-Kernel mit 32-Bit-UEFI-Firmware. Letzterer ist aber nur auf Debians AMD64/i386-Multiarch-Installationsmedien enthalten.
Die Entwickler sehen Debian als ein universelles Betriebssystem, das auf Handheld-Systemen sowie Supercomputern und nahezu allem dazwischen läuft. Es unterstützt insgesamt zehn Architekturen: i386, AMD64, PowerPC, PPC64e1, MIPS, MIPSEL, IBM S/390 sowie ARMEL, ARMHF und ARM64.
Debian 8.0 setzt Gnome 3.14 als Standard-Desktopumgebung ein. Nutzer können alternativ auf KDE 4.11.13, LXDE und Xfce 4.10 wechseln. Als Linux-Kernel kommt Version 3.16.7 zum Einsatz und nicht die aktuelle Version 4.0. Auch sonst setzt Jessie wie bei Debian üblich auf erprobte Software: So ist etwa nicht LibreOffice 4.4, sondern Version 4.3.3 enthalten.
Die übrige Software-Ausstattung umfasst Apache 2.4.10, Asterisk 11.13.1, GIMP 2.8.14, GCC 4.9.2, MariaDB 10.0.16, MySQL 5.5.42, Nagios 3.5.1, OpenJDK 7u75, Perl 5.20.2, PHP 5.6.7, PostgreSQL 9.4.1, Python 2.7.9 und 3.4.2, Samba 4.1.17, Tomcat 7.0.56 und 8.0.14 sowie Xen Hypervisor 4.4.1. Mit Icedove 31.6.0 und Iceweasel 31.6.0esr gibt es auch abgewandelte Versionen von Mozilla Thunderbird und Firefox. Insgesamt stehen über 43.000 gebrauchsfertige Softwarepakete bereit, die aus knapp 20.100 Quellpaketen erstellt wurden.
Debian-Quellcode durchsuchbar
Darüber hinaus haben die Debian-Entwickler die Unterstützungsdienste verbessert. Auf sources.debian.net kann nun unter anderem der gesamte in Debian enthaltene Quellcode durchforstet werden. Um dies zu erleichtern, steht unter codesearch.debian.net eine Suchfunktion bereit. Beide Services werden durch ein vollständig neu geschriebenes und dadurch reaktionsschnelleres Paketverfolgungssystem ergänzt.
Für die nächsten fünf Jahre erhält Debian 8.0 Sicherheitsunterstützung. Über Bittorent oder HTTP/FTP können Nutzer Installationsmedien herunterladen. Außer der Standard-DVD mit Gnome 3.14 gibt es auch alternative Medien mit den anderen Desktopumgebungen. Erstmals liegen auch offizielle OpenStack-Images vor.
Wer Debian 8 nur einmal ausprobieren möchte, kann zudem ein Live-Image für CD oder USB-Stick herunterladen, das keine Installation voraussetzt. Wie üblich ist auch ein automatisches Update von der Vorgängerversion Debian 7.0 “Wheezy” möglich. Weitere Informationen finden sich in den Veröffentlichungshinweisen und der Installationsanleitung für die unterschiedlichen Architekturen.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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