Der unabhängige Viren-Tester AV-Test hat insgesamt 10 Sicherheits-Lösungen für Mac OS X analysiert. Dabei zeigt sich, dass viele Produkte hohen Ansprüchen genügen. Denn gleich 5 Lösungen erhalten in dem Test die Bestmarke von 100 Prozent. 9 Sicherheitspakete bekommen zudem ein Zertifikat von AV-Test. Bei der letzten Auflage des Testes im September 2014 waren einige Programme mit erheblichen Problemen aufgefallen.
Anwender, die sich auf den Seblstschutz des Betriebssystems verlassen wollen, können sich zwischen den Produkten von Avast, Avira, Bitdefender, ClamXav, Intego, Kaspersky, Intel Security/McAfee, Symantec, Sophos oder Webroot entscheiden. Und nachdem vier der genannten Produkte gratis angeboten werden, ist das noch nicht einmal zwingend mit einer Investition verbunden.
Wer sich eine solche Lösung aufspielen will, sollte das entsprechende Produkt im Einzelhandel kaufen oder direkt über den Hersteller herunter laden, denn die Downloads aus dem Mac-App-Store sind häufig im Funktionsumfang eingeschränkt, raten die Sicherheitsexperten von AV-Test.
Für den Test mussten die Schutzlösungen 160 neue Schädlinge erkennen. Auch so genannte False Positives, also Fehlalarme, flossen in die Bewertung ein. In einem zweiten Schritt wurde die Auswirkung der Lösung auf die Performance der Lösung analysiert, in dem mit und ohne der entsprechenden Schutzlösung Dateien kopiert wurden.
Beim Sicherheitstest erreichten 5 von 10 Produkten 100 Prozent: Die beiden Gratis-Programme Avast und Avira arbeiten bei der Malware-Erkennung fehlerfrei. Auch Bitdefender, Kaspersky und Symantec bekommen die Bestmarke.
Die anderen Lösungen im Test erreichen in den Augen der Tester noch vertretbare Werte zwischen 98,7 und 88,7. ClamXav hingegen erkennt in dem Test lediglich 39,6 der Schädlinge und fällt damit durch.
Gute Werte gibt es durchwegs bei False Positives. Bis auf die Ausnahme von Webroot, das zweimal beim Ausführen eines Programms eine Warnung einspielte, haben laut AV-Test alle Programme fehlerfrei gearbeitet. In der nächsten Auflage des AV-Test für Mac OS soll dann auch eine Bewertung für unterwünschte Software, also für “Potentially unwanted application” PUA enthalten sein. In einem ersten Test schneiden hier laut den Testern die Programme Bitdefender, Intel Security und Symantec wohl sehr gut ab.
Für den Leistungstest haben die Tester auf einem Referenzgerät ein Mac-OS-X-System (Version 10.10.2) ohne ein Schutz-Paket ausgeführt. Danach kopierte der unabhängige Tester ein 26,6 GByte großes Set aus verschiedenen Dateien, wie Dokumenten, Mediadateien, Präsentationen und Programmen auf dem Gerät hin und her.
Die Referenzzeit für diesen Kopiervorgang lag bei 66,1 Sekunden. Anschließend wurden alle Schutzlösungen einzeln installiert und der Test wiederholt. 4 Produkte schneiden hier besonders gut ab: Symantec, Bitdefender, Intel Security so wie Webroot, mit Zeiterhöhungen von zwischen 0,1 bis 2,6 Sekunden. Beim Arbeiten mit dem Mac dürften diese Programme daher kaum eine Auswirkung haben. Im Mittelfeld liegen die Werte zwischen 6 und 12 Sekunden, die der Kopiervorgang länger dauert. Schlusslichter sind hier die Produkte von Sophos und Intego. Sophos verlangsamt den Mac um 21,6 Sekunden und Intego sogar 31,7 Sekunden.
