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Windows Server 2003 mit kostenlosen Alternativen ersetzen

Eisfair – Einfache Linux-Distribution mit Firewall

Ebenfalls kostenlos, aber dafür auch einfach zu bedienen und zu verwalten, ist die Linux-Distribution Eisfair. Diese Distribution lässt sich auch als Router oder Firewall einsetzen. Für die Installation und den Betrieb sind keine Linux-Kenntnisse notwendig. Die Installation erfolgt über einen Assistenten. Vorteil der Distribution sind die sehr geringen Hardware-Voraussetzungen, und die übersichtliche Installation. Anfänger werden nicht überfordert und können die Dienste nutzen, die notwendig sind.

Die Installation von Eisfair-Linux erfolgt über einen Assistenten. (Screenshot: Thomas Joos)

Die Installation ist sehr schnell abgeschlossen. Administratoren müssen nur die einzelnen Optionen eingeben und mit Enter bestätigen. Danach wird Eisfair installiert und steht nach einem Reboot zur Verfügung. Nach der Anmeldung mit dem Benutzer „root“ und dem Kennwort, das bei der Installation eingegeben wurde, können Administratoren die Einrichtung mit dem Befehl setup starten.

Die Einrichtung von Eisfair erfolgt nach der Installation des Servers über eine textbasierte Oberfläche. (Screenshot: Thomas Joos)

Die Verwaltung des Servers erfolgt über Konfigurationsdateien. Standardmäßig sind folgende Dienste auf dem Server verfügbar:

  • Webserver
  • FTP-Server
  • Mailserver
  • Newsserver
  • Nameserver
  • unterschiedliche Datenbankserver
  • Proxydienste
  • Faxserver
  • Anrufbeantworter
  • Telefonanlage
  • Samba-Fileserver
  • Druckerserver

Als Telefonanlage wird Asterisk verwendet. Administratoren in kleinen Niederlassungen können den Server sogar an AVM-Fritz!Boxen zur Telefonie anbinden. Diese und andere Anleitungen zeigen die Entwickler in deutschsprachigen How-Tos . Auf der Webseite der Entwickler steht aber auch eine umfassende deutsche Dokumentation zur Verfügung. Diese können Administratoren auch als PDF-Datei herunterladen.

Fazit

Als Ersatz für Windows Server 2003 im kostenlosen Bereich kommen vor allem die verschiedenen Linux-Distributionen infrage. Diese haben aber den Nachteil, dass  sie einiges an Linux-Wissen voraussetzen, bis sie bereit stehen. Dazu kommt, dass die meisten Distributionen zu unübersichtlich sind, vor allem für Windows-Administratoren.

Die in diesem Beitrag gezeigten Alternativen haben den Vorteil, dass sie kostenlos, dafür aber sehr skalierbar sind. Die Einrichtung ist schnell abgeschlossen, die Verwaltung recht einfach. Generell ist es empfehlenswert, dass die Server virtualisiert zur Verfügung gestellt werden. Das hat den Vorteil, dass sich Server und Konfiguration leichter sichern lassen. Außerdem können kleinere Unternehmen oder Abteilungen auf dem Virtualisierungs-Host noch weitere Server bereitstellen und deren Funktionalität miteinander verbinden. Zur Virtualisierung von Linux eignet sich zwar auch der Hyper-V Server 2012 R2, allerdings sollten Unternehmen hier besser auf den kostenlosen VMware Hypervisor (ESXi) setzen. Dieser kann mit Linux deutlich besser umgehen.

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Redaktion

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  • Schade, das auch in diesem Artikel nicht auf die gerade für Nicht-Unix/Linux/POSIX Kenner und Windows Umsteiger besonders hilfreiche, weil flexibel und dennoch einfach einzurichtende, hochprofessionelle Lösung "FreeNAS" keine Erwähnung fand (womöglich auch, weil die Bezeichnung "NAS" über den tatsächlichen Leistungsumfang der FreeBSD basierten "Distribution" bzw. Appliance-System) hinwegtäuscht, der mit dem teurer, hochleistungsfähiger wie hochskalierbarer kommerzieller Server-/Storagelösungen problemlos mithalten kann. Bei Bedarf kann man auch ein oder mehrere Windows 2003 Server per Klick virtualisieren - per VirtualBox (Headless), KVM oder XEN. Per KLick lasen sich weitere Linux/FreeBSD GÄste/VMs in Gang bringen, die zB einen Exchange Ersatz oder abgesicherten öffentlichen Cloud Dienst / Kundenportal / Intranetzugang betreiben - hocheffizient per Jail (ohne unnötig aufwendige Vollvirtualisierung) und dennoch sicher abgeschottet vom "Rest" des Systems oder auch untereinander.

    Und natürlich sind alle Linuxe (ohne absichtlich bekrüppeltem Kernel) wie auch FreeBSD "kostenlos virtualisierbar" - bringen idR sogar selbst nicht nur "kostenlose", sondern tatsächlich "freie" (was eine ganz andere Bedeutung hat) Virtualisierungswerkzeuge auf professionellstem Niveau mit.

    FreeNAS arbeitet primär auf ZFS als Dateisystem, welches aus dem Solaris- und Hochleistungsrechner-Umfeld kommend aufwendige (und nicht selten teure) RAID Hardwarecontrollerfeatures überflüssig macht, wenn man mehr als zwei, drei Festplatten hochperformant, skalierbar, effizient und flexibel betreiben will - mit Storage- und Dateisystemfeatures, die viele Anwender heute in dem Kontext für eher unmöglich halten. Aber für manch einen ist das ev. doch etwas zu modern. Da gibt man doch lieber mal eben 50% mehr Geld für Hardwareressourcen aus, um ein ineffizientes VMware Konglomerat aus der Taufe zu heben, um "beim Virtualisieren dabei zu sein".

    FreeNAS muss ebenfalls nicht installiert werden (Live System), kann aber - passt dabei auf nen USB Stick oder Flash Speicher (oder das ISO wird direkt aus Virtualisierungssoftware heraus gebootet), so das alle Platten nur für Daten zur Verfügung stehen können und on the fly getauscht werden können. Da auf dem Stick keine Daten geschrieben werden, kann dieser auch schreibgeschützt betrieben oder jederzeit leicht neu installiert werden. Ganze Konfigurationen lassen sich per Klick sichern und auf andere Hardware laden.

    Das ein BSD am Werkeln ist, bekommt der "Normaladmin" gar nicht mal mit - es sei denn er möchte gezielt auf Systemebene (per Shell) arbeiten, was ebenfalls möglich ist und Dank POSIX/SYSTEMV Kompatibilität auch einfach für jeden, der bereits mit Linux oder anderen POSIXen umgehen kann.

    Und achja: FreeNAS wird inzwischen selbst von diversen der größten IT Konzerne der Erde mit Entwicklerressourcen und Geld unterstützt - aus guten Gründen.

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