Im großen Ganzen bieten aktuelle Linux-Distributionen und Hyper-V vor allem die folgenden wichtigen Vorteile in Bezug auf Hyper-V:
Mit Windows Server 2012 R2 und Linux Integration Services 3.5 lassen sich Linux-Server wesentlich effizienter und leistungsstärker als in Vorgängerversionen betreiben. Auch mit dem kostenlosen Hyper-V Server 2012 R2 stehen die Funktionen zur Verfügung. Nicht alle Linux-Distributionen lassen sich optimal einbinden. Auch die Version der Distribution kann Probleme machen.
Prominentes Beispiel in diesem Zusammenhang ist Linux SME, aber auch Zentyal. Grundlage des Servers ist CentOS. Dabei dient der Server nicht nur als herkömmlicher Dateiserver auf Linux-Basis mit Samba, sondern verfügt auch über ein LDAP-Verzeichnis, einen Intranet-Webserver, ein Internetgateway, eine E-Mail-Lösung, Firewall, Remote-Zugang und vieles mehr. Auch zusätzliche Erweiterungen lassen sich installieren, zum Beispiel ein VoIP-Server, Virenschutz und Faxdienste. Die Einrichtung erfolgt über leicht zu bedienende Assistenten, die Verwaltung über eine Weboberfläche. Allerdings sollten Administratoren und Verantwortliche hier auch beachten, dass Linux und spezielle Server wie Linux SME bei Problemen schwerer zu reparieren sind als herkömmliche Windows-Server.
Neben kostenlosen Alterativen wie Linux SME, Zentyal und ClearOS bieten auch viele kommerzielle Anbieter Alternativen für Windows Server 2003 und vor allem auch für SBS 2003/2003 R2 an. Beliebtes Beispiel dafür ist Univention Corporate Sever (UCS). Die Opensource-Lösung verfügt über alle notwendige Serverdienste für Unternehmen und lässt sich mit einem internen App-Store mit zusätzlichen Funktionen erweitern. Auf diesem Weg können Unternehmen auch Zarafa als E-Mail-Server integrieren. Die Verwaltung erfolgt über eine Weboberfläche.
Wenn es um die Authentifizierung von Benutzer und der Absicherung von Daten in Netzwerken geht, kommen Administratoren kaum um eine Windows-Domäne oder auch Active Directory herum. Administratoren die aber auf kostenlose Dienste setzen wollen, können eine Windows-Domäne auch mit einem kostenlosen Samba-Server auf Linux darstellen. Ab Samba 4 steht eine komplett freie Software parat, die ein Active Directory aufbauen kann.
Samba 4 steht auf verschiedenen Wegen als Linux-Distribution oder als bereits installierte virtuelle Festplatte auf Basis von Hyper-V (VHD), Open Virtualization Format (OVF) oder als VMware-Image, beziehungsweise KVM zur Verfügung. Den Download dazu finden Administratoren entweder bei SUSE oder Sernet. Die Sernet Samba 4 Appliance unterstützt auf Basis einer Debian GNU-Distribution den Betrieb als Active Directory-Domänencontroller und erlaubt auch die Anbindung von Windows-Clients, inklusive der Verwaltung von Gruppenrichtlinien mit den Remoteserver-Verwaltungstools. Das heißt, nach der Installation verwalten Administratoren den Server komplett mit Windows-Tools.
Wer sich Samba in einer eigenen Linux-Installation direkt von den Entwicklern herunterladen will, findet die Installationsdateien und Anleitungen auf der Seite der Entwickler, ein Whitepaper zur Installation ist auf der Wiki-Seite von Samba zu finden.
Generell spielt es keine Rolle, welche Distribution Administratoren verwenden, die Funktionen sind nahezu identisch. Samba 4 lässt sich also als vollwertiger Domänencontroller, inklusive Dateiserver-Betrieb nutzen. Im Netzwerk können Unternehmen auch mehrere Domänencontroller mit Samba 4 einsetzen, die untereinander Daten synchronisieren. Neben Gruppenrichtlinien lassen sich auch servergespeicherte Profile mit Samba 4 umsetzen.
Unternehmen die Exchange einsetzen, können ebenfalls auf Samba setzen, da Samba 4 und aktuelle Exchange-Versionen kompatibel zueinander sind. Natürlich lassen sich auch Alternativen wie Zarafa anbinden. Die Authentifizierung dazu lässt sich vollständig mit den Samba-Servern durchführen.
Samba 4-Server können auch als Mitgliedsserver in einem Active Directory auf Basis von Windows-Servern teilnehmen, oder ein eigenes Active Directory zur Verfügung stellen. Dabei tritt der Server als normaler Domänencontroller auf, auch zusammen mit anderen Domänencontrollern.
