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Kilo: OpenStack geht in Runde 11

Fast 1.500 Entwickler und 169 Organisationen weltweit sind an der neuen Version mit Quellcode, Bugfixes usw. beteiligt. Zu den Top OpenStack-Supportern des Kilo-Releases gehören u.a. Red Hat, HP, IBM, Mirantis, Rackspace, Yahoo!, NEC, Huawei und SUSE. Im Zeichen von OpenStack-Kilo steht die bessere Interoperabilität zu externen Treibern und neuen Technologien wie Containern sowie die Unterstützung von Bare-Metal Cloud-Konzepten.

OpenStack Kilo: Die wichtigsten Erneuerungen

Nach Aussage der OpenStack Foundation setzen weltweit bereits fast die Hälfte (46 Prozent) (http://superuser.openstack.org/articles/openstack-user-survey-insights-november-2014) aller OpenStack-Nutzer die Cloud-Infrastruktursoftware in ihren Produktionsumgebungen ein. Dabei gehört die Network Function Virtualization (NFV), für den Einsatz einzelner virtueller Netzwerkkomponenten, zu den am schnellsten wachsenden Einsatzszenarien. Diese Entwicklung korrespondiert mit Crisp Researchs OpenStack Studie „OpenStack im Unternehmenseinsatz“. (http://www.crisp-research.com/report/studie-openstack-einsatz-im-dach-markt/) Knapp 33 Prozent der deutschen OpenStack-Nutzer haben „OpenStack Neutron“ im Einsatz, um ihre Netzwerke zu virtualisieren. Zu einem der Leuchtturm-Projekte zählt eBay, die OpenStack in großem Umfang einsetzen.

Wesentliche neue Funktionen von OpenStack Kilo

  • OpenStack Kilo ist das erste Release, welches den Bare-Metal Service “Ironic” vollwertig unterstützt, um Workloads ebenfalls direkt auf physikalische Maschinen bereitzustellen.
  • Der OpenStack Object Storage “Swift” unterstützt nun das “Erasure Coding (EC)”, mit dem Daten zunächst in Fragmente zerteilt und anschließend über unterschiedliche Standorte hinweg verteilt gespeichert werden.
  • Verbesserung der Federation des “Keystone” Identity Service zur Umsetzung von Hybrid und Multi-Cloud Szenarien.

Neue Funktionen der OpenStack Kernprojekte

  • OpenStack Nova Compute

Verbesserungen für Live Upgrades von Datenbank Schemas und der Änderungen von Ressourcen virtueller Maschinen zur Laufzeit.

  • OpenStack Swift Object Storage

Unterstützung von “Erasure Coding” (siehe oben). Zeitlich begrenzter Zugriff auf Objekte über eine URL und Verbesserungen für Cluster Replikation.

  • OpenStack Cinder Block Storage

Die Nutzung eines Volumes mit mehreren virtuellen Maschinen parallel zur Umsetzung von Hochverfügbarkeits- und Migrations-Szenarien.

  • OpenStack Neutron Networking

Erweiterungen der Network Function Virtualization (NFV) wie Port-Security für OpenVSwitch und VLAN Transparency.

  • OpenStack Ironic Bare-Metal

Ironic unterstützt nun bestehende Workloads die derzeit noch auf virtuellen Maschinen betrieben werden sowie neue Technologien wie Container (z.B. Docker), PaaS und NFV.

  • OpenStack Keystone Identity Service

Mit den Erweiterungen rund um die Identity Federation lassen sich Workloads nun über Public und Private Clouds verteilen, um damit OpenStack-basierte Hybrid und Multi-Cloud-Umgebungen aufzubauen.

Kurzanalyse und Einfluss von OpenStack Kilo

Das weltweite OpenStack-Wachstum bleibt ungebrochen. Zwar zeigt ein hoher Anteil von NFV Use Cases, dass OpenStack derzeit noch vorwiegend im Bereich der Service Provider Netzwerke eingesetzt wird, um einzelne Netzwerkkomponenten flexibler und kostengünstiger zu betreiben. Allerdings werden die neuen Kilo-Funktionen und Unterstützungen für “Federated Identity”, “Erasure Coding” und “Bare-Metal” OpenStack auf der CIO-Agenda weiter nach oben befördern.

Die Unterstützung des “Erasure Coding” ist eine lange überfällige Funktion des Swift Object Storage – dabei begannen erste Diskussionen darüber bereits zum “Havanna” Release im Jahr 2013. Alle großen Public Cloud Player arbeiten seit Jahren mit dieser Verteilungsstrategie, um für eine Hochverfügbarkeit der Daten zu sorgen. Die Einführung der Bare-Metal-Unterstützung kommt hingegen zum richtigen Zeitpunkt. Mit der Migration von Workloads auf Cloud-basierte Infrastrukturen zeigt sich immer häufiger, dass virtuelle Maschinen nicht für alle Anwendungsszenarien geeignet sind. So werden Datenbankserver und Performance hungrige Workloads idealerweise auf physikalischen Maschinen betrieben. Hingegen sind verteilte Applikationen wie Applikations- und Web-Server gute Kandidaten für virtuelle Maschinen. Zu guter Letzt wird die neue Identity Federation CIOs dabei helfen, nahtlose OpenStack-basierte Hybrid und Multi-Cloud-Umgebungen aufzubauen, indem Nutzer sich z.B. mit ihren Login-Daten über mehrere Anbieter hinweg anmelden können und damit auf Server, Daten und Applikationen aus Private und Public Clouds zugleich zugreifen können.

Für CIOs stellt sich die Frage, wie einfach und in welchem Zeithorizont sie von diesen neuen Funktionen profitieren können. In den letzten fünf Jahren hat sich gezeigt, dass der Einsatz von OpenStack eine hohe Komplexität mit sich bringt. Das liegt vor allem darin begründet, dass es sich bei OpenStack in erster Linie um ein großes Projekt handelt, das aus vielen Sub-Projekten besteht. Nur das enge Zusammenspiel der für das Einsatzszenario notwendigen Sub-Projekte ist erfolgsversprechend. 75 Prozent der deutschen IT-Entscheider die sich mit OpenStack beschäftigen setzen daher auf eine professionelle OpenStack-Distribution und verzichten auf den Eigenbau auf Basis des Quellcodes der OpenStack-Community.

Um CIOs eine Entscheidungshilfe zu geben, welche OpenStack-Distributionen technologisch führend sind, führt Crisp Research derzeit einen Herstellervergleich durch. Dieser evaluiert Mirantis, HP Helion, Canonical, Red Hat & Co hinsichtlich der Leistungsfähigkeit auf Technologie- und Unternehmensseite. Der Studienreport erscheint im Juni und wird CIOs alle wichtigen Antworten geben, die notwendig sind, um eine Entscheidungsgrundlage für oder gegen eine OpenStack-Distribution zu finden.

Redaktion

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