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Treiberbasierte Planung – Vereinfachte Planung für Unternehmen?

Zu langwierig, zu teuer, ressourcenverschlingend und dann noch nicht mal einmal besonders zufriedenstellend, so sehen viele Unternehmen, das Thema Planung. Nun versucht das Marktforschungsinstitut BARC mit dem kostenlos verfügbaren “Reality-Check. Treiberbasierte Planung“, das Thema zu beleuchten und heraus zu finden, ob und wie Unternehmen diesen Ansatz verfolgen, und wie sich der mit Software abbilden lässt.

Die wichtigste Herausforderungen bei der Planung sehen knapp 70 Prozent der befragten Unternehmen bei dem hohen Zeitbedarf, der schlechten Qualität der Ergebnisse (42 Prozent) und den zu hohen Detaillierungsgrad in der Planung.

Die häufigsten Probleme bei der Planung. (Bild: BARC)

Diese Probleme versucht man in der Treiberbasierten Planung zu umgehen, in dem man sich dabei auf wesentliche Einflussfaktoren beschränkt und dann die Folgen daraus automatisch ableitet. Konsequent umgesetzt, erhält man eine Wirkungskette von den Basistreibern bis zur (finanziellen) Spitzenkennzahl. Eine solche Systematisierung der Wirkungsbeziehungen wird als Werttreiberbaum bezeichnet. Die Treiberbasierte Planung verspricht eine Verringerung der Detailtiefe sowie der Komplexität von Planungsprozessen und kann bei Simulationen helfen.

Prof. Karsten Oehler, Vicepresident CPM Solutions bei der pmOne AG verdeutlich in einem Blog, was man sich unter diesem diesen Ansatz vorstellen kann: ” Ein Treiber stellt die Ursache einer Ursache-Wirkungsbeziehung dar. Die Bezeichnung “Treiberbasierung” soll auf die Vorsteuerungsfunktion hinweisen, kann aber auch im Sinne einer Mittel-Zweck-Beziehung betrachtet werden: Welche Maßnahmen müssen beispielsweise getätigt werden, um ein Umsatzziel zu erreichen? In Anbetracht der zielbezogenen Planung erscheint dies sogar zweckmäßiger, denn die Zieldefinition ist schließlich ein wichtiger Bestandteil der Planung. Beide Sichtweisen erlauben eine mehrfache Verkettung von solchen Beziehungen. In der modernen Form entstehen auf diese Art Werttreiberbäume.”

Derzeit verfolgen laut der BARC-Untersuchung etwa 15 Prozent der Unternehmen diesen Ansatz. Weiteren 30 Prozent ist dieser Ansatz zumindest ein Begriff.

Unternehmen, die diesen Ansatz verfolgen sehen dadurch leichte Verbesserungen in der Planungsproblematik. Doch vor einer Einführung stehen einige Probeme. Laut Studie ist vielen Unternehmen vor Projektbeginn nicht klar, welchen Nutzen dieser Ansatz liefern kann. Unklarheit scheint bei etwa 40 Prozent der Anwender bei der technischen Umsetzung zu herrschen.

Zudem beklagt rund die Hälfte der Anwender, dass konzeptionelles oder inhaltliches Know-how im Unternehmen fehlt. organisatorische Barrieren zählen für etwa 36 Prozent zu den größten Herausforderungen. Daher lassen sich auch 44 Prozent der Befragten hier von externen Experten beraten.

Unternehmen mit etablierter Treiberbasierter Planung können dennoch laut Studie messbare Vorteile aus diesem Ansatz ziehen. So sehen im Vergleich zu den anderen Unternehmen weniger Befragte unter anderen ein Problem im Zeitbedarf (55 Prozent zu 69 Prozent) im Detaillierungsgrad (30 Prozent zu 39 Prozent) und der Qualität der Planungsergebnisse (35 Prozent zu 42 Prozent).

Die fachliche Konzeption Treiberbasierter Planungsmodelle ist gerade in der Planungsphase noch weitgehend unabhängig von Softwareunterstützung. Dennoch sein entsprechende Planungswerkzeuge im weiteren Verlauf für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Ansatzes entscheidend, wie Co-Autor und BARC-Analyst Dr. Christian Fuchs erklärt: “Sie müssen dafür jedoch sowohl über flexible Möglichkeiten zur Abbildung Treiberbasierter Planungsmodelle als auch darauf aufbauend über umfangreiche Planungsfunktionen für die Plan-Datenerfassung, Simulation, Forecasting und Kommentierung verfügen und eine integrierte Datenbasis schaffen!”.

BARC hat die Studie im Auftrag von Thinking Networks, einem Spezialisten für Planungssoftware, unter 140 mittelständischen und großen Unternehmen vor allem aus Industrie und dem IT-Sektor durchgeführt.

Redaktion

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