Nokia legt die Zahlen für das erste Quartal 2015 vor. Aufgrund günstiger Wechselkurse kann der finnische Netzwerkausrüster den Umsatz um 20 Prozent auf rund 3,2 Milliarden Euro steigern. Waren in Vorjahresquartal noch 239 Millionen Euro Verlust aufgelaufen, so verbucht das Unternehmen in den einen Gewinn von 177 Millionen Euro.
Im Kerngeschäft mit Ausrüstungskomponenten für Mobilifunknetze steigert Nokia die Verkäufe um um 15 Prozent auf 2,673 Milliarden Euro. Dennoch muss sich Nokia in einem schwierigen Umfeld behaupten. So kann das Unternehmen laut eigenen Angaben weniger Software für die Netzwerke verkaufen und muss für Großaufträge kräftige Rabatte einräumen. Zudem drücken gestiegene Kosten für Forschung und Entwicklung die Marge. Daher schmilzt der Gewinn in der Sparte um 61 Prozent auf 85 Millionen Euro zusammen. Damit bleibt Nokia auch hinter den Erwartungen der Analysten zurück, die einen Gewinn von 226 Millionen Euro in der Sparte erwartet hatten. Zumindest in den Regionen Europa und Lateinamerika erhofft sich das finnische Unternehmen eine Entspannung der Lage in der zweiten Jahreshälfte.
Mit dem Zukauf des französischen Unternehmens Alcatel Lucent versucht Nokia den Bereich Network zusätzlich aufzustocken und damit zum Marktführer zu werden. Damit will man vor allem gegen den Marktführer Ericsson besser konkurrieren können. Auch gegen den chinesischen Hersteller Huawei will man sich durch die 15,6 Milliarden Euro teure Übernahme rüsten. Mit Alcatel-Lucent könnte Nokia auch den US-Markt besser bedienen.
Bei der Vorstellung der Zahlen verteidigt Nokia CEO Rajeev Suri auch das Kaufgebot. Damit reagiert Suri offenbar auf die Kritik des Alcatel-Großanleger Odey Asset Management. Dem mit 5 Prozent zweitgrößten Anteilseigner Alcatels soll das Gebot zu niedrig sein, wie die Financial Times berichtet, daher rufe der Fonds Anleger in einem Brief dazu auf, die Nokia-Offerte als “inakzeptabel” abzulehnen.
Suri erklärt bei einem Konferenz-Call anlässlich der Quartalszahlen zur geplanten Übernahme: “Wir haben in den vergangenen Wochen mit zahlreichen Investoren gesprochen und wir haben starkes und gutes Feedback bekommen.” Zudem scheint er nicht zu planen das Angebot nachzubessern und verweist darauf, dass die Boards von Nokia und Alcatel dem Deal bereits zugestimmt hätten, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet
Die Umsätze bei dem Kartendienst Here wachsen um 25 Prozent auf 261 Millionen Euro (non-IFRS). Suri, wie er in einer Mitteilung zu den Zahlen festhält, führt dieses Umsatzwachstum vor allem auf neue Aufträge aus dem Automobilbereich zurück. Damit wirft die Sparte auch einen Gewinn von 19 Millionen Euro ab, was einem Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal von 90 Prozent entspricht.
Suri erklärt auch, dass Nokia nach wie vor strategische Optionen für Here prüft, die auch einen Verkauf der Sparte umfassen. Zu den Interessenten sollen neben Microsoft, Amazon, Google oder Apple auch ein Bieterkonsortium der deutschen Automobilhersteller Audi, BMW und Daimler gehören.
Der Geschäftsbereich für Lizenzen und Patente sowie Forschung und Entwicklung Nokia Technologies steigert den Umsatz um 103 Prozent von 131 Millionen im ersten Quartal 2014 auf 266 Millionen Euro. Der Gewinn in dieser Sparte wächst um 124 Prozent von 86 Millionen auf 193 Millionen Euro im ersten Quartal 2015. Die Sparte hatte von einigen Sondereffekten profitiert.
Reported first quarter 2015 results1 | |||||
EUR million | Q1’15 | Q1’14 | YoY change | Q4’14 | QoQ change |
Net sales – constant currency | 11% | (21)% | |||
Net sales | 3 196 | 2 664 | 20% | 3 802 | (16)% |
Nokia Networks | 2 673 | 2 328 | 15% | 3 365 | (21)% |
HERE | 261 | 209 | 25% | 292 | (11)% |
Nokia Technologies | 266 | 131 | 103% | 149 | 79% |
Gross margin % (non-IFRS) | 42.5% | 45.6% | (310)bps | 43.5% | (100)bps |
Operating profit (non-IFRS) | 265 | 305 | (13)% | 524 | (49)% |
Nokia Networks | 85 | 216 | (61)% | 470 | (82)% |
HERE | 19 | 10 | 90% | 20 | (5)% |
Nokia Technologies | 193 | 86 | 124% | 77 | 151% |
Group Common Functions | (32) | (8) | (43) | ||
Operating margin % (non-IFRS) | 8.3% | 11.4% | (310)bps | 13.8% | (550)bps |
Profit (non-IFRS) | 200 | 172 | 16% | 356 | (44)% |
Profit | 181 | 110 | 65% | 327 | (45)% |
EPS, EUR diluted (non-IFRS) | 0.05 | 0.04 | 25% | 0.09 | (44)% |
EPS, EUR diluted | 0.05 | 0.03 | 67% | 0.08 | (38)% |
Quelle: Nokia
Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.
Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…
Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.
Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.
KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…
Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…