Anleitungen zur Installation und den Betrieb von Samba als Domänencontroller lesen Sie auf der Samba-Wiki.
Wollen Administratoren die oben erwähnte Samba-Testmaschine von OpenSUSE verwenden, laden sie sich zunächst die entsprechende VHD-Datei herunter. Die VHD-Datei kann auch in einer Hyper-V-Umgebung mit Windows Server 2012 R2/Hyper-V Server 2012 R2 eingebunden werden.
Als Alternative zu Windows und Mac muss nicht immer Linux im Einsatz sein. Mit dem OpenSource-Betriebssystem FreeBSD steht ebenfalls ein mächtiges und kostenloses System zur Verfügung. FreeBSD baut auf BSD Unix der University of California auf und bietet seit nahezu 30 Jahren eine stabile Plattform. Es wird von einer sehr großen Entwicklergemeinde ständig gepflegt und ist eines der größten OpenSource-Projekte. Vorteile des Systems sind zum Beispiel die recht hohe Sicherheit, die Stabilität und eine effiziente und schnelle Netzwerkanbindung. Das ist auch der Grund warum viele Webserver auf FreeBSD aufbauen und Anbieter wie Yahoo oder Strato auf das System setzen.
Das Betriebssystem ist für Server optimiert. Auf der Webseite der Entwickler steht jeweils die aktuelle Version als ISO-Datei zur Verfügung. FreeBSD gibt es als 32-Bit und 64-Bit. Mac OS X baut übrigens zu Teilen ebenfalls auf FreeBSD auf. Bei FreeBSD handelt es sich nicht nur um einen Kernel. Die Entwicklergemeinde beaufsichtigt auch sämtliche Software, die das System erweitern. Das sorgt für eine hohe Stabilität und Leistung.
FreeBSD unterstützt Netzwerkprotokolle wie 802.1q, VLANs, PPP, L2TP. Auch Technologien wie 10 Gigabit Ethernet, WLAN, ATM, ISDN, FDDI und UMTS sind mit FreeBSD problemlos möglich. Außerdem unterstützt es auch den Betrieb als Virtualisierungs-Host auf Basis von jails. Durch die starke Spezialisierung auf Netzwerksicherheit und -geschwindigkeit verwenden auch viele Switches und Router FreeBSD als Betriebssystem, auch Geräte von namhaften Herstellern wie Cisco, Juniper oder NetApp.
Starten Administratoren einen Rechner mit dem FreeBSD-Installationsdatenträger, lässt sich direkt eine Live-Umgebung starten oder das System installieren. Erfreulich für Anfänger im Bereich FreeBSD ist die deutsche Version der Dokumentation. Die Installation erfordert keine großartigen Kenntnisse und ist komplett assistentenbasiert.
Wollen Unernehmen weiter bei Windows bleiben, bieten sich die kleinen Editionen Essentials und Foundation an. Für beide Varianten sind keine Clientzugriffslizenzen (CALs) notwendig, dafür dürfen nur 25 Benutzer (Essentials), respektive 10 Benutzer (Foundation) mit dem Server arbeiten. Ein Blick auf die Server lohnt sich, da sie sehr günstig in der Anschaffung sind. Allerdings machen diese Editionen nur in kleinen Unternehmen oder Abteilungen Sinn. Essentials bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche und die Möglichkeit über Assistenten mit Office 365 zu arbeiten und Daten in Microsoft Azure zu sichern.
Nutzen Unternehmen Windows Server 2003 als Webserver, ist dringender Handlungsbedarf angesagt. Hier bieten sich natürlich Clouddienste an, denn in den letzten Jahren, seit der Veröffentlichung von Windows Sever 2003, hat sich im Cloudbereich einiges getan. Clouddienste wie Microsoft Azure oder Amazon Web Services (AWS) bieten enormen Leistungsumfang können Workloads von Servern durchaus problemlos übernehmen.
Die Migration ist recht unkompliziert, die Zukunftssicherheit natürlich extrem gut. Außerdem sind Clouddienste skalierbarer als lokal betriebene Server und auch die weltweite Verfügbarkeit und Sicherheit ist besser. Die Server unter der Cloudplattform müssen weder verwaltet noch gesichert werden und die Lizenzierung ist häufig einfacher.
Vor allem für VMware-Produkte gibt es einige Appliances. Dabei handelt es sich um vorkonfigurierte virtuelle Server, die sich direkt an VMware anbinden lassen. Installationen sind in diesem Fall nicht nötig, die Appliance muss nur in VMware integriert werden. Viele Appliances stehen kostenlos zur Verfügung, andere bieten als kommerzielle Version dafür mehr Funktionen. Wer günstig virtualisieren will, kann auch auf VMware Hypervisor (ESXi) setzen, diese Lösung steht kostenlos zur Verfügung. Viele Hersteller bieten im Internet Appliances für verschiedene Plattformen auch als Hardware-Lösung an.