Wer Geld bei den Viren-Lösungen sparen will, darf sich keine Extras erwarten. Avira und ClamXav bieten daher nur eine Basis-Lösung, für das Erkennen von Schädlingen. Bei dem ebenfalls kostenlosen Avast gibt es darüber hinaus noch eine Anti-Spam-Funktion und wie auch bei Sophos einen eigenen Surf-Schutz.
Bei Bitdefender bekommt man etwa den Funktionsumfang, den man auch mit der kostenlosen Lösung von Sophos bekommt. Eine zusätzliche Firefall gibt es von Intego, Intel Security und Norton. Wer eine Kindersicherung für den Mac wünscht, ist auf Kaspersky angewiesen. Als weitere Extras nennt AV-Test Datei-Wächter, Passwort-Manager, Backup-Funktion oder ein Blocker für Netzwerkattacken.
Symantec und Bitdefender schaffen bei den Sicherheits-Test bei 100 Prozent und bremsen den Mac praktisch nicht aus. Wer sich für Symantec entscheidet bekommt neben einer bringt Firewall und auch noch einen Datei-Wächter mit. Auch ohne Fehler arbeiten die Pakete von Kaspersky, Avira und Avast. Mit 12,2 Sekunden bremst Avira das System leicht, Avast ist mit einem Plus von 6,6 Sekunden noch Ressourcen-freundlicher. Avira und Avast bieten damit die besten kostenlosen Sicherheitspakete.
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Quasi JEDER Internetanwender wird - mal häufiger mal seltener - "angegriffen". Relevant jedoch ist, wie "erfolgreich" derlei Angriffe verlaufen sind.
Der Versuch von Herstellern von Antivirensoftware im wachsenden Markt von Apple und Open Source POSIX-Systemen/"Unixoiden" Fuß zu fassen, ist zwar ökonomisch nachvollziehbar - schrumpft doch der Markanteil der Microsoft Betriebssysteme seit Jahren - tatsächlich aber sind typische AntiViren-Lösungen, ohne die bis dato kein Microsoft-Anwender auskommt, weitgehend nutzlos unter MAC OS X und erst recht unter Linux.
Der "Erfolg" typischer Comouterviren unter Microsoft ist - entgegen den Behauptungen so manch Microsofties - nicht allein auf dessen "große Verbreitung" zurückzuführen, sondern vor allem hausgemachten Problemen und technisch längst überholten Betriebssystemfunktionen von Windows zurückzuführen, eine fehlende, brauchbare Softwareverwaltung wie ein undurchsichtiges, technisch überkomplexes und damit oft lückenhaftes Berechtigungssystem.
Kein Linuxanwender hat bis dato eine "Antivirensoftware" im Einsatz, die nicht (oder nicht nur) dem Schutz angeschlossener Windowssysteme dient.
Bis dato sind gerade mal ein paar hand voll Programme bekannt, die als "Schadcode" betrachtet werden könnten - lächerlich wenige im Vergleich zu Windows, wo eine solche Zahl pro Woche hinzukommt. Interessant dabei ista uch, das ein Teil dieser Viren Lücken in Microsoft Software ausnutzt, die es auch für den Mac zu kaufen gab/gibt.
Bisher hat Apple das bis dato sehr überschaubare Problem selbst gut im Griff und die Chancen, sich mit einer Antivirensoftware für den Mac das System zu instabilisieren ist größer als sich einen Schadcode wegzufangen - vor allem wenn man als Anwender das System so nutzt, wie es vorgesehen ist und nicht Admin spielt, ohne Admin zu sein.
Das die 160 "getesteten" Viren vornehmlich Windows-Viren waren/sind, die auf einem Mac (ohne Microsoft Software) quasi keienrlei Auswirkungen entfalten können, sollte hier auch nicht unerwähnt bleiben, denn sonst klingt es doch ein bischen sehr nach Werbdeutsch eines Softwareherstellers...