Windows 10 beerdigt Media-Center
Das das Programm zur Wiedergabe von Fernsehen, Filmen, Bildern und Musik wird mit der Version 10 des Microsoft-Betriebssystems ersatzlos gestrichen. Auch eine Nachträgliche Installation ist nicht mehr möglich.
Mit Windows 10 streicht Microsoft das Programm Windows Media Center (WMC). Das Programm zur Wiedergabe von Bildern, Musik und Filmen ließ sich unter Windows 8 noch nachträglich installieren. Auch diese Option solle es mit Windows 10 nicht mehr geben. Beim Update von einer früheren Betriebssystemversion auf Windows 10 entfällt das Programm zur Wiedergabe von Fernsehen, Filmen, Bildern und Musik ersatzlos.
Microsoft bestätigte das Aus für das Windows-Heimkino gegenüber dem ZDNet.com-Kolumnisten Ed Bott am Rande der Entwicklerkonferenz Build. Für den Fernsehempfang unterstützte Windows Media Center TV-Karten für den PC. Per Fernbedienung erlaubte es auch die Musikwiedergabe und das Abspielen von DVDs, später sogar von Blu-Ray-Filmen. Die Programmoberfläche war von riesigen Symbolen und entsprechend großer Schrift geprägt, um von der Couch aus bedienbar zu sein.
Microsofts Ausflug ins Wohnzimmer begann mit der Windows XP Media Center Edition 2003. Danach zog das Media Center als groß herausgestelltes Extra in die Premium- und Ultimate-Ausgaben von Windows Vista sowie Windows 7 ein. Ab Windows 8 musste das Programm zusätzlich installiert werden und wurde zum Preis von etwa 10 Euro angeboten. Die Weiterentwicklung wurde bereits 2009 eingestellt. Inzwischen sieht Microsoft nur noch eine vernachlässigbar kleine Anzahl von Nutzern – viele wanderten offenbar zu Streaming-Diensten ab.
Bei einem Update auf Windows 10 stoppt das Betriebssystem die Installation des Programms. Ein Dialogfenster fordert den Anwender auf, Media Center zu deinstallieren. Diese sei mit Windows 10 nicht “kompatibel”.
Fans des Media-Centers bleibt damit eigentlich nur eine Wahl: Weiterhin mit Windows 7 oder Windows 8.1 arbeiten. Eine weitere Alternative ist die Spielekonsole Xbox One, die sich auch für die Medienwiedergabe auf größeren Bildschirmen eignet. Als Alternativen auf dem PC bieten sich weiterhin die Open-Source-Media-Center MediaPortal und Kodi (zuvor XMBC) an.
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
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