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Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen (aber auch größere mit vornehmlich Fileserver / PDC / systemübergreifenden Konsolidierungsbedarf) eignet sich das frei entwickelte FreeNAS (ein FreeBSD basiertes "Serversystem" mit Web-Management GUI) wohl wesentlich besser als ein (zudem kostenpflichtiges RHEL). Dabei führt die bezeichnung "NAS" schon fast etwa sin die Irre, das FreeNAS wesentlich mehr als ein NAS OS bietet. Es ist ebenso möglich per Klick virtuelle Server verschiedener Betriebssystemdistributionen wie Linux, BSD u.a. als systemeffiziente "Jails" anzulegen wie auch der Betrieb eiens webgesteuerten VirtualBox, um "mal eben" ein oder mehrere Windows Systeme mit auf der selben Maschine zu betreiben (headless - also ohne erforderlichen Monitor).
FreeNAS setzt bei der gesamten datenhaltung auf ZFS, was die Konfiguration wie die Limitierungen klassischer RAID Systeme quasi überflüssig macht, da ZFS hochperformant selbst skalierende Plattenspeicher einbindet und verwendet - inkl. fließenden Snapshots sowie HA Features, die unter MS nur mit hohem Aufwand realisierbar sind (zB Spiegelung über Rechenzentrumsgrenzen hinweg).
FreeNAS arbeitet aus dem Stand heraus auch als PDC/AD mittels Samba4 und ist mit allen erdenklichen standardisierten Technologien und features ausgestattet, die heute auch nur denkbar sind - dabei (im Vergleich zu einem RHEL System) auch für Nicht-Unix-Kenner betriebssystemübergreifend leicht zu bedienen.
Vor allem aber eignet sich FreeNAS perfekt für den Betrieb heterogener Umgebungen, da es offen ist für jeden echten Standard - kann zB ISCSI anbieten, natürlich auch FTP, NFS, Apple Share, FTP uvm.
Einzig Exchange/Groupwarefunktionalität bringt FreeNAS nicht "out of the box "mit - es ist aber problemlos möglich, eine entsprechende Software (vom "simplen" Mailserver bis hin zu einer der kommerziellen "Exchange Ersatz" Lösungen) in einer Jail unter gesonderter IP-Adresse auf der selben Hardware einzusetzen. Da alle Software in Jails sauber vom eigentlichen NAS System getrennt operieren, sind so auch potentielle Sicherheits- und Stabilitätsprobleme gut abfangbar, können per Klick gesichert und wiedergeholt werden. So kann man aber auch gut gen Internet offene/teiloffene Dienste (VPN Zugänge, Unternehmensportale, WebMail für externe Mitarbeiter etc.pp.) sicher betreiben/anbieten - auf Systemen, die (im gegensatz zu Windows) tatsächlich für den Betrieb von Internetservern optimiert sind - nicht nur sicherheitstechnisch.
FreeNAS hat inzwischen eine Menge hochkarätiger Unterstützer gefunden, die einiges an Geld in die weitere Fortentwicklung investieren, so das auch künftige "Überraschungen" nicht zu befürchten sind. Updates können per Klick automatisiert einegspielt werden - gibt es Probleme, geht problemlos die "Rolle rückwärts" und da das ganze System auf einen kleinen Flash Stick passt, kann der gesamte Plattenplatz für Speicherzwecke eingesetzt werden, was die Verwaltung zusätzlich vereinfacht.
Und wer doch mal per Konsole unter die Haube greifen will - als waschechtes FreeBSD erlaubt FreeNAS auch das Operieren auf der Konsole durch den Admin - bis hin zur Installation binärer oder selbstkompilierter FreeBSD Ports/"Pakete" - Stochern im Dunkeln a la Microsoft gehört der Vergangenheit an.
Inwzischen gibt es viele kommerzielle Anbieter, die Support für FreeNAS auf höchstem Niveau anzubieten haben. Gerade kleinere/mittlere Unternehmen werden auf diesen idR verzichten können.
Ein BLick auf diese tatsächlich freie Software lohnt in der im Artikel ebschriebenen Situation allemale - und das lange nicht nur wegen der geringeren Kosten. Die hinzugewinnbare Flexibilität dürfte schon bald Grundpfeiler für erfolgreiche Unternehmens IT sein.
Seit dem 21.4.2015 gibt es Univention Corporate Server kostenfrei auch für Unternehmen. Weitere Infos unter der obigen Webadresse.