Drillisch: United Internet will Aktienmehrheit

Über eine Investment-Tochter will die United Internet AG 9,1 Prozent der Aktien an dem Mobilfunker Drillisch AG aus Maintal übernehmen. Der Kauf der Anteile ist bereits vertraglich festgehalten. Der Kauf durch die United Internet Ventures AG kann aber erst nach der Freigabe durch das Bundeskartellamt vollzogen werden, so das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung.

Mit dem Zukauf würde United Internet zusammen mit vertraglich zugesicherte Anteilen insgesamt 20,7 Prozent halten. Dadurch würde United Internet zum größten Anteilseigner von dem Mobilfunkprovider werden.

“United Internet sieht in der Drillisch AG ein gut aufgestelltes Unternehmen mit aussichtsreichen Marktchancen. Das Produkt-Portfolio und die Kunden-Zielgruppen der Drillisch AG ergänzen das Access-Geschäft der United Internet Gruppe”, so United Internet in der Mitteilung.

Das Unternehmen, das neben dem Internet-Anbieter 1&1 auch den Glasfaseranbieter Versatel zu den eigenen Marken zählt, will damit die weitere Entwicklung der Drillisch AG begleiten und auch von dem erhofften Wachstum profitieren.

Drillisch.svg

Mehr Engagement wünscht die United Internet AG aber derzeit nicht, wie aus der Mitteilunghervorgeht. Man wolle den Anteil an Drillisch nicht über 30 Prozent steigern. Denn das wäre mit der Verpflichtung zur Abgabe eines Pflichtangebots an alle weiteren Aktionäre der Drillisch AG verbunden. Auch ein freiwilliges Übernahmeangebot sei nicht geplant.

Nach der Übernahme von Eplus durch Telefónica will sich Drillisch nun als Nummer vier im Deutschen Mobilfunkmarkt etablieren, wie das Maintaler Unternehmen mit März mitgeteilt hatte. Im Geschäftsjahr 2014 hatte Drillisch mit Marken wie yourphone.de, maXXim oder DeutschlandSIM einen Umsatz von knapp 290 Millionen Euro erwirtschaftet.

United Internet kauft sich damit auch ein Stück Kontrolle über den Konkurrenten. Die drei Marken Vodafone, Telekom und Telfónica teilen den Deutschen Markt mehr oder weniger unter sich auf. Die drei großen halten rund 85 Prozent des Marktes. Den Rest teilen sich im Wesentlichen freenet, United Internet und Drillisch unter sich auf.

Redaktion

Recent Posts

GEBHARDT Intralogistics setzt bei IT-Transformation auf S/4HANA

Mit SAP S/4HANA und Cloud-Technologien legt der Intralogistik-Spezialist Basis für eine zukunftsweisende IT-Architektur.

21 Stunden ago

Elisabeth-Klinik Bigge setzt für Verwaltung von iPads auf Jamf Pro und Apple Business Manager

Automatisiertes Management von iPads sorgt für reibungslosen Betrieb sowie Sicherheit und verlässlichen Datenschutz.

21 Stunden ago

Malware Ranking Februar: AsyncRAT sorgt in Deutschland für wirtschaftliche Schäden

Der aufstrebende Trojaner wird in professionellen Kampagnen eingesetzt, die Plattformen wie TryCloudflare und Dropbox zur…

21 Stunden ago

KI-Wettrennen: Deutschland muss aufholen

Investitionsbemühungen der Unternehmen werden nur erfolgreich sein, wenn sie die Datenkomplexität, -sicherheit und -nachhaltigkeit bewältigen…

2 Tagen ago

Fakten statt Fiktion: Was tun gegen KI-Halluzinationen und -Bias?

Generative KI kann falsch liegen oder vorurteilsbehaftete Ergebnisse liefern. Maßnahmen, mit denen Unternehmen das Risiko…

2 Tagen ago

Deutsche Wirtschaft räumt Versäumnisse ein

82 Prozent der Unternehmen sind der Meinung, die aktuelle Konjunkturkrise sei auch eine Krise zögerlicher…

2 Tagen ago