Der größte Anbieter hat nicht zwangsläufig das optimale Angebot für einen Anwender. Allerdings ist es für Unternehmen nach wie vor schwierig, einen Vergleich zwischen den einzelnen Angeboten der Cloud-Provider anzustellen. Eine Entscheidungshilfe versucht aktuell das Kassler Analystenhaus Crisp Research mit einem Preis-Performance-Vergleich zwischen Google, Azure, AWS und ProfitBricks zu geben.
Anwender bekommen bei der Auswahl ihrer individuell gestalteten Public-Cloud-Infrastruktur Kennzahlen zu Werten wie Prozessoren, Anzahl der Virtuellen Maschinen, Speicherplatz oder auch Bandbreite. “Damit lässt sich jedoch noch nichts über das tatsächlich Preis-Performance-Verhältnis sagen”, betont René Büst, Senior Analyst und Cloud Practice Lead bei der Crisp Research. Tatsächlich kann, weil die Infrastruktur eines Anbieters auch sehr dynamisch verwendet wird, die Performance einer Public Cloud auch während der Nutzungsdauer schwanken.
Nachdem jeder Anbieter auch eine eigene Terminologie verwendet, sind direkte Vergleiche ebenfalls schwierig. So dimensionieren die Anbieter beispielsweise virtuelle Maschinen anders oder gewähren verschiedene Pakete beim Speicherplatz. Weitere Unterschiede gibt es bei der Abrechnung, diese reichen von einem Minuten-Takt bis hin zur stundenweisen Abrechnung.
Zudem werden Angebote fest dimensioniert. Dadurch rutschen häufig Nutzer in das nächst höher dimensionierte Paket und bezahlen dann für Ressurcen oder Angebotspakete, die sie nur zu einem Bruchteil ausnutzen können.
Ebenfalls schwierig zu kalkulieren seien laut den Autoren der Studie, die Einbeziehung von infrastrukturnahen Services, um damit beispielsweise eine Entwicklung zu beschleunigen. Auch hier können Kosten enstehen, die sich nur schwer vorhersagen lassen, warnt Crips. Daher beziehe der Test auch solche Services nicht mit ein.
Um dennoch eine gewisse Vergleichbarkeit gewährleisten zu können, setzt Crisp auf einen standardisierten Workload – ein nicht optimiertes Magento-Shop-System – der bei sämtlichen getesteten Anbietern zum Einsatz kommt und auch stets die gleichen Workloads durchführt. Der Performance-Wert, der sich an der Antwortszeit in Millisekunden misst, wird dann in das Verhältnis mit dem Preis gesetzt.
In Punkto Performance liegt Google klar am ersten Platz, mit einer Durchschnittlichen Antwortszeit von 6047,4 Millisekunden. Verlierer in diesem Vergleich ist der Marktführer Amazon Web Services, der im Benchmarktest eine durchschnittliche Antwortszeit von 10792,91 Millisekunden erreicht. Microsoft Azure und ProfitBricks liegen mit 8251,57 zu 8141,38 nahezu gleich auf. Wobei ProfitBriks marginal schneller ist als das Angebot von Microsoft.
In der Testanwendung mit den jeweils gebuchten Komponenten erreicht ProfitBricks mit 0,04 Euro pro Betriebsstunde den Bestwert. Dafür sorgt unter anderem ein flexibles Preismodell. Abgerechnet wird bei dem Anbieter zudem in Minuten. Ähnlich günstig ist Google mit einem Preis von 0,062 Euro pro Betriebsstunde, bei Amazon kostet die Betriebsstunde 0,068 Euro und bei Microsoft Azure 0,07 Euro. Bei dem Microsoft-Angebot bekommt der Anwender großzügig dimensionierten lokalen Instanzenspeicher, heißt es in der Crisp-Studie.
Die Autoren der Studie, die übrigens von Profit Bricks beauftragt wurde mit Hilfe des unabhängigen IT-Berater Björn Böttcher technisch umgesetzt wurde, setzen nun Preis und Performance ins Verhältnis und dabei geht ProfitBricks mit einem Wert von 7 als Sieger hervor. Performance-Sieger Google erreicht einen Wert von 6,5. Amazon und Microsoft erreichen hier mit jeweils 5,5 Punkten gemeinsam den dritten Platz.
Gemessen an der Bestleistung Google erreicht ProfitBricks 74,3 Prozent der Performance des Konkurrenten, Microsoft Azure 73,3 Prozent und Amazon AWS 56,0 Prozent. Beim Preis führt ProfitBricks und setzt mit 4 Cent pro Betriebsstunde die Bestmarke. Google ist gemessen an diesem Wert um 54,6 Prozent teurer, Amazon AWS um 70 Prozent und Microsoft Azure um 75,3 Prozent.
Der Test zeige in den Augen der Analysten, dass die Größte des Anbieters nicht unbedingt der Garant für beste Leistungen ist. Ein kleinerer Anbieter kann also durchaus mit den Angeboten der großen mithalten. Letztlich aber dürften die individuellen Bedürfnisse eine Anwenders bei der Anbieter-Wahl den Ausschlag geben.
Die gesamte Studie gibt es nach einer Registrierung hier.
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